Die Gabe des Versagens

Oktober 9, 2014

Eine Zusammenstellung

Von unseren Erfahrungen lernen

Manchmal dienen Gott die Enttäuschungen des Lebens dazu, uns näher zu Ihm zu bringen und uns Geduld und Vertrauen beizubringen. Er kann sie auch dazu verwenden, uns in die Richtung Seines Willens zu dirigieren. Lass dich durch Fehler oder Enttäuschungen nicht von Gott trennen oder dich denken lassen, die Zukunft sei hoffnungslos. Schließt Gott eine Tür, öffnet Er meistens eine andere – wenn wir sie suchen.

Der Apostel Paul sagte: „Ich habe gelernt, mit dem zufrieden zu sein, was ich habe.“ 1 Er schrieb diese Worte im Gefängnis, seine Pläne unterbrochen und Seiner Zukunft ungewiss. Aber konnte sie so formulieren, weil er gelernt hatte, Enttäuschung und Versagen aus Gottes Perspektive zu sehen und die Zukunft Seinen Händen anzuvertrauen. Möge das auch für uns gelten.

Wendet sich das Leben gegen dich, mach dir das Gebet des Psalmisten zu eigen: „Herr, zeige mir die Wege, die ich gehen soll, und weise mir die Pfade, denen ich folgen soll.“ 2 – Billy Graham

 

Fehler zu machen ist ein Segen.

Jeder macht Fehler im Leben und das ist eine Tatsache, allerdings ist es eine Gabe, wenn man nicht aufgibt und bereit ist zu lernen, es besser zu machen und zu wachsen. Misserfolge dienen oft als ein ausschlaggebender Punkt, als ein Wendepunkt in deinem Leben. Sie bieten dir eine Prüfung, die dazu dient, deinen Mut, deine Ausdauer, deine Hingabe und deinen Einsatz zu messen. Bist du nur ein Heuchler, der aufgibt, sobald es ein bisschen Gegenwind gibt, oder bist du ein Streiter der sich wieder aufrappelt, wenn er niedergeschlagen wurde?

Misserfolg bietet dir eine fantastische Gelegenheit, zu entscheiden, wie sehr dir an etwas liegt. Wirst du aufgeben? Oder wirst du tiefer graben, dich noch mehr engagieren, entschlossener arbeiten und lernen und dich verbessern?  ...  Auf der anderen Seite kann dich Misserfolg dazu bringen, gegebenenfalls einen anderen Weg einzuschlagen, der auf lange Sicht gesehen für dich besser ist.  ...  Manchmal müssen wir ein Ziel aufgeben, um unsere Bestimmung zu finden. Manchmal hilft uns Misserfolg zu sehen, dass wir im Grunde etwas anderes anstreben wollen.

Auf welchen Pfad der Misserfolg dich hinweist, er dient immer dazu, dir ein großes Stück Demütigung zu verpassen, mit der sich dein Charakter bildet, du eine Perspektive erhältst und sich dein Glaube stärkt, was dich später deinen Erfolg genießen lässt. Wenn du keine Fehlschläge hättest, würdest du dich nicht zu einem erfolgreichen Menschen entwickeln.

Wenn du also das nächste Mal hinfällst, lass es dich nicht das Leben verdrießen, das zu leben du  beschieden bist und die Zukunft, die zu schaffen du bestimmt warst. Sieh Misserfolg als eine Prüfung an, einen Lehrer, einen Umweg zu einem besseren Resultat und ein Ereignis, das dir einen besseren Charakter formt.

Ein Misserfolg ist nichts Endgültiges und Tödliches. Nichts, was dich eingrenzen soll. Sondern er soll dich weiterentwickeln, um all das zu sein, was du letztendlich sein sollst.

Wenn du einen Fehlschläge als Wohltat statt einen Fluch betrachtest, verwandelst du die Gabe des Misserfolges in eine Sprosse auf der Leiter zur Gabe des Erfolge

 

Gottes sagenhafte Fehlschläge

War Elias` Wirken zu Ende, als er nach seinem großartigen Sieg auf dem Berg Carmel vor Isebel wegrannte? War sein heldenhafter Mut von seiner eigenen Feigheit in der Wüste zunichtegemacht? Hatte er doch Hunderte der falschen Propheten ermordet, und jetzt rannte er vor einer einfachen Frau davon. Was für ein Bild. Der große, tapfere Prophet, der alle Leute in Gottes Macht und Auftrag auf dem Gipfel des Berges Carmel überragte, Feuer vom Himmel rief, doch dann vor der Königen Isebel davonrannte? Hier ist der Prophet Gottes und hat Angst vor einer Frau! Machte das nicht seine ganze Aufgabe zunichte? Untergrub es nicht sein ganzes Zeugnis? Bewies es nicht, dass er doch kein so großer Prophet war? Verlor er nicht dadurch all seine Anhängerschaft? Oder versuchte Gott, ihm etwas zu zeigen, das ihn zu einem besseren Propheten machen würde, einem demütigeren, der ohne Angst vor dem König und noch viel weniger vor der Königin zurückkehren würde?

Elias hatte erfahren, Gott war nicht nur im Feuer, im Donner und im Erdbeben; dieser Mann des Feuers und des Donners wurde nun demütig, ein Mann der stillen Stimme Gottes. 4 Er war großartig, wenn es sich um Untergang, Zerstörung und Gericht handelte, doch jetzt lernte er den langsamen Prozess wie man Schafe hütet und versorgt.

War es nicht beschämend, und ein schrecklicher Schlag für seine Sache, für den großen Führer der Propheten des Untergangs, Jeremias, an Händen und Füßen im Block vor den Toren des Tempels gefangen zu sein, um von seinen Brüdern bespuckt zu werden – oder von seinen Feinden bis zu den Achseln in den schlammigen Brunnen geworfen zu werden, sodass sein treuer Freund Ebed-Melech kommen musste, um ihn zu retten? War es nicht das Skandalöseste im Gefängnis zu landen, gebrandmarkt als Verräter und Krimineller, treulos seinem Land und seinem Volk gegenüber?  5  Ja, aber nicht gegenüber Gott! Alles war Teil von Gottes Plan, Jeremia in Demut zu bewahren und nahe beim Herrn, absolut von Gott abhängig.

Beging Gott einen Fehler? Oder war Er bemüht zu zeigen, wie Er alles einsetzen kann – selbst dich – wenn Er uns solche Beispiele seiner erfolgreichen Versager zeigt, Seine fabulösen Fehlschläge Seiner wagemutigen Aussteiger, die sich anmaßen, Ihm zu vertrauen, trotz ihrer selbst und die Ihm alle Ehre zukommen ließen, da sie wussten, dass es nur an Gott lag! – David Brandt Berg

 

Sich über Rückschläge hinwegsetzen

Der Weg zum Rückschlag wird normalerweise von guten Absichten gepflastert. Aber am Ende dieser Straße, wenn uns nichts mehr geblieben ist, dort stoßen wir dann auf Gottes reichliche Gnade.

Petrus, obwohl er gute Absichten hatte, ließ Jesus etliche Male im Stich. Beim letzten Ostermahl wollte Jesus seine Füße waschen, doch er protestierte, „Du sollst mir niemals die Füße waschen.“ Worauf Jesus erwidert, „Wenn ich dich nicht wasche, gehörst du nicht zu mir.“ Petrus nimmt daraufhin schnell seine Antwort zurück und sagt: „Dann wasche mir auch die Hände und den Kopf.“

Kurz danach sagt Jesus Seinen Jüngern, sie würden sich alle von Ihm abwenden. In seiner typisch offenen Art antwortet Petrus, „Selbst wenn dich alle verlassen, ich werde bei dir bleiben.“ 6 Jesus sagt ihm dann, bevor der Hahn drei Mal gekräht habe in dieser Nacht, würde er Ihn dreimal verneint haben.

Im Garten Gethsemane war Petrus zu müde und schlief, obwohl Jesus ihn wiederholt gebeten hatte, mit Ihm zu beten. Als die Soldaten sich näherten, war er nicht auf der Hut. Bemüht, Jesus zu beschützen, zog er übereilt sein Schwert und schlug einem der Soldaten, Malchus, das Ohr ab. Da er versäumte, zu beten, konnte er sich selbst nicht unter Kontrolle halten. Jesus ermahnt ihn, doch Petrus entschuldigt sich nicht. Danach wird er untreu und, wie Jesus vorher sagte, verleugnete er Ihn dreimal in einer Nacht.

Wenn wir an keinem gebetsvollen Ort leben, sind wir nicht darauf vorbereitet, mit unvorhergesehenen Wirren und Tragödien fertig zu werden. Die meisten können sich an einem Punkt mit Petrus`Misserfolgen identifizieren. Wir haben eine aufgeblasene Meinung über unsere eigene Fähigkeit, für Christus zu leben und stellen dann fest, wir schaffen es nicht. Doch Petrus wird von Jesus nicht in diesem desolaten Zustand gelassen. Er lehrt uns immer wieder ein Prinzip, von dem wir uns niemals entfernen sollten. Jesus kann durch uns nur das wirken, was wir Ihm erlauben uns anzutun. „Wenn ich dich nicht wasche, gehörst du nicht zu mir.“

Wiederherstellung bedeutete für Petrus nicht Vollkommenheit. Es bedeutet, anzuerkennen, wo er in seinem Leben steht und realistisch in seiner Eigen-Einschätzung zu sein. Seine Wiederherstellung geschieht nicht aufgrund seiner Kraft, sonder aufgrund seines Zerrissenseins. Wir begeben uns unter den Willen Gottes, indem wir unsere Liebe zu Christus bestätigen. Wir werden geliebt, um zu lieben. Wir werden gestärkt, um zu stärken, und haben den Misserfolg durch die Kraft Jesu überwunden ... Fehler bringen uns zu der wunderbaren Entdeckung, dass Christus treu bleibt, auch wenn wir ohne Glauben sind. – Charles Price

 

Die Seele macht Fortschritt

Wir wissen, der moralische Charakter formt sich durch Schwierigkeiten, wenn man Hürden überwindet, wenn man trotz Schwierigkeiten durchhält. Mut zum Beispiel wäre unmöglich in einer Welt ohne Leid. Der Apostel Paulus bezeugte diese läuternde Qualität des Leidens, als er schrieb, „Wir freuen uns auch dann, wenn uns Sorgen und Probleme bedrängen, denn wir wissen, dass wir dadurch lernen, geduldig zu werden. Geduld aber macht uns innerlich stark, und das wiederum macht uns zuversichtlich in der Hoffnung auf die Erlösung. Leid bring Geduld, Geduld bringt Charakter und Charakter Hoffnung.“

Seien wir ehrlich: Wir lernen von unseren Fehlern und dem Schmerz, den sie bringen. Das Universum ist eine Seelenformationsmaschine, und Teil dieses Prozesses ist, durch Schwierigkeiten, Herausforderungen und schmerzvolle Erfahrungen zu lernen, zu reifen und zu wachsen. Worum es sich in unserem Leben dreht, ist nicht die Bequemlichkeit, sondern Training und Vorbereitung auf die Ewigkeit. Die Schrift sagt uns: Selbst Jesus lernte Gehorsam durch Leiden“ – und wenn das für Ihn zutrifft, warum nicht umso mehr auf uns? – Peter Kreeft

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Es benötig großen Glauben, um dem zu begegnen, was wie Misserfolg und Niederlage in einigen Gebieten aussieht, und dennoch an meinem Wort an meinen Versprechen festzuhalten. Gelegentlich fühlst du dich ausgelaugt, erschöpft, ohne Mut und kannst den Sieg nicht sehen, geschweige denn die Möglichkeit eines Sieges. Nahezu jede prominente Persönlichkeit in der Geschichte stand sich solchen Momenten gegenüber – manchmal sogar für etliche Jahre, manchmal bis zum Tod. Doch egal wie lange das Ringen, für mich zu leben und an deinem Glauben festzuhalten, auch dauert, es ist der endgültige Sieg.

Wie, denkst du, haben sich die Märtyrer im römischen Kolosseum gefühlt? In solchen Situationen müssen meine Versprechen wie absolute Versager nach Menschenmeinung ausgesehen haben. Dennoch errangen die Märtyrer einige der größten Siege aller Zeiten, nur weil sie einfach und in Demut mir bis zum Ende treu blieben. Römer 8:36  8

Du magst dir selbst oft geschlagen vorkommen, doch dein Engagement an mir festzuhalten, selbst wenn alles verloren und aller Logik und Vernunft entgegengesetzt aussieht, ist der größte aller Siege. – Jesus in Prophezeiung

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Glaube weiter, gib niemals auf! Glaube weiter, verliere nicht den Mut. Glaube weiter, höre nicht auf. Mach immer weiter. Beruf dich immer auf meine Versprechen. Halte dich an ihnen fest. Was immer du tust, auf jeden Fall mach weiter für Jesus.

Hör niemals auf, gib niemals auf. Verzweifle nicht! Verlier deinen Glauben nicht, nur weil du der Meinung bist, der letzte Zug sei schon abgefahren. Warte nur etwas länger auf den Herrn, dann wird er dir schon einen anderen Zug kommen lassen, eine neue Chance, eine weitere Möglichkeit.

Wenn du wirklich Seinen Willen finden möchtest, wird Er dir ganz bestimmt Seinen Zug der Möglichkeiten schicken, der dich mitnimmt, aufmuntert, belebt und inspiriert, dich kräftigt und heilt, und dich in der Kraft des Heiligen Geistes hin zu den ruhmreichen Siegen einer Himmlischen Bestimmung bringt. Glaube weiter! – David Brandt Berg

Erschienen  auf Anker im Oktober 2014.


  1. Philipper 4:11.
  2. Psalm 25:4 .
  3. Courtesy of Guideposts. For full article, see: http://www.guideposts.org/inspiration/inspirational-stories/motivational-stories/the-gift-of-failure.
  4. 1. Könige 19:11–13.
  5. Jeremia 20:2, 38:6–13, 37:11–15.
  6. Matthäus 26:33.
  7. Nach Lee Strobel in The Case for Faith (Zondervan, 2000).
  8. Römer 8:36–37.

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