Vom Opfer und Dienen

September 1, 2014

Zusammenstellung

In letzter Zeit las ich einiges über die großen, geistigen Persönlichkeiten der Vergangenheit. Viele von ihnen brachten riesige Opfer, denn das war nötig, um die Arbeit zu ihren Lebzeiten und an dem Aufenthaltsort zu erledigen, oder es war die ihnen von Gott aufgetragene Aufgabe. Der Herr bittet von Seinen jetzigen Nachfolgern schwierige und manchmal sehr teure Opfer, doch in vielen Fällen sind die Opfer, die wir heute bringen, sehr verschieden von den ihrigen. Opfer, wenn der Herr uns danach fragt, sind Teil unseres Lebens für den Herrn.

Das selbe Prinzip trifft auf viel der Missionare der Vergangenheit zu, die unter den ersten waren, die das Christentum in ferne Länder brachten und sich mit gebrochenem Herzen abmühten und körperlich litten. Diese geistigen Größen verdienen unsere Bewunderung für ihren Gehorsam, ungeachtet der Kosten Gott zu folgen.

Dankbarerweise dreht sich unser Leben für den Herrn nicht ausschließlich um Opfer. Meist geht es uns gar nicht so schlecht! Es gibt eine Menge Arbeit, mit Schwierigkeiten und Problemen, doch mit der richtigen Einstellung, erkennst du den Segen und die Vorteile. – Peter Amsterdam

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Gott bringt uns oft in ein Gebiet, in dem er weitreichendere Ziele verfolgt, als uns bekannt ist. Unermüdlich wirkt er in dieser Welt, und wir besitzen das Privileg, eine bestimmte Rolle zu spielen, doch steht es in einem viel größeren Zusammenhang.

Viele maßgebliche Charaktere in der Bibel, ganz normale Leute, vollbrachten Heldentaten, da sie ihren Gott kannten. Gott beabsichtigt vieles mit unserem Leben, und wenn unser Herz und unsere Seele mit Seinem Herz und Seiner Seele in Einklang stehen, bedient Er sich unser auf außergewöhnliche Art. Feingefühl und Gehorsam Seiner Agenda gegenüber gewährleisten die Durchsetzung Seiner persönlichen Richtungsweisung. Wir mögen nie die sehr viel größeren Zusammenhänge der Ereignisse erkennen, die Gott inszeniert, wegen der wir uns zu diesem Zeitpunkt und an diesem Ort befinden. Vielleicht wird ein Leben gerettet, eine Herberge gebaut, eine Tragödie abgewendet, da Gott uns den Weg wies.

Wenn wir auch nicht das Endergebnis noch nicht sehen können, oder es erst rückblickend sehen, sind Gottes Pläne für unser Leben doch fein verwoben mit den Seinen für die Welt. Wir müssen unseren Blick vom Weltlichen auf das Prachtvolle richten und das erhabene Ziel Gottes erkennen. – Charles Price

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Wir werden aus dieser Welt niemals einen perfekten Ort machen können. Das wird nur geschehen, wenn Christus in Seiner Herrlichkeit zurückkehrt. Doch wir sind dazu berufen, sie in einen besseren Ort zu verwandeln, alles in unserer Macht Liegende zu tun, menschliches Leiden zu erleichtern und gegen soziale Ungerechtigkeit vorzugehen. Von allen Leuten sollten Christen um die schier unlösbaren Probleme besorgt sein, die die menschliche Rasse plagen, seien es Armut, Krankheiten, Analphabetismus, Hunger, Umweltschäden, Rassismus, Gewalt oder Krieg. Gott könnte dich berufen, diese Probleme direkt in Angriff zu nehmen, entweder individuell oder in weit größerem Ausmaß. Wenigstens unterstütze im Gebet oder mit Finanzen jene, die diese Probleme im Namen Christi mildern. Denn damit zeigen wir Christi Barmherzigkeit für andere, und dadurch könnten vielleicht Türen für das Evangelium geöffnet werden. „Und wer dem geringsten meiner Nachfolger auch nur ein Glas kaltes Wasser reicht, darf sicher sein, dafür belohnt zu werden.“ 1

 . . .  Nur ein gutes Leben zu führen reicht nicht aus. Die Menschen müssen auch verstehen, was das Evangelium ist – und sie werden es nur verstehen, wenn jemand es ihnen erzählt. Das Evangelium beinhaltet etwas, was derartig vermittelt werden muss, dass es verstanden werden kann. Paulus fragte: „Doch wie können sie ihn anrufen, wenn sie nicht an ihn glauben? Und wie können sie an ihn glauben, wenn sie nie von ihm gehört haben? Und wie können sie von ihm hören, wenn niemand ihnen die Botschaft verkündet?“ 2 Das Predigen ist nicht alleine auf eine formale Rede oder Predigt beschränkt. Das von Paulus benutzte Wort bedeutet ‚verkünden‘ oder „eine Nachricht übermitteln‘, und das geschieht, wenn immer wir Christus an jemanden weitergeben – sei es in der Kirche, bei einer Tasse Kaffee, im Krankenhaus oder Schlafsaal, in einer Sommerfreizeit oder sogar 9 km hoch oben in einem Flugzeug. – Billy Graham3

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Es gibt Zeiten, in denen wir Opfer zu bringen haben und leiden, was aber nicht absichtlich geschehen muss als ein selbstgerechtes Erlangen von persönlichen Verdiensten. Wenn es uns geschieht, passiert es, weil der Herr es zulässt, aber nicht, weil wir begierig danach fragten, es uns herbeiwünschten oder wir uns dadurch irgendwelche Gerechtigkeit verdienen würden.

Mein Gott ist kein Jammerlappen! Mein Gott ist ein glücklicher Gott, der auch mich glücklich wissen möchte und dich auch. Darauf kommt es eigentlich an, uns von dem Leid, dem Schmerz, dem Tod und den Tränen zu erlösen, die vom Feind und durch die Sünde der Menschheit in die Welt gebracht wurden. Jesus sagte: „Ich aber bin gekommen, um ihnen das Leben in ganzer Fülle zu schenken.“ 4 Und „Ich sage euch das, damit meine Freude euch erfüllt. Ja, eure Freude soll vollkommen sein!“ 5

Wie sich die Welt Gerechtigkeit vorstellt, unterscheidet sich oft von Gottes Vorstellung. Die Welt setzt oft Güte mit Perfektion gleich. Doch Gott entgegnet, der Sünder sei Ihm näher als der selbstgerechte Priester und Pharisäer. Er sagte ihnen: „Welcher von den beiden Söhnen hat nun seinem Vater gehorcht?" Sie antworteten: „Ich versichere euch: Bestechliche Steuereinnehmer und Huren kommen eher ins Reich Gottes als ihr.“ 6 Gottes Weg nach oben führt nach unten.

Gottes Vorstellung von Gerechtigkeit ist die des verlorenen, demütigen, liebevollen Sünders, der weiß, wie sehr er Gott braucht und von Ihm wegen seiner Errettung abhängig ist – nicht der selbstgerechte, hypokritische Pharisäer, der denkt, sich mit seinem eigenen Gutsein retten zu können. Jesus sagte: „Die Gesunden brauchen keinen Arzt - wohl aber die Kranken. Nun geht und denkt einmal darüber nach, was mit dem Wort in der Schrift gemeint ist: ‚Ich will, dass ihr barmherzig seid; eure Opfer will ich nicht.’ Denn ich bin für die Sünder gekommen und nicht für die, die meinen, sie seien schon gut genug.“ 7David Brandt Berg

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Die Leute reden von dem Opfer, das ich damit gebracht habe, einen überaus großen Teil meines Lebens in Afrika verbracht zu haben. Kann das, was man einfach zurückzahlt als ein geringer Teil einer großen, unserem Gott geschuldeten Schuld als Opfer bezeichnet werden? Ist das ein Opfer, das seine eigene größte Belohnung in Form gesunder Beschäftigung, dem Bewusstsein, Gutes zu tun, Frieden im Herzen und eine freudige Hoffnung auf ein ruhmreiches Schicksal hiernach mit sich bringt?

Es ist eindeutig kein Opfer. Vielmehr kann man von einem Privileg reden. Angst, Krankheit, Leiden oder Gefahren hin und wieder, mit wenigen der normalen Bequemlichkeiten des Lebens mögen uns dazu veranlassen anzuhalten, den Mut zu verlieren und die Seele zu bedrücken, doch das währt nur für einen Moment.

Alles dies lässt sich nicht mit dem Ruhm vergleichen, der in uns und für uns offenbart werden wird. Niemals habe ich ein Opfer gebracht! Es gebührt uns nicht, darüber zu reden, wenn wir des großen Opfers gedenken, das von Ihm erbracht wurde, der Seines Vaters Thron hoch oben verließ, um sich selbst für uns zu geben. – David Livingstone

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Wer jetzt ein Opfer bringt,
Und damit Leben schenkt,
Der ist ein wahrer Jünger,
Der unsres Heilands Glauben führt.

Denn wenn wir uns selbst verschenken
In Opfer und für Liebe,
Horten wir uns große Schätze
In Gottes Reich hoch droben.

Und ganz versteckt in ausgemergelt` Händen
Findet sich die wahre Lebenskunst.
Erreicht wird sie allein von dem,
Der siegt, indem er von sich gibt.

Denn ein jedes Opfer hier auf Erden,
Gebracht in Jesus Namen,
Verhilft dem Geber zu einem Platz
In des Himmels Ruhmeshallen.

Und wer kann ganz gewiss schon sagen,
Worin der größte Reichtum liegt,
Oder wer er sei, der Größte,
In unseres Gottes Vaters Augen!
- Helen Steiner Rice

Erschienen auf Anker im September 2014.


1 Matthäus 10:42.

2 Römer10:14.

3 The Journey (Nashville: Thomas Nelson, 2006), 283–284.

4 Johannes 10:10.

5 Johannes 15:11.

6 Matthäus 21:31.

7 Matthäus 9:12–13.

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