Guten Charakter formen in Kindern

April 29, 2014

Eine Zusammenstellung

Ein guter Charakter besteht darin, das Gute zu kennen, das Gute anzustreben und das Gute zu tun – Denkgewohnheiten, gefühlsmäßige Gewohnheiten und Verhaltensgewohnheiten. Alle drei sind nötig, um ein moralisches Leben zu führen; alle drei machen moralische Reife aus. Wenn wir daran denken, welchen Charakter wir uns für unsere Kinder wünschen, wird es klar, wir möchten, dass sie beurteilen können, was richtig ist, Wert auf das legen, was richtig ist und dann nach dem Handeln, was sie für richtig halten – selbst im Angesicht von äußerem Druck und innerer Versuchung. – Thomas Lickona 1

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Da unsere Kinder zu eigenständigen Personen heranwachsen, ungehindert ihren eigenen Weg wählen, können wir nicht sicher sein, welch nachhaltige Wirkung unser moralischer Einfluss auf sie hat. Doch wenn wir rechtzeitig beginnen, die Werte zu vermitteln, die uns lieb sind, und das über viele Jahre, dann glaube ich, ist unserer möglicher Einfluss sehr groß.

Selbst wenn unsere Kinder nicht völlig verstehen, was wir ihnen erzählen, werden unsere Worte dennoch bleibenden Wert behalten. Sie können in den Gedanken unserer Kinder in den späteren Jahren widerhallen. Und wenn sie durch die Linse eines reiferen Entwicklungsstadiums schauen, können unsere Worte neue und tiefere Bedeutung erlangen. Als Elternteil finde ich in dieser Möglichkeit Hoffnung und Trost.

Darum sprich mit deinen Kindern über das, was du glaubst. – Thomas Lickona 2

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Lehre dein Kind, den richtigen Weg zu wählen, und wenn es älter ist, wird es auf diesem Weg bleiben. – Sprüche 22:6 3

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Wenn du dein Kind über längere Zeit zur Verantwortung ziehst, wird die Angewohnheit, die es entwickeln will in ihm zur Gewohnheit werden. Es wird nicht länger daran erinnert werden müssen, doch es wird dieser Gewohnheit ohne viel Gedanken ganz automatisch folgen.

Es gibt eine Menge von Angewohnheiten, die ich in meinen Kindern zum Ausdruck kommen sehen möchte, wie zum Beispiel ihre Betten zu machen nach dem Aufstehen am Morgen, bitte und danke zu sagen und viel Wasser im Laufe des Tages zu trinken. Diese Gewohnheiten haben keinen richtigen Einfluss auf ihre Beziehung mit dem Herrn, doch sie machen einen Unterschied aus. Ich möchte auch, dass sie Gewohnheiten entwickeln, die dem Herrn gefallen, wie etwa freudig den Zehnten zu geben, regelmäßig die Kirche zu besuchen und täglich zu beten.

Ich rate dir, dir deine Kinder anzuschauen.  . . .  Finde heraus, welche lebenslangen Angewohnheiten du in deinen Kindern sehen möchtest und kultiviere sie. Sie werden keine gute Angewohnheit entwickeln, wenn man an ihnen herumnörgelt, sondern nur durch fortwährendes Mut machen.  . . .  Wenn wir unseren Kindern nichts weiter im Leben mitgeben, als eine Liebe für den Herrn Jesus Christus und einen starken Charakter, dann werden wir als Eltern bestanden haben. Charakter wird ihm Arbeit vermitteln. Charakter bringt es Morgens aus dem Bett, wenn es viel eher liegen bleiben würde. Charakter wird seine Ehe eines Tages zusammenhalten. Wenn wir als Eltern in unseren Kindern starke, gottgefällige Charaktereigenschaften fördern, werden sie das Potenzial besitzen, in der Zukunft mächtige Veränderungen in unserem Land herbeizuführen.4

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Bewahrt die Gebote, die ich euch heute gebe, in eurem Herzen. Schärft sie euren Kindern ein. Sprecht über sie, wenn ihr zu Hause oder unterwegs seid, wenn ihr euch hinlegt oder wenn ihr aufsteht. – 5.Mose 6:6-75

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Bevor wir eigene Kinder hatten, waren mein Mann und ich damit beschäftigt, zusammen mit einem anderen Ehepaar in einem Bildungszentrum zu unterrichten. Für 2 ½ Stunden jeden Samstag, in denen die Eltern den Gottesdienst besuchten oder sich hinterher beim geselligen Zusammensein aufhielten, hüteten wir ungefähr 50 energiegeladene Sechs-, Sieben- und Achtjährige. Zu Beginn jeder Woche trafen wir uns mit dem anderen Ehepaar zum Abendessen, um unseren Unterricht zu planen und begleitende Aktivitäten zu organisieren. Diese „Sitzungen“ dauerten zuweilen mehr als drei Stunden, da wir die Ziele und Themen festlegen, einen Lehrplan entwerfen und Techniken zur Auswertung schaffen mussten.

Etliche Jahre Muttersein mussten passieren, bevor ich mir bewusst wurde, dass mein Leben einen großen Zweispalt offenbarte. Als ich anderer Leute Kinder erziehen musste, sparte ich weder Mühe noch Zeit. Wohingegen ich sehr wenig Planung und Vorbereitungszeit in den Unterricht und das Aufwachsen meiner Kinder steckte.

Ohne es mir bewusst zu sein, hatte ich die Einstellung angenommen, wenn ich es nur lang genug aushalte, wird meine Arbeit vorbei sein – zumindest ganz normal!“  . . .  „Irgendwie werden sie es schon schaffen, erwachsen zu werden. Irgendwie werden sie heranwachsen und der Gesellschaft einen Beitrag leisten. Irgendwann mal werde ich meine Aufgabe abgeschlossen habe.“

Doch als ich mir die Zeit nahm es näher zu betrachten, wurde mir bewusst, dass diese „Irgendwie, irgendwo, irgendwann“-Einstellung in unserer Gesellschaft nicht funktioniert.  . . . Zu viele Kinder irren herum (oder sitzen herum und treten die Rinde von Baumstümpfen ab, wie meine es machten) ohne die leiseste Ahnung zu haben, wo im Leben sie hinsteuern, da Mütter wie ich sie zu keinem Zeitpunkt in eine bestimmte Richtung wiesen. Wir können nicht einfach abwarten, in der Hoffnung, sie würden eines Tages irgendwie irgendwo erfolgreich sein. Wir müssen unsere Aufgabe der Kindererziehung ernster nehmen – und sie als unser Topanliegen einstufen. Um das zu schaffen, heißt es, sich Zeit nehmen und Charakterziele für unsere Kinder festlegen.

[Frage dich]

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Zeigt ihnen den richtigen Weg, so wie es Christus entspricht. – Epheser 6:4b   7

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Erziehen bedeutet, unsere Kinder zu trainieren – sie anzuhalten, ein diszipliniertes Leben zu führen und sich eventuell selbst zu disziplinieren. Wenn Erziehung sich als so etwas darstellt, das man mit ihnen macht, könnte das Endergebnis gleichwohl so aussehen, dass sie durchdrehen, sobald sie deiner Kontrolle entwichen sind. Doch wenn du sie disziplinierst in dem Sinn, ihnen beizubringen, diszipliniert zu leben, wird das Endergebnis sein, dass sie sich zum größten Teil selbst im Zaum halten werden. – Maria Fontaine

Erschienen auf Anker im April 2014


1 Educating for Character (New York: Bantam, 1991).

2 Raising Good Children (New York: Bantam. 1983).

3 NL.

4 I’m Going to Be the Greatest Mom Ever (Multnomah, 2006).

5 NL

6 Mighty Mom’s Secrets for Raising Super Kids (RiverOak Publishing, 2001).

7 NL

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