Februar 14, 2014
Als Andrew sich am Freitagmorgen für die Arbeit fertigmachte, verkündete er seiner Frau, er hätte sich endlich dazu aufgerafft, seinen Chef um eine Gehaltserhöhung zu bitten. Den ganzen Tag über war Andrew nervös und besorgt bei den Gedanken über das bevorstehenden Kräftemessen. Was, wenn Herr Larchmont sich weigerte, seiner Bitte nachzukommen? Andrew hatte schwer gearbeitet in den letzten 18 Monaten und ein paar große Geschäfte gemacht für Baer und Hopkins Werbeagentur. Natürlich stünde ihm eine Gehaltserhöhung zu.
Der Gedanke, in Larchmonts Büro zu marschieren, machte Andrew weiche Knie. Spät am Nachmittag nahm er schließlich allen Mut zusammen, seinen Vorgesetzten anzusprechen. Zu seiner Freude und seinem Erstaunen, der sonst so sparsame Harvey Larchmont war bereit, Andrew eine Gehaltserhöhung zu geben.
An diesem Abend kehrte Andrew heim – nachdem er alle stadt- und landesweiten Geschwindigkeitsbegrenzungen gebrochen hatte – zu einem wunderbaren Tisch, gedeckt mit ihrem besten Porzellan und brennenden Kerzen. Seine Frau Tina hatte ein köstliches Mahl mit seinem Lieblingsessen vorbereitet. Sofort argwöhnte er, jemand vom Büro hätte ihr einen Tipp gegeben.
Zur Seite seines Tellers fand Andrew eine schöne, handschriftliche Notiz von seiner Frau mit den Worten: „Herzlichen Glückwunsch, mein Schatz! Ich wusste, du würdest die Gehaltserhöhung bekommen! Um dir zu zeigen, wie sehr ich dich liebe, habe ich dieses Essen zubereitet. Ich bin so stolz auf das, was du erreicht hast!“ Als er die Worte gelesen hatte, hielt er an und dachte darüber nach, wie feinfühlig und fürsorglich doch Tina war.
Nach dem Essen, Andrew war auf dem Weg in die Küche, um den Nachtisch zu holen, bemerkte er eine zweite Karte, die aus Tinas Tasche auf den gekachelten Boden geflattert war. Er bückte sich, hob sie auf und las: „Mach dir keine Sorgen über die ausgeschlagene Gehaltserhöhung. Du verdienst sie trotzdem! Du kümmerst dich wunderbar um uns, und ich hab dir dieses Essen gekocht, um dir zu zeigen, wie sehr ich dich liebe, auch wenn du die Gehaltserhöhung nicht bekommen hast.“
Plötzlich quollen ihm die Tränen in die Augen. Völliges Akzeptieren! Tina stand hinter ihm unabhängig von seinem Erfolg bei der Arbeit.
Die Angst zurückgewiesen zu werden, wird oft gelindert, wenn wir wissen, jemand liebt uns, ungeachtet unseres Erfolges oder Versagens. In meiner Erfahrung als Pastor macht mir die Liebe am meisten Mut, die mir von unserem himmlischen Vater zukommt. Solange ich bemüht bin, mein Bestes zu geben, steht Gott hinter mir, egal was geschieht. Er wird mich nicht für meine Fehler oder Erfolglosigkeit verachten.
Ganz im Gegenteil! Er heilt meine Wunden und gibt mir die Fähigkeit, noch einmal anzufangen in genau dem Gebiet, in dem ich eine Niederlage erfuhr. Einen weiteren Beweis von Gottes Akzeptanz bekomme ich, wenn Er mich durch die positive Rückendeckung meiner Frau berührt.
Wir können fast jeden Rückschlag oder Widerstand ertragen, wenn wir wissen, jemand liebt uns. Wo fängt man an? Fang damit an, die bedingungslose Liebe und Leidenschaft unseres himmlischen Vaters zu entdecken, wie sie sich in der Gabe Seines Sohnes Jesus zeigen. „Leute, lasst uns lieben! Gott hat uns schließlich als Erster geliebt, er hat es uns vorgemacht.“ (1. Johannes 4:19 Volx) – Diese Geschichte wurde von Louis Lapides bearbeitet.
Liebe in Aktion
Ich nahm meine Tochter, Helen (acht Jahre alt) und meinen Sohn, Brandon (fünf Jahre alt), mit zum Cloverleaf Zentrum in Hattiesburg, um ein paar Einkäufe zu erledigen. Als wir näher kamen, endeckten wir einen geparkten fünfachsigen Peterbilt Sattelschlepper mit einem großen Schild, auf dem stand „Streichelzoo.“ Die Kinder hopsten um mich herum und fragten, Papi, Papi, können wir hingehen? Bitte. Bitte. Lass uns gehen!“
„Natürlich“, stimmte ich zu und gab ihnen beiden ein paar Münzen, bevor ich mich ins Sears aufmachte. Sie stürzten sich davon, und ich fühlte mich ungebunden, in Ruhe nach einer Laubsäge zu suchen. Ein Streichelzoo besteht aus einem Aufstellzaun im Shoppingzentrum mit einer 15 cm dicken Schicht Sägespäne und hundert verschiedenen kleinen flauschigen Tier-Babys. Die Kinder bezahlen ihren Eintritt und halten sich in der Umzäunung auf, hingerissen von den schmuddeligen, kleinen Tierchen, während ihre Eltern einkaufen.
Ein paar Minuten später drehte ich mich um und entdeckte Helen, wie sie mir nachlief. Ich war erstaunt, dass sie die Eisenwarenabteilung mehr mochte als den Streichelzoo. Zudem dachte ich, die Kinder hätten zu warten, bis die Eltern sie wieder abholten. Ich bückte mich und fragte, was denn los sei.
Sie sah mich mit diesen riesigen, klaren braunen Augen an und sagte traurig, „Papi, es kostet 50 Cent. Darum hab ich Brandon meine 25 Cent gegeben.“ Dann sagte sie, das Wunderbarste, was ich je gehört habe. Sie gab den bekannte Spruch wieder: „Liebe ist, wenn man´s tut.“
Sie hatte Brandon ihr Geld gegeben, obwohl keiner flauschige Tiere mehr mochte als Helen. Sie hatte meine Frau und mich beobachtet, wie wir für Jahre im Haus den Ausdruck „Liebe in Aktion“ benutzten. Sie hatte „Liebe in Aktion“ gehört und gesehen und jetzt in ihren Alltag integriert. Es wurde ein Teil von ihr.
Was denkst du, habe ich gemacht? Nicht das, was man sich zunächst vorstellt. Zunächst gingen wir zurück zum Streichelzoo, da Brandon dort alleine war. Wir sahen vom Zaun aus zu, wie Brandon außer sich vor Freude die Tiere fütterte und streichelte. Helen mit Händen und Kinn auf dem Zaun gelehnt beobachtete Brandon. 50 Cent, die ich noch hatte, brannten ein Loch in meine Tasche; ich habe sie ihr nicht geben, und Helen bat auch nie darum.
Denn sie kannte das ganze Familienmotto. Nicht „Liebe in Aktion.“ Es heißt „Liebe ist opferbereite Aktion!“ Liebe bezahlt immer einen Preis. Liebe kostet immer etwas. Liebe ist kostspielig. Wenn du liebst, ist es immer zu jemand anderes Gunsten. Liebe ist für dich, nicht für mich. Liebe schenkt; sie greift nicht nach etwas. Helen verschenkte ihre 25 Cent an Brandon und wollte ihre Tat durchziehen. Sie wollte unser Familienmotto ganz durchziehen. Liebe ist opferbereites Handeln. – Dave Simmons, „Dad, der Familientrainer“
Jetzt!
Während eines Unterrichts für Erwachsene beging ich etwas „Unverzeihliches.“ Ich gab Hausaufgaben auf! Die Aufgabenstellung: „Gehe innerhalb der nächsten Woche zu einer Person, die du liebst, und sage ihr, dass du sie liebst. Es muss aber jemand sein, dem du es niemals zuvor gesagt hast oder zumindest nicht in einem recht langen Zeitraum.“
Das sieht zwar zunächst nicht wie eine schwierige Aufgabe aus, doch schon, wenn man weiß, dass die meisten der Männer in dieser Gruppe über 35 waren und in der Generation aufwuchsen, in der sie indoktriniert worden waren, Gefühlen Ausdruck zu verleihen, sei nicht „Macho.“ Gefühle zu zeigen oder zu weinen(Auf gar keinen Fall!) macht man einfach nicht. Für einige bedeutete es eine bedrohliche Aufgabenstellung.
Zu Beginn unseres nächsten Unterrichts fragte ich, ob jemand erzählen wollte, was geschah, als sie jemandem sagten, sie würden sie lieben. Ich erwartete, wie gewöhnlich würde eine der Frauen sich melden, doch an diesem Abend hob einer der Männer seine Hand. Er machte einen bewegten und aufgewühlten Eindruck.
Als er sich mit seinen ganzen 1,85 Metern aus seinem Stuhl erhob, legte er los: „Dennis, ich war letzte Woche ziemlich verärgert, als du uns die Aufgabe stelltest. Ich war der Meinung, niemanden zu haben, dem ich diese Worte sagen könnte, und wer warst du überhaupt, mir zu sagen, so etwas Persönliches zu wagen? Doch bei der Heimfahrt, redete mein Gewissen zu mir. Es sagte mir, ich wüsste genau, wem ich „Ich liebe dich“ sagen müsste. Weißt du, vor fünf Jahren hatten mein Vater und ich eine boshafte Auseinandersetzung und legten sie nie bei. Wir vermieden es, uns zu treffen, außer es war unumgänglich wie an Weihnachten oder anderen Familientreffen. Selbst dann sprachen wir kaum miteinander. Am letzten Donnerstag also, bis ich dann zuhause angekommen war, war ich zu der Überzeugung gekommen, meinem Vater zu sagen, ich liebte ihn.
„Es ist verrückt, denn allein nachdem ich den Entschluss fasste, schien mir ein Stein vom Herzen zu fallen.“
„Zuhause lief ich zu meiner Frau, ihr von meinem Vorhaben zu erzählen. Sie war zwar schon im Bett, ich weckte sie aber trotzdem auf. Als ich ihr es sagte, stand sie nicht einfach auf, sondern schoss regelrecht aus dem Bett und fiel mir um den Hals, und zum ersten Mal in unserer Ehe sah sie mich weinen. Wir blieben die halbe Nacht auf, tranken Kaffee und redeten miteinander. Es war fantastisch!
„Am nächsten Morgen war ich hellwach und früh auf. Da ich so aufgeregt war, konnte ich kaum schlafen. Früh im Büro erledigte ich in zwei Stunden so viel wie am ganzen vorhergehenden Tag.
„Um 9:00 rief ich meinen Vater an, um rauszufinden, ob ich nach der Arbeit rüber kommen könnte. Als er antwortete, sagte ich einfach, ‚Vater, kann ich nach der Arbeit heute Abend vorbei kommen? Ich muss dir was sagen.‘ Mein Vater entgegnete mir ein brummiges, ‚Was ist denn nun wieder los?‘ Nachdem ich ihm versicherte, es würde nicht lange dauern, willigte er schließlich ein.“
„Um 17:30 Uhr stand ich an der Haustür meiner Eltern und klingelte und betete, mein Vater würde die Tür öffnen. Ich hatte Angst, wenn es meine Mutter wäre, würde ich kneifen und es stattdessen ihr sagen. Aber wie der Herr es so wollte, öffnete mein Vater.“
„Ich verschwendete keine Zeit – machte einen Schritt auf ihn zu und sagte: ‚Vater, ich bin einfach nur rübergekommen, um dir zu sagen, dass ich dich liebe‘.“
„Es war, als wäre eine Transformation mit meinem Vater geschehen. Vor meinen Augen wurden seine Gesichtszüge weicher, die Falten schienen zu verschwinden, und er begann zu weinen. Er griff nach mir und umarmte mich mit den Worten, ‚Ich liebe dich auch, mein Sohn, aber ich konnte es nie sagen‘.“
„Es war ein einzigartiger Moment, ich wollte nicht loslassen. Mutti ging mit Tränen in den Augen vorbei. Ich winkt ihr zu und blies ihr einen Kuss zu. Vater und ich hielten uns noch eine Weile länger in den Armen, und dann ging ich. Lange nicht mehr hatte ich mich so toll gefühlt.
„Aber ich wollte eigentlich etwas anderes sagen. Zwei Tage nach meinem Besuch erlitt mein Vater einen Herzinfarkt. Er kämpfte schon eine Weile mit Herzproblemen, ohne mir das aber mitzuteilen. Er wurde bewusstlos ins Krankenhaus eingeliefert. Ich weiß nicht, ob er es überstehen wird.“
„Meine Botschaft an euch alle ist die: Warte nicht damit, das zu tun, von dem du weißt, dass es getan werden muss. Was wäre, wenn ich damit gewartet hätte, es meinem Vater zu erzählen – vielleicht hätte ich nie wieder die Gelegenheit dazu bekommen! Nimm dir die Zeit, das zu tun, von dem du weißt, dass es getan werden muss, und tu es jetzt!“ – Von Dennis E. Mannering
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