Gottes Champions

November 25, 2013

Von Peter Amsterdam

Deshalb werdet nicht müde zu tun, was gut ist. Lasst euch nicht entmutigen und gebt nie auf, denn zur gegebenen Zeit werden wir auch den entsprechenden Segen ernten. – Galater 6:9 1

Im Laufe der Jahre sah ich eine Anzahl Filme über Sportmannschaften, genauso wie ihr wahrscheinlich auch. Die Geschichte dreht sich meist um einen neuen Trainer, der an eine Oberschule kommt, die eine schwache Mannschaft hat. Der Trainer hat oft eine Methode, die sich sehr von der des früheren Trainers unterscheidet, und das passt dem Team oder den Eltern oder der Schulleitung nicht. Der Trainer nimmt das Team hart ran, bringt sie zum äußersten, bringt sie dazu, so hart wie nie zuvor zu arbeiten und scheint sie fast umzubringen. Die Mannschaft verliert vielleicht sogar die ersten Spiele, und er nimmt sie noch härter ran. Dann beginnt das Team zu gewinnen und erringt am Ende die Meisterschaft.

Diese Filme begeistern, da man die harte Arbeit sieht und wie die Entschlossenheit des Trainers und der Mannschaft sich bezahlt machen. Manchmal rühren sie zu Tränen und bringen irgendeine gute Moral zum Ausdruck. Für jeden gibt es etwas zu lernen, für den Trainer, die Eltern, die Lehrer und die Mannschaft als Ganzes.

Oft hört man den Schlachtruf des Trainers zur Halbzeit, wenn das Team im Rückstand ist und ihm eine Niederlage beschieden zu sein scheint. Machmal schreit und brüllt der Trainer; manchmal hält er eine eindringliche Rede, in der er die Erinnerung an einen verstorbenen Mitspieler oder ein anderes Schulereignis heraufbeschwört, das die Mannschaft anfeuert, sich zusammenzureißen und zu gewinnen.

Wenn das Spiel vorüber ist und die Mannschaft gewonnen hat, ist der Jubel groß. Das Team ist begeistert, die Eltern freuen sich, und die Schule ist stolz, da ihr Team die Meisterschaft gewonnen hat. Die Spieler wissen um diese bedeutende Zeit in ihrem Leben, und viele werden jetzt zur Uni gehen und für jemanden Neuen kämpfen. Sehr oft enden diese Filme mit dem Trainer in seinem Büro oder zuhause, in Betrachtung möglicher neuer Spieler im kommenden Jahr und wie er es wohl mit einem neuen Team anstellen wird.

Man kann viele Lehren aus dieser Art von Filmen und Geschichten ziehen, wobei zwei allerdings für mich ins Auge springen. Die erste hat mit etwas zu tun, was man normalerweise in einem solchen Film nicht sieht.

Selten sieht man den Trainer am Ende des Films, wenn das Team die Meisterschaft gewonnen hat, wie er seine Leute zusammen holt und ihnen sagt, wie leid es ihm tut, dass die Mannschaft so schwer schuften und viel über sich ergehen lassen musste, um zu gewinnen. Vielleicht lässt er sie wissen, dass all das Training, dem er sie aussetzte, nicht persönlich gemeint war. Nicht weil er die Speiler nicht mochte hat er es so schwer für sie gemacht.

Doch nie habe ich einen Trainer gesehen, der Bedauern über die Strenge, das Trainieren, die Schwierigkeiten oder die Opfer ausdrückt. Ich habe nie einen Trainer gesehen, den es reute oder der sich dafür entschuldigte, das Team so rau behandelt zu haben, damit es Meister wurde.

Im Gegenteil, je mehr es auf die Meisterschaft zu geht, sieht man den Trainer mehr und mehr Ansprüche an das Team stellen. Nie scheint er mit der Leistung des Team zufrieden zu sein; immer will er mehr, erwartet er mehr. Er schleift sie, laufen, laufen und weiter laufen. Manchmal sieht es so aus, als hätte er keine Gefühle oder Mitleid nach einem Training, gerade dann, wenn sie völlig erschöpft sind, und statt sie Pause machen zu lassen, lässt er sie wieder von vorne anfangen.

Das Team ist geschafft. Sie beschweren sich. Normalerweise geben ein oder zwei Mitglieder auf. Manchmal beschweren sich die Eltern oder versuchen sogar, ihn rauszuschmeißen. Wahrscheinlich ist es für den Trainer nicht leicht, seinem Team so viel abzufordern, doch er weiß, es ist nötig, um sie zu Siegern zu machen. Am Ende, wenn das Team anfängt zu gewinnen, wenn sich positive Ergebnisse zeigen, und erst recht, wenn sie Meister werden, dann dämmert es allen, dass es genau an all der harten Arbeit und den Schwierigkeiten lag, wodurch der Sieg zustande kam.

Es leuchtet ein, um Meister zu werden, sind harte Arbeit und Opfer erforderlich. Es leuchtet ein, zum Sieg gibt es keine Abkürzungen.

Es wäre ein enttäuschendes Ende für solch einen begeisternden Film, wenn der Trainer sein Team nach der siegreichen Saison zusammenriefe und sagen würde, „Ihre wisst, es tut mir fürchterlich leid, so viel von euch erwartet, ja sogar gefordert zu haben und ihr deswegen sehr schwer habt arbeiten müssen. Es tut mir leid, euch weiter getrieben zu haben, als ihr es eigentlich wolltet oder euch fähig fühltet.“ Ich glaub nicht, dass ihr einen Film so enden sehen werdet, denn es gibt niemanden in der Mannschaft, der eine derartige Rede erwarten oder hören möchte.

Warum? Weil das Team eine Mannschaft aus Gewinnern ist, die ihre schwere Arbeit und ihren Schweiß dafür einsetzten, Sieger zu werden. Sie sind sich bewusst, von den Erwartungen des Trainers zum Sieg angetrieben worden zu sein, und ohne das wäre der Sieg nicht zustande gekommen.

Die zweite Lehre ist die, dass der Trainer sich bewusst wird, nach dem Ende der Saison wieder mit einem neuen Team anfangen zu müssen, da die meisten Spieler zur Uni weitergezogen sind. Ihm wird bewusst, um nächstes Jahr wieder ein siegreiches Team auf die Beine zu stellen, wird er alles noch einmal von vorne anfangen müssen und, in einem Jahr zu siegen, bedeutet keine Garantie für einen Sieg im nächsten. Er muss dieselbe Zeit aufbringen, dieselbe Arbeit, dasselbe Opfer, damit das nächste Team zu einem Siegreichen werden würde.

Er weiss auch, dass für die nächste Saison Pläne vor ihm liegen, wo alles anders sein wird und er seine Strategie anpassen muss. Die Mannschaften, gegen die er im nächsten Jahr antritt, werden anders sein mit anderen Spielern. Sein Team wird ebenfalls anders sein. Es wird nicht dieselbe Stärke des letztjährigen Teams haben. Wenn einer seiner Spieler in bestimmten Spielaspekten stark war, er jetzt aber weggegangen ist, dann muss der Trainer die Strategie ändern, die Stärken betonen und die Schwächen ausgleichen, die das neue Team mit sich bringt.  

In keiner der Filme habe ich eine Szene gesehen, in der der Trainer die nächste Saison beklagt und all die Arbeit, die es kosten wird. Es wird nie gezeigt, wie gesagt wird, „Ich kann es nicht glauben! Nach diesem schwierigen Jahr muss ich es noch mal machen? Wie kann die Schule von mir erwarten, von Neuem in noch einer weiteren Saison anzufangen, wo ich mich doch ganz in der letzten eingesetzt habe? Ich denke, es sollte leichter werden. Ich denke, ich sollte mich für ein oder zwei Jahre auf den Lorbeeren der letzen Meisterschaft ausruhen. Ich bin zufrieden mit unseren Gewinnen, und es ist ungerecht, weiterhin schwer arbeiten zu müssen, um eine Meisterklassemannschaft auf die Beine zu stellen.“ Nein, du wirst keinen Film mit solch einer Szene finden.

Die großartigen Trainer denken anders; es steckt ihnen im Blut. Es hungert sie danach zu gewinnen, sie sind entschlossen, weiter zu kämpfen, weiter Opfer zu bringen, ein Jahr nach dem anderen Meister zu liefern. Das liegt in der Natur des Sports und von Meisterschaften. Es liegt ebenfalls in der Natur des geistlichen Krieges, in dem wir als Christen in unserem Dienst für den Herrn und andere engagiert sind und in unserer Mission, so vielen Errettung zu bringen, wie Ihn aufnehmen wollen.

Gewiss gab es Zeiten in deinem Leben für den Herrn, in denen du bis zum Aufgeben erschöpft warst und dich fragtest, ob du es noch einen Tag weiter schaffst. Doch du schaffst es. Du hast dich eingesetzt, du hast Opfer gebracht, du hast dein Leben für andere gegeben und hast die Früchte deiner Arbeit gesehen oder wirst sie eines Tages sehen. Doch wenn du wie ich bist, hast du dich bestimmt mit solchen Gedanken beschäftigt, „Wie kann der Herr so etwas von mir erwarten? Es sieht so aus, wie die Ägypter die Israeliten zwangen, Ziegelsteine ohne Stroh zu produzieren. 2 Weiß Er, was Er von uns verlangt? Weiß Er, wie hart Er uns antreibt? Weiß Er, wie erschöpft wir sind? Weiß Er, dass wir unsere Grenzen haben? Was ist eigentlich los mit Ihm?“

Nun, darum geht’s: Er ist wie ein Trainer, der schwer daran arbeitet, Sein Team zu einer Mannschaft von Meistern zu machen. Manchmal muss Er uns bis zum Äußersten treiben, damit wir weit über das hinaus gehen, was wir für möglich halten, und siegreich sind. Wie die Trainer in diesen Filmen setzt Er alles daran, aus jedem einzelnen unter uns und aus Seinem Körper von Gläubigen als Ganzes Champions zu machen.

Ganz gewiss haben sich die Meisten von uns hin und wieder so gefühlt wie diese Mannschaftsmitglieder in den Filmen. Wir regten uns über unseren Trainer auf; wir konnten es einfach nicht fassen, was er alles von uns erwartete. Vielleicht haben wir uns beschwert. Sicher fühlten wir uns alle gelegentlich als müssten wir aufgeben. Doch die Kosten für Sieg, Fortschritt und Meisterschaft bestehen darin, Opfer zu bringen, in harte Arbeit, in Engagement, in Gehorsam, in Ausdauer und in Glaube. Und wir haben unserem Trainer – Jesus – zu danken, uns in diesen wichtigen Eigenschaften zu trainieren.

Niemand gewinnt größere Siege, ohne den Preis für sie zu bezahlen. Keine Schlacht lässt sich gewinnen, ohne alles hineinzustecken. Kein athletischer Wettkampf wird gewonnen, ohne die Monate oder Jahre zermürbenden Trainings. Sieg kostet etwas! Manchmal kostet es alles. Sieg ist der Gipfel aus Opfer, schwerer Arbeit, Hingabe, Gehorsam, Ausdauer und Glaube.

Wenn du im Himmel ankommst, wirst du hören, „Gut gemacht, mein guter und treuer Diener. Lass uns miteinander feiern!“ Du wirst die Champions vergangener Jahrhunderte hören, wie sie deinen Namen jubeln, wenn du in die Ehrenhalle des Himmels schreitet.

Für diesen Krieg lohnt es sich zu kämpfen. Dies ist ein Krieg, für den es sich lohnt, sich ganz einzusetzen. Dies ist ein Krieg, für den es sich lohnt, sein Leben zu geben. Es ist ein Krieg, um die Herzen und Seelen der Verlorenen zu befreien. Es ist ein Krieg, um die Gefangenen zu befreien. Es ist ein Krieg, Gottes Wunsch zu erfüllen, um die Welt mit Seiner Wahrheit und Liebe zu erreichen.

Diese Krieg ist nicht etwas Negatives. Die Tatsache, dass wir schwer kämpfen müssen, ist nichts Negatives. Der geistliche Kampf, in den wir verwickelt sind, ist etwas Positives, da er dazu dient, den Sieg zu sichern – nicht nur für uns selbst oder unsere Angehörigen, sondern für die Welt, für Gottes Königreich auf Erden, für die Zukunft der Menschheit.

Uns gefällt die Tatsache, dass unser Krieg es uns ermöglicht, Chaos und Zerstörung in des Teufels Königreich anzurichten. Uns gefällt die Tatsache, dass wir Seelen aus seinen Fängen reißen können. Uns gefällt die Tatsache, den Weg für die Rückkehr des Herrn pflastern zu können, indem wir das Evangelium in aller Welt verkünden. Uns gefällt die Tatsache, dem Feind unsere Furchtlosigkeit zeigen zu können. Uns gefällt die Tatsache, dass wir gewinnen werden!

Wenn es nur einen Weg gibt, um deine Ziele und Träume zu sichern, und du festgestellt hast, dass deine Ziele es wert sind, dass du diesen Weg einschlägst, komme was wolle, dann wirst du dir bewusst, eine Wahl zu haben entweder den Weg positiv oder negativ zu sehen. Da du den Weg ja sowieso einschlägst und es keine Alternative gibt, warum ihn also nicht als etwas Positives betrachten. Warum nicht den Entschluss fassen, ihn zu genießen, das Beste aus ihm zu machen und jeden Moment der Reise auszukosten? Anstatt die Füße dahintrotten zu lassen, mechanisch einen Fuß vor den andern zu setzen, mach jeden Schritt mit Hingabe und Bestimmtheit. Einmal den Entschluss dazu gefasst, wirst du die Einstellung haben, die benötigt wird, andere zum Sieg zu führen.

Das ist der Punkt, zu dem wir in unserer Betrachtung über Probleme und Prüfungen kommen müssen, denen wir begegnen und die Tatsache, das Jahre geistlichen Krieges vor uns liegen, denn der Kampf um die Seelen der Menschheit geht weiter bis zur Rückkehr des Herrn. Die Entrückung wird der Höhepunkt sein, der Sieg dieses irdischen Krieges und es wird spannend sein. Um dorthin zu gelangen, müssen wir „den guten Kampf des Glaubens kämpfen,“ 3 der lang und hart sein wird, doch es wird ein spannender Kampf, da wir spannende Siege gewinnen werden.

In unserem Kampf gegen Satan für die Seelen der Welt wissen wir, der Sieg ist garantiert. Wir wissen aber auch, es braucht Zeit, Siege zu erringen und Siege kosten etwas. Wir müssen also lernen, all das, was es braucht, den Sieg zu erringen und alles, was es unterwegs kostet, zu würdigen und es zumindest positiv betrachten.

Nimm die Kosten mit offenen Armen entgegen. Nimm das an, was es dich kostet, um zu gewinnen. Rühme dich deiner Schwächen. 4 Es macht den Sieg um so lohnender und süßer.  Das Training, das du durchmachst, um für das Rennen vorbereitet zu sein und den guten Kampf des Glaubens zu kämpfen, ist vertretbar, auf Grund dessen, was du erreichst und der Siege, die du gewinnst.

Er gibt uns die Kraft für jede Situation, in der wir uns wiederfinden. Wir müssen einfach bereit sein, vorwärtszugehen, nicht aufzugeben ungeachtet dessen, wie wir uns fühlen. Wir müssen vom Herrn abhängig bleiben und mit Seiner Macht und Kraft kämpfen. Wir müssen uns auf den Herrn verlassen und weiterkämpfen.

Weswegen sind wir bereit, den guten Kampf zu kämpfen? Weil die Liebe Christi uns stärkt, denn es gibt keine größere Liebe in der ganzen Welt, als sein Leben für Ihn und für andere zu lassen. 5 Das ist unsere Berufung und unser Auftrag. Wir können ganz sicher sein, wenn wir unser Leben hingeben und bereitwillig in Seinem Dienst Opfer bringen, wird Er uns im Geist Kraft geben und alles, was wir benötigen, um weiterzukämpfen und weiterzumachen.

Wir wissen, der Herr bittet uns niemals um etwas, für das Er uns nicht die Gnade schenkt. 6 Das soll aber nicht heißen, dass Er uns Gnade gibt, es einmal gerade so eben zu schaffen, sondern, um zu überwinden, um siegreich und Champions zu sein. Wir wissen also, wir besitzen die Kraft, Macht, Glaube und Gnade, um mit unserer Aufgabe zurechtzukommen, ja sogar, wenn die anstehenden Kämpfe in diesem Leben problematisch und belastend sein werden, wird der Herr es nie zu rau oder zu hart oder zu schwer werden lassen.

Wir meinen manchmal, etwas nicht schaffen zu können oder etwas würde zu weit gehen, doch eigentlich, wenn wir auf den Herrn schauen und feststellen, dass es Sein Wunsch für uns ist, vorwärtszudrängen, werden wir gewahr werden, wir haben die Kraft und Fähigkeit das auszuführen, worum Er uns bittet. Wir müssen uns einfach mehr in Jesus vertiefen, in den Geist, damit wir Kraft und Energie von Seinem unerschöpflichen Reservoir an Willenskraft und Entschlossenheit einbestellen können, um zu kämpfen und zu gewinnen.

Original erschienen im November 2008. Aktualisiert und neu veröffentlicht im November 2013. 

 

1 NL.

2 2.Mose 5:12–18.

3 1.Timotheus 6:12

4 2.Korinther 11:23–30.

5 2.Korinther 5:14–15; Johannnes 15:13.

6 2.Korinther 12:9–10.

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