Freundlich sein

Juli 9, 2013

Eine Zusammenstellung

Seid stattdessen freundlich und mitfühlend zueinander und vergebt euch gegenseitig, wie auch Gott euch durch Christus vergeben hat. – Epheser 4:32 1

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Das DWDS definiert freundlich als sich den Mitmenschen gegenüber wohlwollend zeigend, wohlgesinnt; heiter stimmend, ansprechend. Nicht nur Epheser 4:32 verbindet Vergeben mit Freundlichkeit, sondern auch Psalm 86:5, dort steht: „Herr, du bist so gut und immer bereit zu vergeben, voller Gnade für alle, die dich um Hilfe bitten.“ Vergebung entspringt viel eher einer freundlichen Haltung als eine Verteidigungshaltung.

Wenn wir uns angegriffen fühlen, gehen wir normalerweise in eine Verteidigungshaltung über. Defensive durch Freundlichkeit zu ersetzen bedeutet, angreifbar zu sein, übervorteilt zu werden. Darum ist freundlich zu sein nicht einfach. Es bedarf der Fähigkeit, eher sanft als rau zu sein. Du musst jemand Starkes sein, um zärtlich zu sein, und manchmal fühlen wir uns einfach nicht stark. Doch von der Schrift her werden wir gerufen, freundlich zu sein, gleichzeitig wird uns Stärke versprochen. Psalm 28:7: „Der Herr ist meine Stärke und beschützt mich. Ich habe von ganzem Herzen auf ihn vertraut und er hat mir geholfen. Darum freue ich mich und danke ihm mit meinem Lied.“ – Norman Wright und Rex Johnson 2

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Wir meinen, einen anderen Menschen zu kennen, doch wissen wir niemals genau, was unterschwellig vor sich geht. Die Mama, von der du dachtest, dass sie alles im Griff hat, mag innerlich völlig aufgelöst sein und sich unfähig fühlen, darüber mit jemand anderem zu sprechen. Doch was können wir tun? Wie können wir etwas ändern?

Hier können wir zum Beispiel etwas verändern:

Wenn du siehst, wie eine Mutter geschafft aus Real kommt und immer noch ihre Fassung behält, was hindert dich daran, anzuhalten und zu sagen: „Gut gemacht, ich verbeuge mich vor dir!“

Umgekehrt, wenn die Mami mit den schreienden Kindern im Supermarkt nicht – zumindest diesmal nicht – du bist, wie wäre es mit einem: „Wir haben das alle durchgemacht, keine Sorge.“ Das würde ihr bestimmt helfen, diese Geduldsprobe zu durchstehen. Ich würde behaupten, dass beliebige ermutigende Worte von jemand Fremden genauso wertvoll sind, wie Lob von jemandem, den wir gut kennen. Denk daran, wir wissen nicht, was unter der Oberfläche oder der makelosen Maske vor sich geht.

Wir alle haben unsere eigenen, persönlichen Probleme und könnten uns gegenseitig unter die Arme greifen. Ich wette, du kennst unzählige Mamis, die du aus verschiedenen Gründen bewunderst, doch wissen sie das? Könnte es sein, dass, während du dein Inneres mit ihrem Äußeren vergleichst, sie dasselbe macht und selbst dabei zu kurz kommt?

Mit diesem Artikel geb ich euch ein paar Hausaufgaben. Bitte geh hinaus in die Welt und praktiziert heute, etwas nett zu den Mamis zu sein. – Rachel 3

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Es braucht so wenig Mitgefühl,
Zu erheitern auf schweren Wegen.
Mitten im alltäglichen Gewühl
Ist Freundlichkeit ein Segen.
Ein schlichtes liebes Wort
Gibt Hoffnung und Kraft an jedem Ort,
Oder ein Lächeln, verstehend,
Belebt ein müdes Herz,
Macht plötzlich wieder sehend
Inmitten von großem Schmerz,
Betört der tiefsten Tiefen Nacht,
Das ist der sonnigen Seele Macht.

– Elizabeth Hadden

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Stephen Grellet war ein Quäker französischer Herkunft, der 1855 in New Jersey starb. Grellet wäre der heutigen Welt völlig unbekannt, wären da nicht die wenigen Zeilen, die ihn unsterblich machten. Die bekannten Zeilen, die vielen Menschen als Inspiration dienten, lauten:

„Ich gehe davon aus, dass ich nur einmal auf dieser Welt bin. Lass mich alles Gute, das ich tun kann, und jede Freundlichkeit, die ich einem anderen Wesen erweisen kann, ohne zu Zögern auch wirklich tun, da ich diesen Weg nicht noch einmal gehen werde.“ – The Speaker’s Quote Book

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Liebe zu verschenken, bedeutet Liebe zu teilen: Liebe zeugt Liebe, Nettsein zeugt Nettsein. Gnade zeugt Gnade, und so zeugt das Weitergeben von Liebe Weitergeben von Liebe. Es reißt die Trennwände nieder und schafft Einigkeit, Liebe, Fürsorge und gegenseitiges Mitgefühl. Solange du deinen Teil dazu beiträgst, diese Mauern abzureißen, wird es auch einen ungehinderten Strom meiner Liebe von einem zum Anderen geben, der mit Einigkeit, Offenheit und Verbundenheit gespickt ist.

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Ein amerikanischer Soldat, der imn Irak dabei war, nahm an einem achtsamkeitsbasierten Stressreduktions-Kurs teil, der von der Armee bei seiner Rückkehr angeboten wurde. Er kämpfte mit Ärger und war äußerst kritisch anderen gegenüber. Nach ein paar Wochen im Kurs lernte er die klassischen Trainingsprogramme in der Meditation über Freundlichkeit kennen, in der man wiederholt anderen und sich selbst gegenüber Wohlwollen bekundet.

Eines Tages stand er in der Warteschlange an der Expresskasse im örtlichen Einkaufsmarkt. Die Frau vor ihm hatte nicht nur mehr als 12 Sachen in ihrem Einkaufswagen, sondern stellte der Kassiererin ihr Baby vor, die völlig entzückt darüber war und es in die Arme nahm. Die Kassiererin nahm sich ziemlich viel Zeit, um sich mit der Frau vor ihm zu unterhalten. „Großartig!“, dachte er: „Diese Frau ist nicht nur in der falschen Schlange, sondern sie plaudern auch noch über ihr Baby. Das dauert länger als ich geahnt hatte. Ich hasse es, warten zu müssen. Ich hasse es, wenn man sich nicht an die Regeln hält. Warum ist die Kassiererin so langsam? Ich habe Lust, ihnen meine Meinung zu sagen!“

Als er dann ein paar Minuten später an der Reihe war, bemerkte er, dass das Baby tatsächlich richtig hübsch war und entschied sich, es der Kassiererin zu sagen. „Oh wirklich?“, erwiderte sie. „Danke, es ist mein Sohn. Da mein Mann im Krieg gefallen ist, kümmert sich meine Mutter um mein Baby die meiste Zeit. Sie bringt ihn hier zur Arbeit, jeden Tag, damit ich ihn sehen kann.“ – Jack Kornfield 4

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Die Liebe ist geduldig und freundlich. – 1.Korinther 13:45

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Die meisten von uns drücken denen in unseren Familien und Freunden ihren Dank aus. Doch gibt es viele Unsichtbare, die unser Leben unterstützen. Da sind die Arbeiter, die die Nahrung ernten, die wir essen, der Arbeiter in der Fabrik, der unsere Nahrung einpackt, der Zimmermann, der Wohnungen in unserer Ortschaft einrichtet, derjenige, der den Müll abholt, der Polizist, dessen Aufgabe es ist, uns zu schützen, der Pfleger in unserem Krankenhaus, die Gärtner, die sich um die öffentlichen Parkanlagen kümmern; die Liste ist endlos.

Die Aufgabe liegt darin, sich Momente im Tag zu nehmen, um tief durchzuatmen, sich umzuschauen und zu sehen, was um uns herum los ist und Dank für das ausdrücken, was daraus zustande kommt. Es könnte der klare, blaue Himmel sein, derjenige, der die neuen Schuhe an unseren Füßen hergestellt hat, oder das Lied auf unserem iPod. Passt auf Möglichkeiten auf, Freundlichkeit zu praktizieren. Wenn wir eine Notlage sehen, sollten wir uns darum kümmern. Es gibt nichts Unbedeutendes an Freundlichkeit. Sie kann und wird all das heilen, was wir heutzutage in dieser hektischen Welt mitmachen. – Collen Flanagan 6

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Wenn dagegen der Heilige Geist unser Leben beherrscht, wird er ganz andere Frucht in uns wachsen lassen: Liebe, Freude, Frieden, Geduld, Freundlichkeit, Güte, Treue, Sanftmut und Selbstbeherrschung. Nichts davon steht im Widerspruch zum Gesetz. – Galater 5:22-237

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Nicolas von Myra, was in dem Gebiet der heutigen Türkei liegt, wurde im 4. Jahrhundert als Sohn wohlhabender Eltern geboren, die starben, als er noch ein Kind war. Als junger Mann weihte er Gott sein Leben und gehorchte der Anweisung Jesu: „Geh und verkaufe alles, was du hast, und gib das Geld den Armen.“ 8 Sein Erbe setzte er dafür ein, den Notleidenden zu helfen. Man machte ihn zum Bischof, der für seine Liebe und Großzügigkeit bekannt wurde.

Seine Geschichte ist eine Erinnerung daran, dass Liebe bedeutet, keine Mühe zu scheuen, um anderen zu helfen. Anderen praktisch zu helfen und freundlich zu sein, ist unsere Verantwortung auf unserer Lebensbahn. – Abi May

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Liebe Herzen sind der Garten.
Liebe Gedanken sind die Wurzeln,
Liebe Worte sind die Blätter,
Liebe Taten sind die Früchte.

Kümmere dich um deinen Garten.
Halte ihn von Unkraut frei.
Überflute ihn mit Sonne,
Lieben Worten und Freundlichkeit.

Henry Wadsworth Longfellow

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Es ist nicht schlimm, hinter anderer Leute Rücken zu reden – solange es sich nur um Nettes handelt.

Die Chance ist groß, dass das, was du über andere sagst, von ihnen gehört wird; lass das dein Maßstab sein: Sag niemals irgendetwas über andere in ihrer Abwesenheit, was du ihnen nicht selber sagen würdest. Das hat nichts mit heuchlerisch sein zu tun, sondern nur damit, andere in ihren Verfehlungen und Schwächen so zu behandeln, wie du selbst behandelt werden möchtest.

Manchmal musst du vielleicht jemandes Problem mit anderen besprechen, erst recht dann, wenn du eine Aufsichtsperson bist, doch kannst du es immer in einem respektvollen Ton sagen, ohne sie vor anderen zu erniedrigen. Wenn du etwas Negatives sagen musst, versuch, es mit etwas Positivem auszugleichen. (Jeder hat eine gute Seite.) Du kannst auch daran denken, dass der Grund, warum du über die Probleme dieser Person sprichst, der ist, ihnen zu helfen sich zu ändern. Dann wird deine Unterhaltung eine positivere Note bekommen, und es wird dir leichter fallen, dein Ziel zu erreichen – eine positive Veränderung.

Und weißt du was? Früher oder später wird das Freundliche und die Rücksicht, die du anderen gezeigt hast, zu dir zurückkehren. Das ist ein geistiges Prinzip, genauso wie die Naturgesetze: Du erntest, was du säst. Behandle alle Menschen mit Respekt, dann wirst du dir den Respekt der anderen verdienen.

Nicht nur das, sondern dein Beispiel wird auf andere abfärben. Du wirst vielleicht nicht unmittelbar große Ergebnisse sehen, aber wenn du dran bleibst, schaffst du ein bisschen Himmel auf Erden in deinem Winkel der Erde. Es ist möglich – und es kann bei dir anfangen. – Jesus in Prophezeiung.


1 NLB.

2 Kommunikation: Key to Your Teens (Harvest House, 1978).

3 http://www.mamapedia.com/voices/mummy-kindness.

4 http://www.mindful.org/mindfulness-practice/compassion-and-loving-kindness/intentional-acts-of-kindness.

5 NLB.

6 http://thesouthern.com/lifestyles/health-med-fit/practicing-kindness-and-gratitude/article_ed0f1c14-619d-11e1-a714-0019bb2963f4.html

7 NLB.

8 Matthäus 19:21.

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