Ein Einfluss zum Guten – christliche Ethik und Integrität

Juni 6, 2013

Von Peter Amsterdam

Eine der Glaubensgrundsätze von TFI ist der, dass das Leben eines Christen ein lebendiges Beispiel der Liebe Gottes sein sollte, in Wort und in Tat, und dass es die geistigen Tugenden aufweist, die in der Bibel aufgelistet werden. 1 Zu unseren Glaubensgrundsätzen gehört auch das Bemühen, die Einstellungen und Werte zu vermeiden, die Gottes Lehren widersprechen. 2

Unsere ethischen Richtlinien gründen sich für uns als Christen auf unseren Glaubensgrundsätzen und Grundwerten, Integrität ist die Eigenschaft, hohe moralische Grundsätze und Richtlinien zu haben und sich an sie zu halten. Es bedeutet auch Ehrlichkeit. Integrität bedeutet, unseren Glauben aufrechtzuerhalten und unser Leben gemäß diesem Glauben auszurichten.

Von Christen wird allgemein erwartet, mit einem hohen Maß an Integrität zu operieren und man respektiert Menschen, die zu ihren Moralvorstellungen stehen. Wird den Leuten erst einmal bewusst, dass du ein Christ, Missionar oder ein Freiwilliger einer christlichen Organisation bist, erwarten sie normalerweise Integrität und Ehrlichkeit. Es wird von Christen erwartet, hohe Prinzipien zu haben und bemüht zu sein, sie aufrechtzuerhalten.

Die Menschen, die du zu erreichen versuchst, möchten sehen, ob dein Handeln deinen Worten entspricht. Sie wollen herausfinden, ob sie dir vertrauen können. Ich meine, durch unsere Interaktion mit anderen haben wir alle die Erfahrung gemacht, dass man von Christen oft einen viel höheren Standard erwartet als von anderen. Auch wenn wir als Christen zugeben, makelbehaftete Wesen zu sein – zerbrechliche Gefäße, mit denen der Herr arbeitet – wird von Christen erwartet, das Beispiel ihres Glaubens zu leben und sind enttäuscht, wenn diese Erwartungen nicht erfüllt werden.

Im Folgenden gibt es einige Definitionen von Integrität:

 

 

Das Wörterbuch definiert Integrität als einen „Zustand der Unbescholtenheit, der Unverletzlichkeit“. Wenn ich Integrität besitze, dann stehe ich hinter meinem Wort und meinem Handeln. Ich bin, der ich bin, egal wo ich bin oder mit wem ich bin.

Integrität besteht nicht so sehr in dem, was wir tun, als vielmehr in dem, wer wir sind. Und wer wir sind bestimmt im Gegenzug, was wir tun. Unser Wertesystem so eng mit uns verknüpft, dass es sich von uns nicht loslösen lässt. Es wird das Navigationssystem unseres Lebens. 3

 

Integrität dreht sich um das, was wir nicht tun werden, um das, was wir nicht aufgeben werden, und für was wir uns, koste es was wolle, einsetzen werden … Integrität steht im Kern der Persönlichkeit, die wir sind, und sie zu verlieren würde bedeuten, einen wesentlichen Teil unserer Identität zu verlieren. 4

 

Integrität bedeutet „Die Eigenschaft, vollständig zu sein oder ungeteilt“ und weist auf ein entschiedenes Festhalten an unseren Werten hin. Unsere Werte sind das, was uns lieb und teuer ist, das, was uns beim Gestalten unseres Lebens am Wichtigsten ist. Unser Leben nach ihnen zu führen bedeutet Integrität.

Wenn du etwas machst, das im Einklang mit dem steht, was du glaubst – von dem du behauptest, es wäre ausschlaggebend für dich – entsteht ein inwendiges Gefühl des Friedens und Wohlseins … selbst wenn es schwerfällt, es auszuführen. Es „fühlt“ sich nur so richtig an. Wenn dein Verhalten aber mit deinen Werten kollidiert, trifft das Gegenteil zu.5

 

Integrität ist auch eine Frage der persönlichen Überzeugung und jeder von uns muss die Werte bestimmen, die für uns von Bedeutung sind und die wir als Teil unserer persönlichen Integrität einzuhalten trachten. Jeder von uns ist vor dem Herrn verantwortlich, in Integrität zu handeln und unsere Prinzipien und Werte aufrechtzuhalten. Die Glaubwürdigkeit unseres Zeugnisses, unserer Arbeit und unseres persönlichen Beispiels ruht auf unserer Integrität. Eine moderne Bibelübersetzung drückt dieses Konzept wie folgt aus: „Und du selbst sei ihnen in allem ein gutes Vorbild und ein Beispiel für die Glaubwürdigkeit und Würde deiner Lehre.“6

In anderen Worten ist unser Leben das, was den Beweis für das liefert, was wir unserem Glauben nach lehren. Was die Menschen sehen, wie sie uns verstehen, wird am Ende darauf Einfluss nehmen, wie sie auf unsere Botschaft reagieren. Der christliche Schriftsteller John Maxwell drückte es so aus. „Wenn das, was ich sage und das, was ich tue, identisch sind, wird das Ergebnis einheitlich sein.“ Das ist unser Ziel – Menschenleben zu verändert, ihnen geholfen und sie zu Christus gebracht zu haben. – Ergebnisse, die im Einklang mit unserem Glauben und unseren Werten stehen.

In Integrität zu handeln ist ausschlaggebend, um Glaubwürdigkeit zu erreichen, sei es auf individueller Basis oder als missionarisches Werk. Beim Aufbau von Glaubwürdigkeit, geht es darum, den gegenseitigen Respekt zu gewinnen, und eine wichtige Methode, den Respekt zu gewinnen, liegt in unsrer Professionalität und unserer Integrität; verlässlich zu sein und zu zeigen, dass man mit uns rechnen kann, dass wir ehrlich, transparent, vertrauenswürdig und professionell arbeiten. Genauso wie John Maxwell es ausdrückte: Je glaubwürdiger du bist, desto mehr Vertrauen setzen die Menschen in dich, und gestehen dir somit das Privileg zu, ihr Leben zu beeinflussen. Je weniger glaubwürdig du bist, desto weniger Vertrauen setzen die Menschen in dich und umso schneller verlierst du deine Position, um Einfluss zu nehmen.“7

In der heutigen Welt verbreiten sich die Nachrichten schnell. Es ist wichtig, unser Bestes zu tun, damit die Nachricht, die herumflattert, eine Nachricht ist, die Glaubwürdigkeit festigt und gute Absichten fördert.

 

In unserem verflochtenen System beeinflusst eins das andere. Was wir sind, ist eine Zusammensetzung aus unseren täglichen großen und kleinen Handlungen, Entscheidungen und Gedanken, in den Worten von John Ellis: Die Wahrheit zählt. Pflichttreue zählt. Lügen zählen, Werte zählen. … Nichts ist verborgen, besonders in diesem verkabelten Zeitalter, in dem Nachrichten – und ganz besonders schlechte Nachrichten – sich in Blitzesschnelle ausbreiten.“8

 

Alles ehrlich in den Augen der Menschheit zu behandeln ist ein Baustein zur Integrität, und erfüllt unsere sozialen oder bürgerlichen Pflichten. 9 Es gibt eine Passage in Markus, mit der wir alle vertraut sind. Wo Jesus für uns den Maßstab setzt, was unsere bürgerlichen Pflichten angeht.

 

„Lehrer“, sagten sie, „wir wissen, wie ehrlich und wahrhaftig du bist. Du lässt dich nicht beeinflussen und bevorzugst niemanden. Du lehrst die Wege Gottes und was du sagst, ist wahr. Nun sage uns: Ist es richtig, an den Kaiser Steuern zu zahlen? Sollen wir sie bezahlen oder nicht?“ …

„Zeigt mir eine römische Münze, und ich werde es euch sagen." Als sie ihm eine reichten, fragte er: „Wessen Bild und Titel ist hier eingeprägt?“ „Bild und Titel des Kaisers", antworteten sie. „Nun,“ sagte Jesus, „dann gebt dem Kaiser, was dem Kaiser gehört, und gebt Gott, was Gott gehört.“ 10

 

Es ist auch hilfreich sich von Personen Rat zu holen, die sich auskennen, um sicherzustellen, dass unsere Aktivitäten gut fundiert sind und du deine Arbeit auf einem festen Untergrund baust. Wenn du eine Körperschaft hast bedingt das, unter Umständen, sich über die gesetzlichen Gegebenheiten Rat zu holen, um abzusichern, dass du dich innerhalb der ethischen Vorgaben bewegst. Wenn du ein Geschäft auf die Beine stellst, könntest du vielleicht professionelle Beratung suchen, um kostspielige Fehler in der Zukunft zu vermeiden. Wenn du eine Vorschule oder ein Tagesbetreuungszentrum für Kleinkinder einrichtest, wirst du dich gewiss mit allem Notwendigen versichern lassen und allen Gesetzen, die solche Einrichtungen regeln, genüge leisten wollen, usw.

Wir sind jeder dafür verantwortlich, unsere Bürgerpflichten und Verpflichtungen zu erfüllen, ob das nun als Vorstand einer Körperschaft oder eines gemeinnützigen Vereins ist oder als Projektleiter für eine missionarische Arbeit, oder in Zusammenarbeit mit anderen an einem gemeinnützigen Projekt oder im Innehalten eines Geschäftes. Als eine glaubensbasierte Organisation steht TFI für Integrität und dafür, „allen gegenüber um das Gute bemüht“ zu sein als wichtige Werte und Teil dessen, ein lebendiges gottgefälliges Leben zu führen, das im Einklang mit Jesu Lehren steht.

Liebe für Gott und unsere Mitmenschen steht im Kern unserer Richtlinien und unserer Werte. Dies sind die Grundlagen für unsere Integrität als Christen.

 

Jesus hat zwei knappe, tiefgreifende Werte ausgegeben, die unser Leben leiten sollten: Liebe zu Gott und Liebe für unsere Mitmenschen. Diese liefern die Grundlage, auf der unser ganzes Handeln basieren sollte, der Standard mit dem wir unsere Entscheidungen und Taten messen sollten.

Solange wir Gott von ganzem Herzen, von ganzer Seele und von ganzem Gemüt lieben, tun wir unserer Bestes, nahe bei Ihm zu bleiben, wir werden Zeit in Seiner Gegenwart verbringen: wir werden Seinem Wort folgen.

Solange wir andere lieben und mit ihnen in der Art verkehren, wie sie behandelt werden möchten, solange wir versuchen, der Kanal für Gottes bedingungslose Liebe für andere zu sein, dann werden wir auch rücksichts- und respektvoll anderen gegenüber sein; wir werden sie mit Integrität behandeln; wir werden ihre Bedürfnisse berücksichtigen und bereit sein, von unserer Zeit und/oder unserem Besitz herzugeben, um ihnen zu helfen; wie werden Gottes Liebe zeigen und Errettung denen anbieten, mit denen wir in Kontakt kommen.

Diese Werte, wie sie Jesus vorgegeben hat, sind fest, von Dauer und konstant. In welchen Gegebenheiten wir uns auch wiederfinden, in allen Entscheidungen, die wir treffen, können wir diese Werte als Maßstab ansetzen und unsere Antworten, Entscheidungen und Taten auf ihnen gründen. Als Nachfolger Jesu, sowohl als Einzelperson als auch gemeinschaftlich als Organisation sollten diese beiden Werte die Positionslichter in unserem Leben sein. 11

Ursprünglich erschienen im Januar 2011. In Auszügen veröffentlicht im Juni 2013.


1 Siehe Galater 5:22–23.

2 Glaubensgrundsätze von The Family International: „Ein Leben führen, das der Liebe Gottes entspricht.“

3 John Maxwell, Developing the Leader Within You (Nashville: Thomas Nelson, 2000).

4 Lawrence M. Hinman, Department of Philosophy, University of San Diego.

5 Rhoberta Shaler, Ph.D.

6 Titus 2:7.

7 John Maxwell, Developing the Leader Within You (Nashville: Thomas Nelson, 2000).

8 Steven R. Van Hook, Ph.D., “Ethical Public Relations—Not an Oxymoron.”

9 Römer 12:17.

10 Markus 12:14–17.

11 Peter Amsterdam, „Ein Plan für die Zukunft“, erschienen im Juni 2010.

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