Fünf alltägliche Worte, um Gott zu beschreiben:

April 12, 2013

Vater, Mutter, Freund, Liebhaber und Ehemann

Von Samuel Dickey Gordon

Gebet soll dabei helfen, Gottes Willen zu erfüllen. Gott ist ein Fremder in Seiner eigenen Welt! Niemand wird so viel verleumdet wie Er. Er besucht die Seinen und sie lassen Ihn vor der Tür stehen, wie einen Pilger in der Nacht, Wanderstab in der Hand, während sie misstrauisch durch den Türspalt spähen.

Einige von uns schrecken davor zurück, Gott ihr Leben zu übergeben. Wenn der wahre Grund ans Licht käme, wüssten alle, dass wir Angst vor Gott haben. Wir befürchten, dass Er uns etwas Bitteres einschenken könnte oder uns Steine in den Weg legt. Ohne Zweifel ist der Grund, warum wir Angst vor Gott haben der, dass wir Gott nicht kennen. Jesu Gebet in der Nacht mit den elf Aposteln war „dass sie Dich kennen, den einen wahren Gott und Jesus Christus, den Du gesandt hast.“

Um Gott verstehen zu können, müssen wir Seinen Charakter kennen. Es gibt fünf alltägliche Worte, die dir nahe bringen können, wer Gott wirklich ist. Es sind bekannte Worte, die wir ständig benutzen.

Das erste Wort ist Vater. „Vater“ steht für eine liebevolle Stärke. Ein Vater plant, versorgt und beschützt seine Lieben. … Stelle dir den besten Vater vor, den man haben kann und denke daran, Gott ist ein Vater, und Er ist ein besserer Vater als der beste Vater, den du jemals gekannt hast. Sein Wille für dein Leben – ich spreche jetzt nicht vom Himmel und unseren Seelen, was aber auch dazugehört – Sein Wille für dein Leben auf der Erde ist der Wille eines Vaters für Seine Liebsten.

Das zweite Wort ist ein zarteres, denn Frauen sind zarter als Männer, deshalb ist dieses Wort feiner. Ich meine das Wort Mutter. Wenn der Vater für Stärke steht, steht die Mutter für Liebe – großherzige, geduldige, zarte, einfühlsame, dauerhafte Liebe. Was würde eine Mutter nicht für ihre Lieben tun! Sie war wahrscheinlich im Schattental, damit das Leben seinen Anfang nehmen konnte, und hat es mit Freude getan, mit dem Strahlen der Liebe in ihren Augen. Ja, sie würde es wieder tun, damit das Leben bestehen bleibt. Das ist eine Mutter. Denke an die beste Mutter, die dir je begegnet ist. Darüber nachzudenken, bringt die schönsten Erinnerungen zurück. Dann denke daran: Gott ist eine Mutter, eine bessere Mutter als die beste Mutter, die du je getroffen hast.

Die Verweise in der Heiligen Schrift auf Gott als Mutter sind vielzählig. „Unter Seinen Flügeln“, ist eine Mutterfigur. Der Muttervogel versammelt seine Kükenschar unter ihren Flügeln, um sie zu wärmen und zu beschützen. Das Wort Mutter wird in der Bibel nicht verwendet, um Gott zu beschreiben. Ich denke, dies ist der Fall, weil bei Gott „Vater“ das Wort „Mutter“ miteinschließt. Bei Gott verbinden sich die Stärke des Vaters und die zarte Liebe der Mutter zu dem einen Wort „Vater“. Sein Wille für uns ist der Wille einer Mutter, einer weisen, liebevollen Mutter für den Liebling ihres Herzens.

Das dritte Wort ist Freund. Ich will es nicht in der einfachsten Bedeutung verwenden. Es gibt diese nette Ausdrucksweise, laut der alle Bekannten Freunde genannt werden. Tupper sagt, dass wir alle Menschen Freunde nennen, die nicht unsere Feinde sind. Doch ich will das Wort in seiner tieferen Bedeutung verwenden. Ein Freund ist jemand, der dich so liebt, wie du bist und nichts von dir erwartet, nicht mal die Erwiderung dieser Liebe. ... Wenn du in deinem Leben einen oder zwei wirkliche Freunde hast, bist du reich beschenkt. Erinnere dich einen Moment an deinen besten Freund. Dann denke daran: Gott ist ein Freund. Er ist jedoch ein viel besserer Freund als der beste Freund, der dir je begegnet ist. Und der Plan, den Er für dein Leben hat, steht im Einklang mit allem, für was dieses Wort steht.

Das vierte Wort zögere ich zu benutzen, doch sicher bräuchte ich es nicht. Unsicher bin ich, weil das Wort und seine Bedeutung oft leichtfertig, frivol und übermäßig verwendet werden, auch in anständigen Kreisen. Ich meine das seltene feine Wort Liebhaber. Dies benutzen wir, wenn zwei sich begegnen und die Bekanntschaft zu einer Freundschaft geworden ist, und dies wiederum sich in das heiligste Gefühl verwandelt, die größte Freundschaft. Was würde er nicht für sie tun! Sie wird das neue menschliche Zentrum seines Lebens. Auf eine gute Art und Weise verehrt er den Boden, auf dem sie geht. Und sie – sie wird dem Reichtum entsagen, um für immer bei ihm sein zu können. Sie wird ihr Heim und ihre Freunde verlassen und an das Ende der Welt ziehen, wenn er dorthin berufen wird. Denke an den besten Liebhaber, Mann oder Frau, den du jemals gekannt hast. Dann denke daran, und lass es mich in sanften, ehrfürchtigen Tönen sagen: Gott ist ein Liebhaber. Soll ich es noch ehrfürchtiger sagen: ein süßer Liebhaber. Doch Er ist ein so viel besserer Liebhaber als der beste, der dir je begegnet ist. Und Sein Wille, Sein Plan für dein Leben und meines – es beruhigt mein Herz, es nur zu sagen – ist der Plan eines Liebhabers für seine Geliebte.

Das fünfte Wort ist das Vierte, nur noch feiner gesponnen, der nächste Schritt: das Wort Ehemann. Dies ist das Wort der Menschen für die heiligste Verbindung auf Erden. Dies ist die Beziehung der Liebhaber in Perfektion. ... Für Gott ist ein Ehemann der ultimative Liebhaber. Er ist alles, was der beste Liebhaber ist, und mehr; zarter, eifriger, aufmerksamer. Zwei Leben vereinen sich und leben ein Leben. Zwei Willen und doch nur einer. Zwei Personen, doch ein Ziel. Zweisamkeit in Einheit. Denke einen Moment an den besten Ehemann, den je eine Frau gehabt hat. Dann denke daran, dass Gott ein Ehemann ist; nur Er ist unendlich viel aufmerksamer als jeder Ehemann, den du kennst. Sein Wille für dein Leben ist der Wille eines Ehemannes für seines Lebens besten Freund und Gefährten.

Doch bitte, nimm nicht eines dieser Worte und denke: „Das finde ich gut“, und der Nächste ein anderes und sagt: „Diese Vorstellung von Gott gefällt mir“, und der Nächste wieder ein anderes. Wie sehr wir Gott doch in unserer enge Vorstellung einpferchen! Nimm alle fünf Worte und gib ihn die beste Bedeutung, dann fasse sie alle zusammen, um eine Idee von Gott zu bekommen. Er ist all dies und mehr.

Wie du siehst, ist Gott so viel, dass man eine Vielzahl von irdischen Beziehungen zusammenfassen muss, um eine Idee davon zu bekommen, was Er ist. Er ist Vater, Mutter, Freund, Liebhaber und Ehemann.

Gottes Wille für unser Leben ist der Plan eines solchen Gottes. Dazu gehören Gesundheit und Stärke, Familienangelegenheiten, Geld und Geschäftliches, Freundschaften und das Wählen der wichtigsten Freunde, dazu gehören Führung und Versorgung, dazu gehören das ganze Leben und die Welt der Lebendigen. An all dies denkt Er, liebevoll, fürsorglich. ... Das ist Gott.

Gekürzte Fassung von Stille Gespräche über Gebet von Samuel Dickey Gordon (Fleming H. Revell, 1904). Erschinen auf Anker im April 2013.

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