Die Gabe der Prophezeiung

April 8, 2013

Von Maria Fontaine

Die Gabe in Prophezeiung von Gott zu hören und Ihn vollständig in unser Leben einzubeziehen, birgt viele wunderbare Früchte in sich, ganz besonders einen hohen Grad an Vertrautheit und Nähe zu Gottes Geist. Der Herr schenkt uns reichlich viel Wort in Prophezeiung, das den Glauben inspiriert und motiviert und das uns hilft Ihm näher zu kommen.

Eine der Glaubensgrundlagen, auf die die Familie gegründet war, war der Glaube, dass Gott weiterhin auch heute noch spricht und Seine Botschaft Seinem Volk durch Prophezeiung mitteilt, durch Offenbarung und inspirierte Worte geistiger Richtungsweisung und Ratschläge. Wir wurden mit Prophezeiung in den Kindertagen der Familie bekannt gemacht, als David den ersten Mitgliedern der Kinder Gottes Mut machte, sich die Zeit zu nehmen, anzuhalten und von Gott zu hören:

Gebet bedeutet nicht einfach, auf deine Knie zu gehen und deinen Teil vorzubringen, sondern auch Gott Seinen Teil vorbringen zu lassen – und zu warten, bis Er antwortet. Du musst dich nicht nur ins Gebet vertiefen, sondern auch in den Geist. Wenn das geschieht, wird Er jedem einzelnen unter euch sagen, was zu tun ist. 1

Jeder Tag sollte ein neuer Tag sein, eine neue Erfahrung, ein neues Hören vom Herrn. Warum lediglich vom Essen von gestern leben; warum nicht jeden Tag etwas Frisches? Du kannst jeden Tag von Gott hören und das solltest du auch jeden Tag tun. Es muss nicht laut sein; es muss nicht mit einer hörbaren Stimme sein.

Es braucht lediglich diese stille, kleine Stimme zu sein, die du in dir vernimmst. Manchmal nicht als Wort, sondern nur als einen Eindruck, den du hast. Gott muss nicht einmal in Worten kommunizieren. Er kann dir ein Gefühl für etwas geben, ein Bild oder eine Idee. 2

Du kannst nicht auf dein eigenes Wissen schauen; dich nicht auf deinen eigenen Verstand verlassen. Du musst nach der übernatürlichen, wunderbaren und mächtigen Führung und Anweisung des Heiligen Geistes suchen. Es ist unmöglich, diese Probleme ganz alleine zu lösen. „Vertraue von ganzem Herzen auf den Herrn und verlass dich nicht auf deinen Verstand. Denke an ihn, was immer du tust, dann wird er dir den richtigen Weg zeigen.“ 3

Merke dir deshalb, dass du diese Probleme unmöglich mit deiner eigenen Weisheit lösen kannst, mit deiner eigenen Anstrengung, deinem eigenen Verstand, deinen Schlussfolgerungen eigenen zwei und zwei zu addieren. Zu der übernatürlichen, wunderbaren Kraft des Heiliogen Geistes musst du den Herrn befragen, und Ihn bitten, dir überragende, aufrichtige, unterrichtende Offenbarungen direkt von Ihm vom Himmel zu geben, um dir genau zu zeigen, was zu tun ist. 4

Dem Herrn zu folgen ist ein Gütezeichen unserer Bewegung gewesen, das auf dem Glauben beruht, dass wir Ihn finden werden, wenn wir Ihn in völligem Vertrauen suchen. 5

Nach der Schrift zu urteilen, sind wir außerdem überzeugt, dass Gott Seinen Geist auf alle Menschen in den letzten Tagen ausgießen und Seine Diener, sowohl Männer als auch Frauen, prophezeien würden. 6 Gottes gegenwärtige Botschaften zu erhalten, genau auf unsere Berufung und unseren Dienst für den Herrn zugeschnitten, ist ein Eckstein unseres Glaubens.

Die Erfüllung der Verheißungen Gottes kann in gewisser Weise subjektiv sein und sogar mysteriös, und wir können uns nicht immer gewiss sein, ob sie sich in der Art erfüllen wie wir es erwartet oder interpretiert haben oder wie oder wann sie sich in der Zukunft erfüllen könnten. Als Johannes seine Offenbarung der Endzeit vor 2000 Jahren bekam, gab es Anzeichen dafür, dass diese Verheißungen sich sehr viel früher in der Geschichte erfüllen würden. Die Tatsache, dass sie noch nicht erfüllt worden sind, bedeutete, dass die Christen ihre Interpretation dieser  Schriftstellen anpassen mussten und sich darauf verlassen mussten, das Gott Seine Verheißungen zu Seinem vorgesehenen Zeitpunkt und auf Seine Art erfüllen wird.

Christen berufen sich oft auf Verheißungen, die z. B. spezifisch den Israeliten gegeben worden sind. Wir hatten den Glauben, uns auf diese Verse zu berufen, da wir sie  für Gottes Wort hielten, auf das man sich in verschiedenen Situationen berufen konnte, auch wenn sie für eine bestimmte Situation waren oder sich noch erfüllen müssen. Wir wissen, dass die Richtlinien der wunderbaren Macht Gottes, wie sie in Seinen Verheißungen dargestellt werden und ihre Erfüllung, etwas ist, auf das man sich im Gebet berufen kann. Wir können jederzeit von den geistigen Prinzipien profitieren, die einer Verheißung zugrunde liegen, die für eine bestimmte Zeit oder Situation gegeben wurde.

Wir können das völlige Ausmaß von Gottes Plan nicht begreifen auch nicht von Seinem Willen, darum sagt Paulus „Denn wer kann wissen, was der Herr denkt? … Unmöglich ist es uns, Seine Entscheidungen und Wege zu begreifen!“ 7

Nur Er weiß, ob, wie oder wann Seine Verheißungen erfüllt werden. Wir können auch nicht sagen, dass sie sich in der Zukunft erfüllen werden. Die Erfüllung könnte sich auf andere Art zutragen, als wir es erwarten würden oder wir die Prophezeiung interpretiert hätten.

Er bewegt sich innerhalb der Begrenzungen unseres Verstehens, gleich den Eltern mit ihrem Kind, sie nehmen das Kind in dem Entwicklungsstadium, in dem es gerade ist und bewegen sich innerhalb seiner Möglichkeiten. Wir wissen nur stückweise. Wir können nur stückweise prophezeien.8

Gott spricht im Generellen im Rahmen unseres Glaubens. Sollte der Herr uns aber doch etwas geben, das außerhalb unseres Verständnisses liegt, können wir darauf vertrauen, dass Er uns auch antworten wird, wenn wir Ihn in aller Dringlichkeit anrufen, um Seinen Plan zu erfahren – selbst, wenn Er uns Offenbarungen bringt, die über unsere vorherige Erfahrung und unseren vorherigen Glauben hinausgehen. Andererseits, wenn Er, aus nur Ihm bekannten Gründen, sich entschließt, uns in keine neue Richtung zu lenken, bis Er es für richtig hält,  liegt es an uns einzusehen, dass das Sein Vorrecht ist.

Letzten Endes tritt hier der Gottfaktor ins Spiel, das Bewusstsein und Vertrauen in Ihn, der größer als unsere menschlichen Grenzen und unser Wissen ist. Er führt uns gemäß unseren extremen Gebeten, selbst, wenn es für uns bedeuten könnte, über unsere vorherigen Grenzen und unseren vorherigen Glauben hinauszugehen.

Ursprünglich erschienen im August 2010. In Auszügen neu herausgegeben im April 2013.


1 Aus „Halt an, schau, hör zu“, Mai 1971.

2 Aus „Von Gott hören“, Februar 1978.

3 Sprüche 3:5–6.

4 Aus „Um Gottes Willen, folge Gott“, Oktober 1970.

5 Jeremia 29:13.

6 Apostelgeschichte 2:17–18.

7 Römer 11:34, 33.

8 1. Korinther 13:9.

Copyright © 2024 The Family International