Allein mit Gott

März 5, 2013

Zitate

Am nächsten Morgen ging Jesus allein an einen einsamen Ort, um zu beten. – Markus 1:351

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Wir sind ebenfalls angehalten, uns regelmäßig in tiefere Stille und ins Alleinsein mit Gott zurückzuziehen, sei es als Gemeinschaft oder persönlich; allein mit Ihm – nicht mit unseren Büchern, Gedanken und Erinnerungen, sondern völlig entblößt von allem – liebevoll in seiner Gegenwart, ruhig, leer, erwartungsvoll und bewegungslos zu verweilen. Wir können Gott nicht im Lärm und Aufruhr finden. – Mutter Teresa 2

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Wir können die Aufgaben des Meisters nicht ohne Seine Kraft erfüllen, und um sie zu bekommen, müssen wir mit Ihm Zeit verbringen. Jesus sagte: „Im Grunde ist doch nur eines wirklich wichtig.“ Zu seinen Füßen zu sitzen und von Ihm zu hören. Diejenigen, die das tun und das erkannt haben, denen wird es nicht genommen werden. 3 Wenn du zum Beten und um allein mit Jesus zu sein, zu beschäftigt bist, bist zu beschäftigt!

Nehmt euch Zeit heilig zu sein – gänzlich Sein. „Hört auf und erkennt, dass ich Gott bin! Durch Stillsein und Vertrauen könntet ihr stark sein.“ 4 – David Brandt Berg

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Die Andenken an die Einsamkeit sind die Liebesgeschichte meines Lebens mit Gott. Wenn ich die verlorene Stille der Vergangenheit besuche, erinnere ich mich und notiere die innigen Momente, in denen ich es dem Herrn zuließ, mich in die Wüste zu locken und zu meinem Herzen zu reden. In unschuldigen Wüsten, entlegenen Einsiedeleien und in den Himmel steigenden 747en wurde mir das Wort des Jeremias zu Eigen: „O Herr, du hast mich überredet, und ich habe mich überreden lassen. Du hast mich überwältigt und den Kampf gewonnen. Für alle Welt bin ich zur Zielscheibe des Spottes geworden – tagaus, tagein.“ (20:7) Wenn das christliche Engagement nicht eine Angelegenheit des Herzens wäre, könnte ich es nicht ertragen. Die echten Erinnerungsstücke meines Lebens sind die Souvenirs der Einsamkeit, diese Momente … mit dem Bräutigam, dem ich gehöre. – Brennan Manning 5

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Einsamkeit beginnt mit einer Zeit und einem Platz für Gott und nur Gott. Wenn wir nicht nur an Gottes Existenz glauben, sondern auch Seine tätige Gegenwart in unserem Leben – Heilen,  Lehren und Leiten – sollten wir uns Zeit nehmen und einen Ort suchen,  wo wir Gott unsere ungeteilte Aufmerksamkeit widmen können. – Henri J.M. Nouwen 6

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Und nun zum Beten. Wenn ihr betet, seid nicht wie die Heuchler, die mit Vorliebe in aller Öffentlichkeit an den Straßenecken und in den Synagogen beten, wo jeder sie sehen kann. Ich versichere euch: Das ist der einzige Lohn, den sie jemals erhalten werden. Wenn du betest, geh an einen Ort, wo du allein bist, schließ die Tür hinter dir und bete in der Stille zu deinem Vater. Dann wird dich dein Vater, der alle Geheimnisse kennt, belohnen. – Matthäus 6:5-6  7

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Beachte den Mediziner Lukas: „Jesus zog sich oft in einsame Plätze zurück und betete.“

Wie Dallas Willard beobachtete, diese Zeiten der erkorenen Abgeschiedenheit, ohne Lärm, Aktivität und Unterbrechung von Freunden, entkräfteten keineswegs, waren nicht langweilig oder eventuell sogar einsam für Jesus. Sie waren Seine vorrangige Quelle der Kraft …“ Aus diesen Momenten ergoss sich der eigentliche Inhalt und Charakter der Reden Jesu. In diesen ruhigen Momenten kultivierte Er den Einblick und die Weisheit, mit der Er Konvention und falsche Schlussfolgerungen bloßstellen konnte. Durchbohrenden Einblick. Felsenfeste Weisheit. Echte Ziele.

Kein Wunder, dass sie alle auf der Suche nach Ihm waren. …

Diejenigen, die sich aufmachten für ausgedehnte Zeiten allein, haben uns jedoch berichtet, dass diese Reise zu den Außenbezirken der Abgeschiedenheit mindestens genauso bedeutend sein kann, wie es für die Großen der Vergangenheit gewesen war.

Zunächst erlaubt diese Zeit allein – in kurzen oder langen Abschnitten – euch zu erfrischen.

Solche Erfahrungen bieten eine tiefe, die Seele reinigende Ruhe, die in der Menge nicht erreichbar ist und nicht vom Stimmengewirr der Unterhaltung geboten wird. In diesen Momenten richten wir unser Augenmerk neu aus und bekommen neue Kraft.

Jesus suchte diese Erneuerung nicht allein für sich selbst, sondern auch für seine Jünger. Im Angesicht ständiger Geräuschkulissen und Menschenmengen, Fragen und Staub drängte Er oft, „Kommt, wir ziehen uns an einen einsamen Ort zurück, wo ihr euch ausruhen könnt.“ Diese Einladung gilt noch heute.

Als Nächstes bietet eine sinnvolle Zeit allein Gelegenheit für zielgerichtetes Beten.

Alleinsein bedeutete keineswegs isoliert sein. Weit gefehlt. Für Jesus war die Zeit, die Er im Gebet verbrachte, nichts Geringeres, als innigste Unterhaltung mit dem ewigen Gott. – Jedd Medefind und Erik Lokkesmoe 8

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Einsamkeit ist der Ort, an dem Christus uns nach Seinem Bild formt und uns von den Zwängen der Welt befreit, deren Opfer wir geworden sind. – Henri J. M. Nouwn 9

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Du wirst eine Menge mehr zustande kriegen, wenn du mehr Zeit im Gebet verbringst, allein mit Gott. Du erhältst mehr Unterweisung, Einblick und Inspiration vom Herrn, wenn du alleine bist und still, mehr noch als zu jeder anderen Zeit, da Er deine volle Aufmerksamkeit besitzt und du Ihm die Ehrerbietung entgegenbringen kannst, die Er verdient. Selbst Jesus machte sich in der Morgendämmerung auf, noch vor Seinen Jüngern, um einen ruhigen Ort zu finden, wo Er allein mit Seinem Vater sein und von Ihm hören konnte.

Du musst schon alleine irgendwo stille werden, irgendwie, irgendwann, wenn du vom Herrn hören willst. Du kannst deine Probleme nicht selbst lösen. Du musst dich schon nach Gottes Lösung sehnen und dann alles andere anhalten und zuhören.

(Gebet:) Hilf uns, Jesus, daran zu denken, dass wir nicht weitermachen können ohne die himmlische Vision, die von dir ausgeht. Uns allen fehlt mehr Zeit mit dir allein, wenn wir uns in deine Arme verkriechen können, von deinem Geist erfrischt und gestärkt sind, wenn wir nur dich haben, dich allein, an den wir denken, über den wir beten und dem wir ohne jede Ablenkung nahekommen.David Brandt Berg

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Und er sprach zu ihnen: Lasset uns besonders an eine wüste Stätte gehen und ruhet ein wenig. Denn ihrer waren viele, die ab und zu gingen; und sie hatten nicht Zeit genug, zu essen. – Markus 6:29 (LUT)

In diesen Krisentagen existiert eine derartige Vielfalt von Sorgen, Lasten und so Vieles, über das man sich auf dem laufendem halten muss und diese verrückte Eile. Mit all der Aufregung, scheint es, haben wir ein größeres Verlangen nach dieser Art göttlicher Stille als je zuvor, damit Gott einfach unsere Seelen in dieser Ruhe badet. Nur wenn unsere Seelen ruhig und gelassen sind und eine Ausgeglichenheit herrscht, kannst du zum Herrn für Hilfe aufschauen und die stille ruhige Stimme hören, oder du lernst Gott kennen, wie es geschrieben steht: „Seid still und erkennt, dass ich Gott bin.“

Viele tragen sich mit der Idee herum, Stille sei eine Art kontrollierte Anspannung, eine praktizierte Gelassenheit und in der man auf irgendeine Weise Angst unterdrückt. Wenn du dich so verhältst, bist du manchmal innerlich ein kochender Kessel, auch wenn du anscheinend nach außen hin ruhig bist. Aber wir reden nicht von dieser Art von Stille. Gottes Stille ist nicht die   passive. Sie bringt die deutlichste Klarheit der Gedanken und das intensivste auf Gott gerichtete Begehren. In dieser Stille wirst du Gottes Willen und Seinen Plan für dein Leben kennenlernen.

Aus Erfahrung weiß ich, wie ich euch schon oft gesagt habe, göttliche Stille ergibt sich häufig aus Problemen und Prüfungen. Ihr erwidert: „Wie kann das sein?“ Natürlich! Es bändigt die Seele, und Leid demütigt das Temperament.

Erlebt ihr gerade eine Prüfung? Dann, meine Freunde, werdet einfach ruhig und still vor dem Herrn, Er wird euch den Grund sagen. Gelegentlich gibt es Momente, in denen Er das Warum nicht preisgibt, doch in der Regel schon.

Er wird euch zeigen, wie ihr euch die ganze Süße zu eigen macht, und wie ihr zu Ihm aufschauen könnt, damit Er euch davon wunderbare Erfahrungen beibringen kann. Doch müsst ihr stille werden. Es muss zu dieser lieblichen, stillen Andacht kommen, in der Er dann zu eurem Herzen sprechen kann.

Der Friede Gottes muss die Gemüter beruhigen und die Herzen stillen. Legen wir unsere Hand in die Hand Gottes, wie Kindlein, und lassen uns von Ihm in das helle Sonnenlicht Seiner Liebe führen. Möge Gott uns helfen, Ihm zu vertrauen: Du, der du im Krankenhaus oder zuhause im Krankenbett liegst oder der du als Geschäftsmann in deinem Wagen fährst, sei still. Lass Ihn für dich tätig werden. Vollkommener Glaube wird den Sieg erringen. Lege deine Hand in die Hand Gottes. Gott wird es recht machen. Amen. – Virginia Brandt Berg  10

Erschienen auf Anker im März 2013


1 NLB.

2 Im Herzen der Welt: Gedanken, Geschichten und Gebete. (In the Heart of the World: Thoughts, Stories and Prayers Novato, California: New World Library, 2010).

3 Lukas 10:39–42.

4 Psalm 46:10; Jesaja 30:15.

5 Erinnerungen an die Einsamkeit; Frieden finden in Abbas Armen (Souvenirs of Solitude: Finding Rest in Abba’s Embrace NavPress; 2nd edition, 2009).

6 Alles erneuern und andere Klassiker (Making All Things New and Other Classics) (Zondervan, 2000).

7 NLB.

8 Der revolutionäre Sprecher (The Revolutionary Communicator Lake Mary, Florida: Relevant Books, 2004).

9 The Way of the Heart: Desert Spirituality and Contemporary Ministry (New York: HarperOne, 1991).

10 http://virginiabrandtberg.net/meditation-moments/mm007_be-still.html.

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