Entscheidungen, Entscheidungen

Dezember 5, 2025

Maria Fontaine

[Decisions, Decisions]

Ich hörte mir die Geschichte von König David aus den 1. und 2. Büchern Samuels an. Dabei fiel mir eine Sache besonders auf, die David fast immer zu tun schien, wenn sich seine Situation änderte. Wann immer sich die Umstände änderten, selbst wenn es nur kleine Veränderungen waren, war seine erste Reaktion, Gott zu fragen, was er tun solle. Und stets erwiesen sich Gottes Antworten als nicht nur hilfreich, sondern als das Beste.

Manchmal ähnelte eine Situation sehr stark früheren Situationen, beispielsweise als er dem Heer der Philister gegenüberstand und der Herr ihm befahl, frontal anzugreifen. Das brachte den Sieg – die Philister wurden besiegt! Einige Zeit später schien die Situation wieder ähnlich zu sein, doch diesmal befahl ihm der Herr, sich stattdessen hinter sie zu schleichen und dann auf Gottes Signal hin aus der entgegengesetzten Richtung anzugreifen.

Oftmals, wenn David den Herrn um Rat fragte, erhielt er unerwartete Antworten, die jedoch stets zum Guten führten. Einmal, als David und seine Männer sich vor Saul versteckten, befahl ihm der Herr, einer kleinen Stadt, die angegriffen wurde, zu helfen und so das Leben der Einwohner zu retten. Allerdings würde die Nachricht von Davids Anwesenheit wahrscheinlich Saul erreichen, der ihn zu jener Zeit töten wollte. Davids eigene Männer versuchten, ihn davon abzubringen, doch als David den Herrn um Rat fragte, zeigte ihm dieser, dass er der Stadt zu Hilfe eilen sollte, und er gehorchte (1.Samuel 23,1–13).

Man sollte meinen, dass die Stadtbewohner David und seinen Männern zu Dank verpflichtet wären und würde erwarten, dass sie Davids Aufenthaltsort nicht an Saul verraten würden. Doch David bat den Herrn um Gewissheit, und dieser sagte ihm, dass die Stadtbewohner ihn verraten würden und es Zeit sei, zu fliehen!

Was damals wie ein unkluger Schachzug Davids aussah, sollte später dazu beitragen, Sauls Feldzug zur Vernichtung Davids zu beenden. Letztendlich also führten Davids Gnade und Mitgefühl gegenüber dem Volk und sogar gegenüber Saul dazu, dass Saul seine Angriffe auf ihn einstellte (1.Samuel 24).

Trotz seiner vielen Fehler und Schwächen vertraute David auf Gott und suchte bei ihm Rat. Vielleicht ist das ein Grund dafür, dass Gott David einen Mann nach seinem Herzen nannte (Apostelgeschichte 13,22).

Als Saul aggressiv versuchte, David zu vernichten, erlaubte Gott ihm nicht, erfolgreich zu sein. Einmal befand sich Saul auf der einen Seite eines Hügels und suchte nach David und seinen Männern, die sich auf der anderen Seite befanden Doch Gott sandte die Philister, um Sauls Land anzugreifen, sodass er die Verfolgung Davids für eine Weile abbrechen und gegen sie kämpfen musste (1.Samuel 23,26–27). Trotz seiner vielen Spione unter dem Volk gelang es Saul nie, David zu ergreifen.

Dies ist ein wunderbares Beispiel dafür, wie Jesus uns leiten kann und wird, wenn wir uns bei unseren Entscheidungen an ihn wenden. Es ist so leicht, Situationen zu betrachten und zu denken: „Das haben ich doch schon mal erlebt“, und sich bei Entscheidungen allein auf vergangene Erfahrungen zu verlassen. Doch nur Gott sieht das große Ganze, das uns verborgen bleibt.

Es ist gut, aus Erfahrung zu lernen, und wir lernen auch geistige Prinzipien aus den Dingen, die wir durchmachen, aber wir können nicht immer wissen, wann andere Faktoren, deren wir uns nicht bewusst sind, eine Rolle in unserer gegenwärtigen Situation spielen.

Es geht nicht darum, dass wir immer perfekt darin sein müssen, in jeder Situation auf Jesus zu schauen. Das ist nicht möglich. Unsere Unfähigkeit, perfekt zu sein, sollte uns jedoch nicht davon abhalten, weiter daran zu arbeiten, Gott so weit wie möglich in unsere Entscheidungen einzubeziehen.

Unsere Entscheidungen, ob groß oder klein, sind wichtig und sollten Jesus anvertraut werden. Er versteht, dass wir lernen und wachsen müssen. Es braucht Zeit, aus unseren Erfahrungen und Fehlern Weisheit zu gewinnen, aber nach und nach können sich unsere Schwächen in Stärken verwandeln. Gott ist barmherzig und mitfühlend, und er sieht in unsere Herzen, trotz all unserer äußeren Unzulänglichkeiten.

König David scheiterte mehrmals, beispielsweise als er Männer aussandte, um eine Volkszählung durchzuführen und die Zahl seiner kampffähigen Männer zu ermitteln (2.Samuel 24,8–17). Er wusste, wie er sich an den Herrn wenden und auf ihn vertrauen konnte, doch in einem Moment der Schwäche und des Stolzes blickte er auf das Sichtbare, die Stärke seiner Männer, anstatt auf Gott. Er erlitt dadurch eine schmerzliche Niederlage, aber er wurde auch in seinem Glauben, sich noch mehr auf Gott zu verlassen, gefestigt.

Ein weiteres Beispiel für die Abhängigkeit von Gott ist der Apostel Paulus. Anfangs war er ein erbitterter Feind der Christen. Doch nachdem er den Herrn kennengelernt hatte, war er genauso erbittert entschlossen, Jesus überallhin zu folgen. Obwohl er zuerst von einigen seiner Glaubensbrüder ausgegrenzt wurde und von anderen, die, die von ihm verkündete Wahrheit hassten, Brutalität und Todesdrohungen erfuhr, blieb Paulus Jesus treu. Seine Entschlossenheit, Gott überallhin zu folgen, und seine tiefe Beziehung zu seinem Erlöser trugen maßgeblich dazu bei, weitverbreitet unzählige Menschen mit dem Evangelium zu erreichen.

„Vertraue von ganzem Herzen auf den HERRN und verlass dich nicht auf deinen Verstand. Denke an ihn, was immer du tust, dann wird er dir den richtigen Weg zeigen.“ – Sprüche 3,5–6

Wir mögen viele Fehler machen und geben manchmal unseren Schwächen und Fehlern nach, aber wenn wir uns bemühen, so oft wie möglich auf Jesus zu schauen, wird er in und durch unser Leben wirken, um seine guten Ziele zu erreichen.

Wir können auf Petrus schauen, dessen schlimmster Fehler – die dreimalige Verleugnung seines Erlösers – seinen größten Zeugnissen und seinem Einfluss auf die Welt vorausging. Manchmal fühlen wir uns gedemütigt und schämen uns für die Unvollkommenheiten, mit denen wir zu kämpfen haben und denen wir manchmal erliegen. Doch die Liebe Jesu kann aus solchem scheinbaren versagen Gutes entstehen lassen; und während wir lernen, wachsen und reifen, gewinnen wir Weisheit und ein Herz, das das Herz Jesu selbst deutlicher widerspiegelt. Gottes vollkommene Liebe zu uns vertreibt alle Furcht; sie ersetzt Verdammnis durch Vergebung und Hoffnung, und wir lernen immer mehr, wie wichtig es ist, uns ganz auf ihn zu verlassen.

Wenn du also im Laufe deines Lebens Entscheidungen treffen musst, gib dein Bestes, um deinen Verstand und dein Herz für Gottes leise Stimme und die Wahrheit seines Wortes offen zu halten. Diese Gewohnheit, wenn sie in kleinen Schritten treu entwickelt wird, wächst allmählich zu einer Grundlage, einem Fundament des Glaubens für die größeren Entscheidungen, denen du gegenüberstehst.

Gott spricht zu dir durch sein Wort, wenn du es liest, oder durch Verse, an die dich der Heilige Geist erinnert. Seine Führung zu hören, kann die leise Stimme Gottes sein, die zu deinem Herzen flüstert, dich ermutigt und dir sanfte Hinweise gibt. Es kann ein Bild sein oder einfach ein Gefühl dafür, was zu tun ist, oder du wirst Frieden in deinem Herzen haben, weil du weißt, dass er dich führt und leitet.

Seine Führung kann sich für dich auch durch ein Gefühl der Warnung oder Besorgnis äußern, dass etwas nicht stimmt, auch wenn es nichts gibt, was dieses Gefühl erklären könnte. Manchmal öffnet Er vielleicht Türen oder lässt bestimmte Umstände zu, damit du einen Einblick in Seinen Plan bekommst. Je mehr wir uns dafür entscheiden, offen für Seine „Stimme” zu sein, egal auf welche Weise Er zu uns spricht, desto klarer und stärker wird sie.

Wir alle haben unseren Anteil an Schwierigkeiten und Misserfolgen erlebt, und in den meisten Fällen haben wir schließlich festgestellt, dass aus der Asche dieser brennenden Erlebnisse kostbare Schätze entstanden sind. (Jesaja 61,1-3) Wir haben gelernt, weiterzumachen und mit Seiner Hilfe so gut wie möglich Entscheidungen zu treffen, denn wir wissen: „Der, der ein gutes Werk in euch begonnen hat, wird es auch vollenden.“ – Philipper 1,6

Wir alle sind ein Werk in Arbeit, entwickeln uns ständig weiter. Und selbst wenn wir nicht die richtigen Entscheidungen treffen, Fehler machen, verurteilt Jesus uns nicht. Wenn wir uns ihm zuwenden und seine Barmherzigkeit und Vergebung erfahren, kann er sogar unsere schlechten Entscheidungen nutzen, um uns zu helfen, weiser und stärker zu werden. Lobet den Herrn!

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