September 20, 2024
[His Promised Peace]
Beim letzten Abendmahl erfahren wir, wie Jesus den Jüngern die Füße wäscht, und dann das, was als seine Abschiedsrede bekannt geworden ist hält (Johanneskapitel 14-17), in der er seinen Anhängern seinen ganz persönlichen Frieden verspricht: „Ich lasse euch ein Geschenk zurück – meinen Frieden. Und der Friede, den ich schenke, ist nicht wie der Friede, den die Welt gibt. Deshalb sorgt euch nicht und habt keine Angst.“ – Johannes 14,27
Es gibt verschiedene Formen und Stufen des Friedens, aber der Friede, den Jesus anbietet, ist tiefgreifend und kann unsere Umgebung überwinden. Er dringt in unser Herz ein, wenn unser Herz unter normalen Umständen beunruhigt sein würde.
Als er nach seiner Auferstehung seinen Jüngern zum ersten Mal erscheint, sagt er ihnen zweimal: „Friede sei mit euch“ (Johannes 20,19, 21). Acht Tage später erscheint er erneut und sagt ihnen dasselbe zum dritten Mal (Johannes 20,26). Dieser tiefe und anhaltende Friede, wie ihn die Welt nicht geben kann, ist sein verheißenes Geschenk. Wenn wir einige der vielen anderen Verse in der Bibel über den Frieden Gottes vergleichen, stellen wir fest, dass er eng mit seiner Ruhe, seiner Geduld, seiner Stärke und natürlich mit unserer Hingabe und Liebe zu ihm und seinem Wort verbunden ist. Es gibt viele Bibelstellen über das „Harren“ oder „Warten auf den Herrn“ und das „Hören auf die Stimme seines Wortes“, was zu seinem Frieden führt.
Jesaja 40,31 spricht von der Kraft, die das Warten schenkt: „doch die, die auf den HERRN warten, gewinnen neue Kraft. Sie schwingen sich nach oben wie die Adler. Sie laufen schnell, ohne zu ermüden. Sie gehen und werden nicht matt.
Johannes der Täufer freute sich, als er gegen Ende seines Wirkens die Worte Jesu hörte (Johannes 3,29), und Jesus sagt uns, dass wir weise sind, seine Worte zu hören und danach zu handeln, und dass wir dadurch denen gleichen, die ihr Lebensfundament auf das bauen, was Bestand hat (Matthäus 7,24).
„Die dein Gesetz lieben, haben großen Frieden, sie werden nicht zu Fall kommen.“ – Psalm 119,165 oder wie es andere Übersetzungen ausdrücken, uns nicht zum Straucheln bringen. Der Friede, der durch das treue Studium von Gottes Wort entsteht, hat die Kraft, uns davor zu bewahren, gekränkt zu werden und zu straucheln, wenn wir es sonst tun würden. Beleidigung oder Groll sind, wie wir wissen, ein Killer des Friedens und der Zufriedenheit.
Wenn wir über sein Wort meditieren und es studieren, erkennen wir auch immer mehr die Schönheit Jesu, seine Aufrichtigkeit uns gegenüber und das, was er uns durch sein Opfer am Kreuz gegeben hat. „Er selbst ist unser Friede“ (Epheser 2,14), und er ist der „Friedefürst'' (Jesaja 9,5).
Die Schriften von Andrew Murray zeigen uns, wie viel Frieden und Ruhe uns zuteilwird, wenn wir durch das Warten auf Gott Geduld lernen:
Das Wort Geduld leitet sich vom lateinischen Wort für Leiden ab. Es legt den Gedanken nahe, dass wir unter dem Zwang einer Macht stehen, von der wir gerne frei wären. Zunächst unterwerfen wir uns wider unseren Willen. Die Erfahrung lehrt uns, dass es am klügsten ist, geduldig auszuharren, wenn es vergeblich ist, Widerstand zu leisten.
Wenn wir auf Gott warten, ist es von unendlicher Bedeutung, dass wir uns nicht unterwerfen, weil wir dazu gezwungen sind, sondern weil wir freudig und liebend gern einwilligen, uns in die Hände unseres gesegneten Vaters zu begeben. Geduld wird dann zu unserer höchsten Seligkeit und unserer höchsten Gnade. Sie ehrt Gott und gibt ihm Zeit, seinen Willen mit uns durchzusetzen. Sie ist der höchste Ausdruck unseres Glaubens an seine Güte und Treue. Sie bringt der Seele vollkommene Ruhe, vollkommenen Frieden in der Gewissheit, dass Gott sein Werk fortführt. Sie ist das Zeichen unserer vollen Zustimmung, dass Gott mit uns auf eine Art und Weise und zu einer Zeit verfahren soll, die er für richtig hält. Wahre Geduld bedeutet, unseren Eigenwillen aufzugeben. …
Geduld ist eine Gnade, für die eine ganz besondere Gnade gewährt wird. „Zugleich beten wir darum, dass ihr die herrliche Kraft Gottes erfahrt, damit ihr genug Geduld und Ausdauer habt für die Anforderungen, die an euch gestellt werden. Mit Freude“ – Kolosser 1,11 Wer zu Verzagtheit neigt, soll guten Mutes sein. Im Laufe unseres schwachen und sehr unvollkommenen Harrens stärkt uns Gott selbst durch seine verborgene Kraft und wirkt in uns die Geduld der Heiligen, die Geduld Christi selbst. ... Geduldiges Harren auf Gott bringt eine reiche Belohnung; die Befreiung ist sicher. Gott selbst wird ein neues Lied in deinen Mund legen (Psalm 40,1,3).1
Meine Frau erinnert sich daran, wie ich vor nicht allzu langer Zeit überredet wurde, jemanden nachts in eine über eine Stunde entfernte Stadt zu fahren. Dieser Bekannte von uns hatte seinen Bus an der örtlichen Haltestelle in unserer Kleinstadt verpasst und brauchte dringend eine Mitfahrgelegenheit, um den Bus an der nächsten Haltestelle in einer über eine Stunde entfernten Großstadt zu erreichen. Da wir zufällig da waren, willigte ich ein. Meine Frau blieb zu Hause, da es schon recht spät war.
Während der Fahrt versuchte sie, mich anzurufen ohne dass ich es merkte, da mein Handy auf den außerhalbgelegenen Straßen keinen Empfang hatte. Sie wurde immer unruhiger und ängstlich und wandte sich schließlich im verzweifelten Gebet an Jesus. Dann, so wunderbar wie immer, überflutete Frieden ihre Seele, stark und unerklärlich, und sie fiel in einen friedlichen Schlaf. Ich kam nach Mitternacht zurück, und alles war gut.
Es sind diese beängstigenden Situationen, die jeden von uns treffen können und die Unruhe, Angst und Sorge auslösen, die durch Seinen Frieden überwunden werden können. Gott sei Dank schenkt Er Seinen Frieden sogar inmitten solcher Umstände. Er hat versprochen, dass sein Bund des Friedens niemals aufgehoben wird. „Auch wenn Berge weichen und Hügel beben, soll meine Gnade nicht von dir weichen; und der Bund meines Friedens soll niemals wanken“, spricht der HERR, der Erbarmen mit dir hat. – Jesaja 54,10
1 Andrew Murray, Waiting on God, chapter 14, “The Way to the New Song.”
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