Schlechte Gewohnheiten überwinden

September 1, 2024

Schätze

[Overcoming Bad Habits]

 Und führe uns nicht in Versuchung, sondern erlöse uns von dem Bösen. Denn dein ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit in Ewigkeit. Amen. – Matthäus 6,13

Wir alle haben Gewohnheiten, sowohl gute als auch schlechte. Alles, was man automatisch tut, ohne bewusst darüber nachzudenken oder ohne sich speziell dafür zu entscheiden, ist zu einer Gewohnheit geworden. Gute Gewohnheiten oder Praktiken – wie Höflichkeit, Freundlichkeit und ethisches Verhalten – spiegeln unseren christlichen Glauben und unsere Werte wider. Aber wenn die Gewohnheiten, die wir entwickeln, negativ oder destruktiv sind, werden sie zu Lastern oder negativen Verhaltensmustern.

Die gute Nachricht ist, dass die Bibel verspricht: „Vergesst nicht, dass die Prüfungen (Versuchungen), die ihr erlebt, die gleichen sind, vor denen alle Menschen stehen. Doch Gott ist treu. Er wird die Prüfung nicht so stark werden lassen, dass ihr nicht mehr widerstehen könnt. Wenn ihr auf die Probe gestellt werdet, wird er sogleich für einen Ausweg sorgen, sodass ihr standhalten könnt." – 1. Korinther 10,13 Natürlich müssen wir uns dafür entscheiden, Gottes Ausstiegsstrategie zu folgen und „weiter an der Hoffnung festhalten, die wir bekennen", im Glauben, weil Gott „treu zu seinen Zusagen" steht. (Hebräer 10,23).

Es gibt da eine Geschichte von einem Mann, der einen Adler besaß und diesen viele Jahre lang an einem Pfahl festgekettet hatte. Im Laufe der Jahre war der Adler so oft um den Pfahl am Ende seiner Kette herumgelaufen, dass er eine Furche in den Boden gegraben hatte. Wie der Adler schließlich alt wurde, hatte sein Herr Mitleid mit ihm und dachte: „Dies sind seine letzten Tage, daher werde ich ihn freilassen!"

Er nahm also den Metallring mit der Kette vom Fuß des Adlers, hob ihn auf seine Hand und warf ihn hoch in die Luft. Doch der alte Adler hatte das Fliegen schon fast verlernt, seine Flügel waren lahm geworden und er fiel mit einem Salto wieder auf den Boden. Und was machte er? Er ging zu dem Pfahl und begann, wie die vielen Jahren zuvor, in seiner alten Furche wieder herumzulaufen. Keine Kette oder Vogelband fesselte in mehr, nur noch seine alte Gewohnheit hielt ihn gefangen.

Samuel Johnson schrieb einst: „Die noch kleine Kette der Gewohnheit ist kaum schwer genug, um gefühlt zu werden, bis sie zu stark ist, um sie zu zerreißen." Und Horace Mann schrieb: „Gewohnheit ist ein Kabel; wir weben jeden Tag einen Faden davon und können ihn schließlich nicht mehr zerreißen.“ Diese Sprichwörter zeigen, dass wir einen Erlöser und das Wirken des Heiligen Geistes in unserem Leben brauchen, um schlechte Gewohnheiten zu überwinden.

Die Realität ist, dass wir von unserer menschlichen Natur aus alle sündig und fehlbar sind und Schwächen und Versuchungen unterliegen, die zu einer Vielzahl schlechter Gewohnheiten oder Süchte führen können. Wenn wir Versuchungen oder bestimmten Schwächen über einen längeren Zeitraum nachgeben, werden sie zu eingefahrenen Verhaltensmustern, und wir können unempfindlich dafür werden, wie sie uns, unsere Gesundheit oder unsere Beziehungen zu anderen beeinträchtigen können.

Einer der ersten Schritte, um hindernde schlechte Gewohnheiten und negative Verhaltensmuster in unserem Leben zu durchbrechen, besteht darin, das Problem zu erkennen und seine Wurzel zu identifizieren, sowie die Wahrheit von Gottes Wort zu studieren, um zu erkennen und eine Überzeugung davon zu entwickeln, was falsch und was richtig ist. Nimm Gottes versprochene Hilfe in Zeiten der Not in Anspruch: „Gott ist unsre Zuflucht und unsre Stärke, er hat sich als Hilfe in der Not bewährt.“ – Psalm 46,2

Es ist hilfreich, uns an die Verheißungen Gottes in seinem Wort zu erinnern, uns „von jedem bösen Werk" zu erretten und zu befreien und uns für sein himmlisches Reich zu bewahren (2.Timotheus 4,18). Erinnere dich an dieses: „Deshalb kann er (Jesus) auch alle, die durch ihn zu Gott kommen, vollkommen retten, weil er immer lebt, um sich für sie einzusetzen." –Hebräer 7,25 Wie schwierig es auch sein mag, die Ketten der schlechten Gewohnheiten und Laster zu sprengen, die Bibel sagt: „Denn alles ist mir möglich durch den [Christus], der mich mit Kraft erfüllt." – Philipper 4,13

Schlechte Gewohnheiten und Laster gibt es in vielen Formen, darunter die offensichtlichen wie Alkohol, Drogen, Rauchen, Spielsucht, Essstörungen, Computerspiele und Pornografie. Alkoholismus zum Beispiel ist ein Laster, das die Menschheit seit Jahrtausenden plagt. Obwohl es zu biblischen Zeiten üblich war, Wein in Maßen zu trinken, hat die Bibel viel gegen den übermäßigen Genuss von Alkohol zu sagen: „Betrinkt euch nicht mit Wein; sonst ruiniert ihr damit euer Leben. Lasst euch stattdessen vom Heiligen Geist erfüllen." – Epheser 5,18 Der Herr kann uns nicht nur von schlechten Gewohnheiten und Laster befreien, sondern er kann uns auch die Willenskraft geben, der Versuchung zu widerstehen. „Hört zu! Die Hand des HERRN ist nicht zu kurz, um euch zu helfen, und er ist nicht taub, dass er euch nicht hören würde. – Jesaja 59,1

Auch geistige Sünden wie Hass, Bitterkeit, Stolz und Betrug können zu schlechten Gewohnheiten und eingefahrenen Verhaltensmustern werden, die zerstörerisch sind, wenn wir sie in unserem Leben zulassen. Die Bibel sagt uns: „Befreit euch von Bitterkeit und Wut, von Ärger, harten Worten und übler Nachrede sowie jeder Art von Bosheit." – Epheser 4,31

Angst und Sorge sind ebenfalls negative Emotionen, die zur Gewohnheit werden können und unserem geistigen und emotionalen Wohlbefinden schaden. Angst kann zu einer Form der Knechtschaft werden, die uns davon abhält, im Glauben zu wandeln und auf den Herrn zu vertrauen. Aber die Bibel verspricht uns: „Denn Gott hat uns nicht einen Geist der Furcht gegeben, sondern einen Geist der Kraft, der Liebe und der Besonnenheit (Selbstdisziplin)." – 2.Timotheus 1,7

Ein Ausgangspunkt für die Überwindung schlechter Gewohnheiten und anhaftender Sünden in unserem Leben besteht darin, das Problem zu erkennen, es zu bekennen und bereit zu sein, sich dem Herrn in diesem Bereich unseres Lebens zu unterwerfen. Wir müssen den Entschluss fassen, „jede Last abzulegen, die uns behindert, besonders die Sünde, in die wir uns so leicht verstricken. Wir wollen den Wettlauf (mit Ausdauer) bis zum Ende durchhalten, für den wir bestimmt sind." – Hebräer 12,1 Der nächste Vers erklärt, wie man dies erreichen kann: „Dies tun wir, indem wir unsere Augen auf Jesus gerichtet halten,den Urheber (Meister, der unseren Glauben initiiert und vervollkommnet) und Vollender unseres Glaubens." Hebräer 12,2.

„Jesus sagte zu den Menschen, die nun an ihn glaubten: ‚Wenn ihr euch nach meinen Worten richtet, seid ihr wirklich meine Jünger. Ihr werdet die Wahrheit erkennen, und die Wahrheit wird euch frei machen“ – Johannes 8:31-32, und sobald wir gerettet sind und die Wahrheit kennen, sind wir auch dafür verantwortlich und verpflichtet, nach seinem Wort zu leben. Deshalb heißt es in Gottes Wort: „Gebt dem Teufel keinen Raum in euch!" Epheser 4,27 Und „Deshalb sollt ihr euer altes Wesen und eure frühere Lebensweise ablegen, die durch und durch verdorben war und euch durch trügerische Leidenschaften (Begierden) zugrunde richtete. Lasst euch stattdessen einen neuen Geist und ein verändertes Denken geben. Als neue Menschen, geschaffen nach dem Ebenbild Gottes und zur Gerechtigkeit, Heiligkeit und Wahrheit berufen, sollt ihr auch ein neues Wesen annehmen." Epheser 4,22-24

Wenn wir schlechten Gewohnheiten oder hartnäckigen Sünden in unserem Leben „Raum geben“, ist das so, als hätten wir einen bösen Untermieter in unserem Haus. Er hat nicht die Kontrolle über das Haus, aber er verursacht Ärger und Schaden. Du sagst ihm, er soll gehen, aber er will nicht gehen, also wirfst du ihn schließlich mit Hilfe der Autorität des Gesetzes – in diesem Fall mit der Autorität von Gottes Wort und dem Namen Jesu – buchstäblich hinaus!

Es ist traurig, wenn wir als Christen so lange Zeit keine vollständige Freiheit und Befreiung von tiefsitzenden Lastern und schlechten Gewohnheiten anstreben. Wenn wir sie beherbergen und zulassen, dass sie in unserem Leben fortbestehen, ohne sie ganz loszuwerden, erkennen wir nicht, dass wir der Sünde in unserem Leben einen Platz und Halt einräumen, anstatt uns auf Gottes Wort und die Kraft des Heiligen Geistes zu stützen, um sie zu überwinden.

Wir sollten bereit sein, zu erkennen, wenn uns eine schlechte Angewohnheit oder Sucht im Griff hat, und unsere Sünde vor dem Herrn bekennen und ihn um Hilfe anflehen. „Doch wenn wir ihm unsere Sünden bekennen, ist er treu und gerecht, dass er uns vergibt und uns von allem Bösen [Ungerechtigkeit] reinigt.“ – 1.Johannes 1,9 Vielleicht ist es auch nötig anderen gegenüber zu bekennen, dass wir Hilfe und Gebet brauchen, oder bei Bedarf professionelle Hilfe in Anspruch nehmen, denn manche Laster haben Menschen – auch Christen – so fest im Griff, dass sie aus eigener Kraft kaum in der Lage sind, sie zu überwinden.

Wenn du ein ernstes Problem hast und es nicht durch persönliches Gebet oder durch eigene Anstrengungen es überwinden kannst, kann es hilfreich sein, mit anderen vom Heiligen Geist erfüllten Christen, die du kennst und denen du vertraust, zu kontaktieren und sie um Gebet zu bitten. „Wenn zwei von euch hier auf der Erde darin eins werden, eine Bitte an Gott zu richten, dann wird mein Vater im Himmel diese Bitte erfüllen." – Matthäus 18,19 Es gibt auch professionelle Seelsorger, die dafür ausgebildet sind, die nötige Unterstützung und Hilfe zu leisten.

Wenn du betest, denke daran, Verheißungen zu zitieren, die Gott in seinem Wort gemacht hat. Halte dich an seine Verheißungen, lerne sie auswendig und zitiere sie immer wieder, und glaube, dass Gott antworten wird – und das wird er. Wenn du aufrichtig um Befreiung von schlechten Gewohnheiten betest, wird der Herr dir helfen. Jesus lässt uns nie im Stich! Versagt nie! Er antwortet immer, wenn wir ihn von ganzem Herzen anrufen (Jeremia 29,13).

Aber selbst nach dem Gebet dauert es manchmal eine Weile, bis man sich vollständig von einer schlechten Gewohnheit befreit und völlig gelöst hat. Die tief verwurzelte Gewohnheit und die Versuchung oder Tendenzen in dieser Richtung sind gut möglich noch vorhanden – vor allem, wenn eine bestimmte Schwäche oder ein Laster schon seit vielen Jahren ein Problem oder eine Gewohnheit ist. Aber gib nicht auf! „… Gott ist treu; er wird nicht zulassen, dass die Prüfung über eure Kraft geht. Er wird euch bei allen Versuchungen den Weg zeigen, auf dem ihr sie bestehen könnt." – 1.Korinther 10,13, NeÜ

Als Menschen werden wir alle Versuchungen ausgesetzt sein. Jesus forderte seine Jünger auf: „Seid wachsam und betet, damit ihr nicht in Versuchung kommt! Der Geist ist willig, aber der Körper ist schwach." – Matthäus 26,41 Niemand kann verhindern, dass die Versuchung kommt, aber wir müssen der Versuchung nicht nachgeben. Wie Martin Luther einst schrieb: „Du kannst nicht verhindern, dass Vögel über deinen Kopf fliegen, aber du kannst sie davon abhalten, ein Nest in deinem Haar zu bauen!" Unsere Aufgabe ist es, „besonnen und wachsam" zu sein und der Versuchung nicht nachzugeben (1.Petrus 5,7-8)

Dank Gott haben wir die Kraft, jede Prüfung und Versuchung durch ihn zu überkommen, der wir ausgesetzt sind – und selbst wenn wir auf unserem Weg straucheln oder scheitern, hat er versprochen, uns niemals zu verlassen oder aufzugeben. Weil Jesus selbst versucht wurde (Hebräer 4,15), kann er mit unseren Schwächen mitfühlen und „denen helfen, die in Versuchung geraten" (Hebräer 2,18). Die Kraft Gottes ist größer als alle irdischen Versuchungen und vermag jede Kette zu zerreißen, die dich gefesselt hält! Denn: „Nur dann, wenn der Sohn euch frei macht, seid ihr wirklich frei. – Johannes 8,36

 

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