August 30, 2024
[A Part of Our Hearts]
Es ist eine Sache, eine Menge über etwas zu wissen, aber eine ganz andere Sache, es zu einem wesentlichen Teil deiner Persönlichkeit zu machen, sodass etwas, an das man glaubt, Teil des eigenen Herzens und Handelns wird.
Als ich jung war, war ich stolz auf meine Fähigkeit, mir Bibelstellen schnell und leicht auswendig lernen zu können. Ich nutzte dieses Wissen regelmäßig, um meine Argumente zu untermauern, wenn ich etwas diskutierte. Ich spuckte einen Vers nach dem anderen aus, um zu beweisen, wie „spirituell“ ich war. Es gelang mir zwar, einige Leute zu beeindrucken, doch nur Gott kannte wirklich mein Herz.
Je älter ich wurde, desto größer wurden auch die Schwierigkeiten des Lebens. Ich beklagte mich über sie und krümmte mich unter ihrem Gewicht, anstatt Kraft in Gottes Wort zu finden. Es dauerte eine ganze Weile, bis der Herr mir klarmachen konnte, dass sein Wort nicht nur studiert und auswendig gelernt, sondern auch gelebt und angewendet werden muss. Es soll nicht nur in unsere Ohren und Köpfe gelangen, sondern in die Tiefe unseres Wesens eindringen und Teil unserer Herzen werden.
Zum Beispiel konnte ich Jakobus 1,2-3 fehlerfrei zitieren: „Liebe Brüder, wenn in schwierigen Situationen euer Glaube geprüft wird, dann freut euch darüber. Denn wenn ihr euch darin bewährt, wächst eure Geduld.“ Aber anstatt dankbar zu sein, geschweige denn mich zu „freuen“, wenn ich inmitten von Anfechtungen, Problemen und Schwierigkeiten steckte, war meine Haltung das genaue Gegenteil. Die drastische Veränderung, die Gott von mir verlangte, um gemäß diesem Vers zu leben, war keine leicht zu schluckende Pille. Doch mit seiner Hilfe begann ich, von einer negativen, murrenden Haltung zu einer Haltung der Dankbarkeit und des Lobpreises überzugehen, und ich kann bezeugen, wie dies mein Leben komplett veränderte.
Der Herr nutzte die folgende Situation, um seinen Standpunkt hinsichtlich des Lebens und der Anwendung seines Wortes zu verdeutlichen:
Als blinder Musiker, der zwar mehrere Instrumente nach dem Gehör spielen kann, weiß ich nichts über geschriebene Noten – nicht einmal in Blindenschrift. Auch die musikalische Terminologie kenne ich kaum. Als ich mich einmal bei meinem älteren Bruder darüber beklagte, sagte er: „Aber du hast auch einen großen Vorteil gegenüber denen, die nicht nach Gehör spielen können. Die Musik selbst ist in deinem Kopf und in deinem Herzen, egal ob du die Noten lesen kannst oder nicht."
Der Herr zeigte mir, dass ich sein Wort auf dieselbe praktische Weise leben und anwenden muss, wie ich mein Wissen über Musik lebe und anwende. Ich erkannte, dass man viele Stunden damit verbringen kann, über ein bestimmtes Thema zu lesen, zu studieren und zu lernen. Aber wenn das Gelernte nicht angewandt und gelebt wird, ist all das Lernen umsonst.
Meine Familie und ich sind mit einer Psychologin befreundet. Jahrelang hat sie alle unsere Kommentare und Vorschläge über Jesus und die Erlösung zurückgewiesen. Doch als ein schreckliches Ereignis geschah, als ihre Schwester und ihr Schwager auf tragische Weise ermordet wurden, brach all das Wissen, von dem sie dachte, es würde sie stark machen, in Stücke. Sie wandte sich schließlich um Hilfe an Jesus und bat ihn, in ihr Herz zu kommen.
Später erzählte sie uns: „Ich habe jahrelang studiert, um Psychologin zu werden, und ich bin in der Lage, ausführlich über viele Themen zu sprechen, aber nichts von diesem Wissen hilft mir jetzt im Geringsten. Was mir jetzt hilft, ist der Trost, den ich dadurch erfahre, dass ich Jesu große Liebe zu mir und sein Wort besser verstehe!"
Das erinnert mich wiederum an eine andere Geschichte über einen jungen Psychologieprofessor, der ein Experte für menschliche Emotionen und Reaktionen war und sehr beliebt bei seinen Studenten war.
Eines Nachmittags erhielt er einen Brief von seinem Bruder, der ihm mitteilte, dass seine Mutter, die er seit fünf Jahren nicht mehr gesehen hatte, krank sei. Sie hatte nicht mehr lange zu leben und sehnte sich danach, ihn zu sehen. Der Professor beschloss, zu ihr zum Muttertag am kommenden Wochenende zu fahren.
Ein Tag vor seiner Reise fragte die Wirtin des Professors ihn, was er mitnehmen wolle. Der Professor hatte keine Ahnung, also bat er sie, etwas für ihn auszusuchen, das er mitnehmen konnte. Am nächsten Tag stand ein Bote mit einem wunderschönen Rosenbouquet vor der Tür.
Daraufhin begann er, sich herauszureden: „Meine Mutter hält nicht viel von Sentimentalitäten. Außerdem, wie soll ich im Zug Rosen mitnehmen? Was werden die Leute denken?" Seine Wirtin ließ sich jedoch nicht beirren und bestand darauf, dass er die Rosen mitnahm.
Während der gesamten Zugfahrt fühlte sich der Professor unwohl, weil er befürchtete, dass jemand, der ihn kannte, ihn mit den Rosen sehen würde. Immer wenn er eine ihm bekannte Person in seine Richtung kommen sah, versteckte er sie schnell unter seiner Zeitung.
Wie er seiner Mutter das Rosenbouquet überreichte, versuchte sie, sie abzulehnen und sagte ihrem Sohn, er solle sein Geld für die Zukunft sparen, anstatt ihr Geschenke zu kaufen. Da er diese Reaktion erwartet hatte, fühlte er sich in seiner Ansicht bestätigt.
Später traf der Professor bei einem Spaziergang auf eine alte Freundin der Familie. „Ich komme gerade aus dem Haus deiner Mutter", sagte sie überschwänglich. „Sie hat nur von den Rosen gesprochen, die du ihr mitgebracht hast." Der Professor konnte das nicht glauben, bis er wieder zum Hause kam und hörte, wie sein Bruder und seine Schwägerin das Gleiche sagten.
Am nächsten Tag war Muttertag. Seine betagte Mutter kam nicht zum Frühstück nach unten. Der Professor schaute nach ihr und musste feststellen, dass sie friedlich im Schlaf gestorben war, die Rosen, die er ihr mitgebracht hatte, fest umklammert.
Da dämmerte es dem Professor, dass er es war, der sich nichts aus Sentimentalität machte und dass seine Mutter vielleicht seinetwegen so reagiert hatte. Er dachte, er wüsste und verstünde so viel über menschliche Emotionen, aber diese bittersüße Erfahrung zeigte ihm, dass das zwei verschiedene Dinge sind, Informationen zum einen zu kennen, aber zum anderen das, was man lehrt, selbst aus tiefstem Herzen in die Praxis umzusetzen.
Ich habe es mir nun zur Gewohnheit gemacht, bevor ich mich in Gottes Wort vertiefe, das folgende Gebet, zu beten: „Herr, lass Dein Wort ein Teil meines Herzens und meines Lebens werden und nicht nur bloßes Wissen."
Dieser Artikel wurde einem Just1Thing-Podcast entnommen, einer christlichen Ressource zur Charakterbildung für junge Menschen.
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