Verfolgung gestern und heute

Juni 14, 2024

Schätze

[Persecution Yesterday and Today]

Jeder, der an Christus Jesus glaubt und ein Leben zur Ehre Gottes führen will, wird Verfolgung erleiden. – 2.Timotheus 3,12

Ein herausragendes Merkmal des Lebens Jesu, das oft übersehen wird, ist, dass er während seiner Zeit auf der Erde ziemliche Verfolgung erlitt. Jesus war vollkommen, er machte nie Fehler, und er war Gott, der sich im Fleisch (in Menschengestalt) manifestiert hat (Johannes 1,14). Dennoch wurde er verfolgt und beschuldigt, Verbrechen, Sünden und Vergehen begangen zu haben, und wurde schließlich verhaftet und gekreuzigt. (Satan klagt immer andere das an, was er selbst schuldig ist.)

Die Bibel lehrt, dassJeder, der an Christus Jesus glaubt und ein Leben zur Ehre Gottes führen will, wird Verfolgung erleiden“ (2.Timotheus 3,12). Wenn wir danach streben, ein gottgefälliges Leben für Jesus zu führen, müssen wir damit rechnen, dass wir auf Widerstand stoßen oder Schwierigkeiten haben oder irgendwann wegen unseres Glaubens verfolgt werden. Jesus sagte: „Ein Diener ist nicht größer als sein Herr. Da sie mich verfolgt haben, werden sie auch euch verfolgen“ (Johannes 15,20). Wir sollten also nicht überrascht sein oder uns wundern, wenn wir oder andere engagierte Christen eine negative Reaktion auf unseren christlichen Glauben und unsere christliche Lebensweise erfahren, so wie es Jesus selbst und seine Apostel passierte.

Jesus sagte seinen Jüngern: „Wenn die Welt euch hasst, dann denkt daran, dass sie mich schon gehasst hat, ehe sie euch gehasst hat. Wenn ihr von der Welt wärt, würde die Welt euch lieben wie ihre eigenen Leute. Weil ihr aber nicht von der Welt seid, sondern ich euch aus der Welt erwählt habe, darum hasst euch die Welt“ (Johannes 15,18-19). Das erklärt, warum Christen verleumdet und verunglimpft wurden und im Laufe der Geschichte Widerstand und regelrechte Verfolgung in „dieser bösen Welt, in der wir leben“ (Galater 1,4), ertragen mussten.

„Aber hör mal“, werden einige sagen, „wir leben im 21. Jahrhundert, einem modernen, aufgeklärten und zivilisierten Zeitalter. Ist die Welt nicht toleranter geworden?“ Nun, trotz der Fortschritte des modernen Zeitalters ist das Herz des Menschen heute noch dasselbe, und die Bibel sagt, dass „schlechte Menschen und Betrüger werden es immer schlimmer treiben“, bevor Jesus auf die Erde zurückkehrt (2.Timotheus 3,13). Das Böse ist so real wie eh und je.

Die gute Nachricht ist, dass Jesus versprochen hat, dass jeder, der um der Gerechtigkeit willen Verfolgung erleidet, gesegnet ist und das Reich Gottes erben wird: „Glücklich sind die, die verfolgt werden, weil sie in Gottes Gerechtigkeit leben, denn das Himmelreich wird ihnen gehören. Glücklich seid ihr, wenn ihr verspottet und verfolgt werdet und wenn Lügen über euch verbreitet werden, weil ihr mir nachfolgt. Freut euch darüber! Jubelt! Denn im Himmel erwartet euch eine große Belohnung. Und denkt daran, auch die Propheten sind einst verfolgt worden“ (Matthäus 5,10-12).

Als Jesus seinen Dienst in Galiläa antrat, berichtet die Bibel, dass sich die Kunde von ihm in der ganzen Gegend verbreitete, als er in der Kraft des Geistes in den Synagogen lehrte, und alle lobten ihn (Lukas 4,14-15). Als Jesus das erste Mal in seine Heimatstadt zurückkehrte, berichtet das Lukasevangelium, ging er wie gewohnt am Sabbat in die Synagoge und stand auf, um aus der Schrift vorzulesen (Lukas 4,16). Man reichte ihm die Schriftrolle des Propheten Jesaja, und als er sie aufrollte, fand er die Stelle, über eine Prophezeiung über den Messias, die sich an ihm selbst erfüllt hatte, und er sagte der Gemeinde: „Heute ist dieses Wort vor euren Augen und Ohren Wirklichkeit geworden“ (Lukas 4,17-22).

Jesus hatte den Menschen die Wahrheit gesagt, die gute Nachricht, dass Gott seine Verheißungen und Prophezeiungen erfüllte und endlich den Messias zu seinem Volk gesandt hatte. Zuerst sprachen sie wohl über ihn und waren erstaunt über seine Worte. Doch dann wurde ihnen klar, was das bedeutet und lehnten diese Offenbarung der Wahrheit ab und versuchten sogar, diesen Boten, der sie überbrachte, zu töten, indem sie sagten: Er ist doch nur der Sohn eines Zimmermanns … Wo hat der das alles nur her … Was denkt er macht ihn zu so etwas Besonderem? Und sie ärgerten sich über ihn und wollten nicht an ihn glauben.

Jesus antwortete: „Ein Prophet wird überall verehrt, außer in seiner Heimatstadt und in seiner eigenen Familie“ (Matthäus 13,55-57). Und Lukas berichtet weiter: „Als die Leute in der Synagoge das hörten, wurden sie zornig. Sie sprangen auf und trieben ihn hinaus an einen steilen Abhang des Berges, auf dem die Stadt erbaut war. Sie wollten ihn hinunterstürzen, doch er schritt mitten durch sie hindurch und ging fort“ (Lukas 4,28-30).

Als das Wirken Jesu weiter zunahm, häuften sich die falschen Anschuldigungen gegen ihn, und seine religiösen Gegner versuchten, ihn zu diskreditieren. Einer ihrer Hauptvorwürfe war, er sei in schlechte Gesellschaft geraten. Zur Zeit Jesu war Israel von Rom besetzt, und die am meisten verachteten Personen unter den Juden waren die Steuereintreiber, die für Rom arbeiteten und Steuern von ihren jüdischen Brüdern eintrieben. Jesus setzte sich über alle Bräuche und Vorurteile hinweg und wählte sogar einen von ihnen, Matthäus, zu einem seiner Apostel (Matthäus 9,9).

Als die jüdischen Religionsführer ihn dabei beobachteten, wie er in das Haus eines Zöllners ging, um mit ihm zu essen, fragten sie seine Jünger entsetzt: „Wie kommt euer Meister dazu, mit solchem Abschaum zu essen? (Matthäus 9,11). Jesus bestätigte ihre Anschuldigungen und sagte: „Johannes der Täufer trank keinen Wein und fastete oft, und von ihm sagt ihr: ‚Er ist von einem Dämon besessen.‘ Der Menschensohn feiert und trinkt, und von ihm sagt ihr: ‚Er ist ein Schlemmer und Säufer, und die schlimmsten Leute sind seine Freunde!‘ Doch die Weisheit erweist sich als richtig im Leben derer, die sie befolgen (durch ihr Leben, ihren Charakter und ihre Taten) (Lukas 7,33-35).

Selbst die Verwandten Jesu verstanden nicht, wer Jesus war und was er sagte und tat, und in einem Fall berichtet die Bibel, dass, als seine Familie hörte, was er tat, „sie hinausgingen, um ihn zu ergreifen; denn sie sagten: „Er hat den Verstand verloren“ (Markus 3,21).

Obwohl Jesus deutlich machte, dass er gekommen war, um Frieden in das Leben und die Herzen aller zu bringen, die ihn annehmen und an ihn glaubten (Johannes 14,27), wusste er auch, dass viele ihn ablehnen würden. Zwar versprach er denen, die an ihn glauben, Frieden, sogar in der Bedrängnis (Johannes 16,33), doch sagte er aber auch: „Glaubt ihr, ich bin gekommen, um der Welt Frieden zu bringen? Nein, ich bin gekommen, um Zwietracht (Spaltung) zu säen!“ (Lukas 12,51). Und das hat sich auch bewahrheitet. Wo immer er sprach, gab es oft eine Spaltung zwischen denen, die seine Botschaft annahmen, und denen, die sie ablehnten:

Als die Menge das hörte, meinten einige: „Bestimmt ist dieser Mann der Prophet.“ (Sieh 5.Mose 18,15.18) Andere sagten: „Er ist der Christus.“ Wieder andere wandten dagegen ein: „Das kann nicht sein! Oder kommt der Christus etwa aus Galiläa? … So kam es wegen Jesus zu einer Spaltung in der Menge. Manche meinten: „Er hat einen Dämon und ist verrückt. Warum hört ihr auf einen solchen Mann?“ Andere dagegen sagten: „Das klingt nicht nach einem Mann, der von einem Dämon besessen ist! Oder kann ein Dämon etwa den Blinden die Augen öffnen?“ (Johannes 10,19-21).

Jesus wurde oft kritisiert, weil er mit Menschen verkehrte, die Ausgestoßene waren oder als Sünder galten. Seine Liebe und Barmherzigkeit gegenüber Sündern, dem einfachen Volk, den Kranken und Armen und jenen, die als Ausgestoßene und von der Gesellschaft an den Rand gedrängt galten, beschämte die religiösen Führer, weil sie dadurch ihre Unfähigkeit offenbarten, Gottes Liebe und Barmherzigkeit widerzuspiegeln. Jesus setzte noch eins drauf, indem er zu den Hohenpriestern und Ältesten sagte: „Ich versichere euch: Bestechliche Steuereinnehmer und Huren kommen eher ins Reich Gottes als ihr“ (Matthäus 21,31).

Einmal brachten die religiösen Führer eine Frau zu ihm, die „auf frischer Tat beim Ehebruch ertappt worden war“. Und sie sagten zu ihm: „Nach dem Gesetz Moses muss sie gesteinigt werden. Was sagst du dazu?“ Damit wollten sie ihn zu einer Aussage verleiten, ihn versuchen und ihm eine Falle stellen, die sie gegen ihn verwenden konnten, um ihn dann anklagen zu können. Aber Jesus tat so, als ob er sie nicht hörte.

Aber sie ließen nicht locker und verlangten eine Antwort. Schließlich richtete er sich auf und sagte: „Wer von euch ohne Sünde ist, der soll den ersten Stein auf sie werfen!“ Von seinen Worten getroffen und ihrem eigenen Gewissen überführt, zog sich einer nach dem anderen zurück, die Ältesten zuerst. Schließlich war Jesus allein mit der Frau und er sagte zu ihr: „Wo sind deine Ankläger? Hat dich keiner von ihnen verurteilt?“ Sie antwortete: „Niemand, Herr“, „Dann verurteile ich dich auch nicht“, erklärte Jesus. „Geh und sündige nicht mehr“ (Johannes 8,4-11).

Ein Grund, warum die religiösen Führer so wütend auf Jesus waren, war, dass er ihre Traditionen und Auslegungen der religiösen Gesetze brach. Einmal betrat er am Sabbat (dem jüdischen heiligen Tag, an dem niemand arbeiten darf) eine Synagoge und fand einen Mann, dessen Hand verformt und verdorrt war. Die Bibel sagt: „Die Schriftgelehrten und Pharisäer beobachteten ihn, um zu sehen, ob er am Sabbat heilen würde, damit sie einen Grund finden könnten, ihn anzuklagen.“ Aber Jesus ignorierte sie und heilte den Mann trotzdem, und es heißt: „Darüber gerieten die Gegner von Jesus außer sich vor Zorn und sie begannen, Pläne zu schmieden, was sie gegen ihn unternehmen könnten“ (Lukas 6,6-11; Matthäus 12,14).

Von einer anderen Gelegenheit, wo Jesus am Sabbat einen Mann heilte, der von Geburt an blind war, lesen wir im Johannesevangelium. Die Tatsache, dass dieser ehemals blinde Mann plötzlich sehen konnte, verursachte einen solchen Aufruhr, dass Leute, die ihn kannten, ihn zu den religiösen Machthabern brachten. Einige der Pharisäer verhörten ihn und sagten: „Dieser Mensch ist nicht von Gott, weil er den Sabbat nicht hält.“  Andere dagegen sagten: „Aber wie könnte ein gewöhnlicher Sünder solche Wunder tun?“ So gingen ihre Meinungen über ihn weit auseinander und es entstand eine Spaltung unter ihnen. (Johannes 9,13-16)

Die Pharisäer waren besorgt über die wachsende Popularität Jesu und debattierten untereinander: „Was sollen wir tun?", fragten sie. „Dieser Mensch tut viele aufsehenerregende Dinge! Wenn wir ihn so weitermachen lassen, werden schließlich noch alle an ihn glauben. Und dann werden die Römer eingreifen. Sie werden unseren Tempel und das ganze Volk vernichten." Von diesem Tag an, heißt es in der Bibel, setzten die führenden Männer des jüdischen Volkes alles daran, Jesus zu töten (Johannes 11,47-53; 12,19).

Da sie wussten, dass ihre Anschuldigungen bei Pilatus, dem römischen Statthalter, keinen Bestand haben würden, beschlossen sie, dass die einzige Möglichkeit, Jesus loszuwerden, darin bestand, politische Anschuldigungen gegen ihn vorzubringen. So sagten sie dem Statthalter: „Dieser Mann verführt und hetzt unser Volk auf. Er fordert es auf, dem Kaiser keine Steuern zu zahlen, und behauptet, der Messias, also, ein König, zu sein.“

Doch nachdem Pilatus Jesus persönlich befragt hatte, antwortete er seinen Anklägern: „Ich finde keine Schuld an diesem Menschen. Denn er wusste sehr wohl, dass sie Jesus nur aus Neid verhaftet hatten“ ( Lukas 23,2-4 ; Matthäus 27,18 ). Doch sie bestanden darauf: „Wo er auch hinkommt, verursacht er Unruhe im Volk – in ganz Judäa, von Galiläa bis nach Jerusalem!“ In der Zwischenzeit hatten die obersten Priester und die Ältesten das Volk aufgehetzt: Es sollte die Hinrichtung von Jesus fordern (Lukas 23,5 ; Matthäus 27,20). Doch Pilatus, der immer noch von Jesu Unschuld überzeugt war, versuchte ihn erneut freizulassen.

Die Juden aber schrien: Wenn du diesen Mann freilässt, bist du kein Freund des Kaisers. Wer sich zum König erklärt, erhebt sich gegen den Kaiser (Johannes 19,12). Als typischer Politiker beugte sich Pilatus diesem politischen Druck und übergab Jesus seinen Feinden, wobei er symbolisch seine Hände vor der Menge wusch und sagte: „Ich bin unschuldig am Blut dieses Mannes. Die Verantwortung liegt bei euch!“ Mit anderen Worten: Es ist eure Verantwortung! „Und die Menge schrie zurück: ‚Sein Blut komme über uns und über unsere Kinder!“ (Matthäus 27,24-25). Pilatus fehlte der moralische Mut und die Überzeugung, sich der Menge zu widersetzen, und so wurde ein unschuldiger Mensch, ein vollkommener Mensch auf grausame Weise gekreuzigt.

Aber Gott sei Dank ist Jesus nur drei Tage später von den Toten auferstanden und hat seine kleine Schar von Anhängern zum endgültigen Sieg geführt. Sobald seine Anhänger mit dem Heiligen Geist erfüllt waren, haben sie die Wahrheit mutig verkündet, und die gute Nachricht des Evangeliums und der Liebe Gottes zu allen Menschen ging in die ganze Welt hinaus. Und die Wahrheit von Gottes Liebe und die Botschaft der Erlösung strömen weiterhin in jeden Winkel der Erde, während seine Nachfolger das Werk der Urgemeinde fortsetzen, um die Welt zu erreichen.

Aus einem Artikel von Treasures, veröffentlicht von The Family International im Jahr 1987. Überarbeitet und neu veröffentlicht im April 2024.

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