Februar 23, 2024
Im Jahr 2011 hatte Harold Camping, ein Ingenieur, der zum christlichen Radiomoderator wurde, vorausgesagt, dass Jesus am 21. Mai 2011 um 18:00 Uhr wiederkommen würde. Zu diesem Datum kam er durch eine Berechnung mit verschiedenen Zahlenwerten aus der Bibel. Das Ergebnis seiner Berechnungen sollte die Anzahl der Tage zwischen der Kreuzigung und der Wiederkunft Jesu sein.
Harold Camping sagte also Anfang 2011 voraus, dass am 21. Mai alle Gläubigen in den Himmel entrückt werden. Da das jedoch nicht stattfand, behauptete Camping, dass Jesus am 21. Mai geistig gekommen sei, gab aber später seinen Irrtum zu und entschuldigte sich.
Das Wort „Entrückung" ist in letzter Zeit in der Literatur und in Filmen populär geworden, und es ist gut zu wissen, was dieser Begriff bedeutet. Vor langer Zeit (ca. 386 n.Ch.) übersetzte ein Mönch namens Hieronymus die Bibel aus dem Griechischen ins Lateinische. Er verwendete das lateinische Wort rapio, um die Art und Weise zu beschreiben, wie Jesus zurückkehrt, um die Gläubigen in den Himmel zu holen. Es ist ein Begriff, den man normalerweise mit den Taten eines Räubers in Verbindung bringen würde. Er wollte damit andeuten, dass Jesus in einem Überraschungsangriff herabkommt, sich die Beute – d. h. uns Gläubige – schnappt und uns in seine Heimat, den Himmel, zurückbringt. Von diesem Begriff, rapio, leitet sich das Wort rapture auf Deutsch Entrückung ab.
Wenn man Vorhersagen über die Entrückung hört oder populäre Romane liest, ist es unumgänglich zu wissen, was die Bibel tatsächlich über die Entrückung und das Ende der Welt sagt. Im Folgenden findet sich eine kurze, auf der Bibel basierende Zusammenfassung dessen, was wir mit einem gewissen Grad an Gewissheit über den Zeitrahmen für die Endzeit und die Entrückung wissen.
Das erste, was wir mit Sicherheit wissen können, ist, dass wir das genaue Datum der Wiederkunft Jesu nicht kennen. Jesus sagt in Matthäus 24,36 ganz klar: „Niemand kennt den Tag oder die Stunde, in der diese Dinge geschehen werden, nicht einmal die Engel im Himmel, und auch nicht der Sohn. Nur der Vater weiß es.“ Ich denke, wir müssen diese Aussage für bare Münze nehmen: Niemand kennt heute den genauen Zeitpunkt der Wiederkunft Jesu.
Jedoch sagt uns die Bibel, dass es ein Ereignis geben wird, von dem wir ableiten können, wann Jesus wiederkommen wird. Dieses Ereignis ist der Bruch dessen, was auf mysteriöse Weise als der Bund oder der heilige Bund bezeichnet wird, durch das Verbot von „Schlacht- und Speiseopfer“ – Daniel 9,27 und die Errichtung dessen, was die Bibel im Matthäus 24,15 „das abscheuliche Götzenbild oder Gräuel der Verwüstung“ nennt.
Durch das Buch Daniel im Alten Testament wissen wir ein wenig über diesen Bund. Wir wissen, dass die Person, die wir gemeinhin als den Antichristen bezeichnen, sehr stark an der Unterzeichnung dieses Bundes beteiligt ist und ihn dann 1.260 Tage (fast dreieinhalb Jahre) vor Jesu Wiederkunft bricht. Wenn dieser „Bruch“ geschieht – und das scheint ein öffentliches Ereignis zu sein, denn er beinhaltet das Verbot öffentlicher religiöser Zeremonien – dann können wir mit einer gewissen Sicherheit die Tage bis zur Wiederkunft Jesu zählen.
Dieser Zeitraum von 1.260 Tagen taucht an mehreren Stellen in der Bibel auf, und diese Hinweise haben mit dem letzten Abschnitt dieser Epoche der Weltgeschichte zu tun, dem Höhepunkt, der als große Trübsal (Bedrängnis oder Schreckenszeit) bekannt ist. Manchmal wird die Zahl in „Sieben“ wiedergegeben, manchmal in Monaten und wieder andere Male kryptisch als „Zeiten“. Dabei ist zu beachten, dass zu Zeiten des Johannes ein Jahr 360 Tage und ein Monat 30 Tage lang war. 1.260 Tage entsprechen also dreieinhalb Jahren oder 42 Monaten.
Betrachten wir zunächst einige Verse aus dem Buch der Offenbarung, das vom Apostel Johannes verfasst wurde. Johannes war auf die Insel Patmos verbannt worden, und während dieser Zeit hatte er eine umfassende Vision über die Zukunft. In der Vision sagt ein Engel zu Johannes: „Sie [offenbar eine Invasionsarmee] werden die Heilige Stadt unterwerfen und 42 Monate lang besetzt halten.“ – Offenbarung 11,2 Dann sagt der Engel: „Doch ich werde meinen beiden Zeugen den Auftrag geben, und sie werden in Säcken gekleidet sein und eintausendzweihundertundsechzig Tage lang prophetisch reden.“ – Offenbarung 11,3
Im nächsten Kapitel, Offenbarung 12, lesen wir von einer schönen Frau, die von einem Drachen verfolgt wird. Diese Frau ist ein Symbol für die Gläubigen, und der Drache ist der Teufel. In Offenbarung 12,6 heißt es: „Die Frau floh in die Wüste, wo Gott einen Ort für sie bereithielt, an dem eintausendzweihundertundsechzig Tage für sie gesorgt (ernährt) wurde.“
Dann heißt es weiter: „Aber es wurden ihr die beiden Flügel eines großen Adlers gegeben. So konnte sie an einen Ort fliegen, der in der Wüste für sie vorbereitet worden war, wo sie für dreieinhalb Jahre [eine Zeit, zwei Zeiten und eine halbe Zeit] versorgt wurde und vor dem Drachen [der Schlange] geschützt werden konnte.“ – Offenbarung 12,14
In Offenbarung 13,5 erfahren wir mehr über den Antichristen, der als „das Tier“ bezeichnet wird. „Dann wurde dem Tier erlaubt, schreckliche Dinge und schlimme Lästerungen gegen Gott auszusprechen. Und es erhielt die Macht, zweiundvierzig Monate lang zu tun, was es wollte.“
Im Buch Daniel ist auch von der dreieinhalbjährigen Schreckensherrschaft des Antichristen die Rede: „Er wird überhebliche Reden gegen den Höchsten führen und das heilige Volk des Höchsten vernichten. Er wird alles daransetzen, ihre Festzeiten abzuschaffen und das Gesetz zu ändern, und sie werden ihm für eine Zeit und danach für zwei Zeiten und eine halbe ausgeliefert sein. – Daniel 7,25
Es ist also klar, dass Jesus erst nach diesen dreieinhalb Jahren wiederkommt, wie Jesus selbst in Matthäus 24 sagt. In diesem Kapitel antwortet Jesus auf die Frage der Jünger: „Wann wird all das geschehen? Und wird es vorher ein Zeichen geben, das deine Wiederkehr und das Ende der Welt [des Zeitalters] ankündigt?“ – Matthäus 24,3
Jesus bezieht sich auf die Schriften im Buch Daniel, um diese Frage zu beantworten: „Es wird eine Zeit kommen, da werdet ihr sehen, wovon der Prophet Daniel gesprochen hat: das abscheuliche Götzenbild, das den heiligen Ort, an dem es steht, entweiht [der Gräuel der Verwüstung; s. Daniel 9,27]. Wer dies liest, der horche auf! … Denn es wird eine Schreckenszeit (große Trübsal oder Bedrängnis) sein, wie die Welt sie noch nie erlebt hat und auch nie wieder erleben wird.“ Matthäus 24,15, 21 Er erklärt, dass nach der Aufstellung dieses Götzenbildes, dieses „Greuels" – das, wie wir aus dem Buch Daniel wissen, nach dem Bruch des Bundes erfolgt – eine Zeit der Angst folgen wird, insbesondere für die Anhänger Gottes.
Dann sagt er: „Unmittelbar nachdem diese schreckliche Zeit zu Ende ist, wird sich die Sonne verfinstern, der Mond wird nicht mehr leuchten, die Sterne werden vom Himmel stürzen und die Kräfte des Himmels werden erschüttert. [Sieh Jesaja 13,10; 34,4; Joel 2,10] Und schließlich wird das Zeichen für das Kommen des Menschensohns am Himmel erscheinen, und unter den Völkern der Erde wird tiefe Trauer (jammern und klagen) herrschen. Sie werden sehen, wie der Menschensohn mit großer Macht und Herrlichkeit auf den Wolken des Himmels kommt. [Sieh Daniel 7,13] Er wird seine Engel mit lautem Posaunenschall vorausschicken, und sie werden seine Auserwählten von den Enden der Welt sammeln. – Matthäus 24,29-31
Jesus machte seinen Jüngern – und uns heute – klar, dass seine Wiederkunft und die Entrückung erst nach dieser 1.260-tägigen Trübsalszeit stattfinden würden. Beachte, dass er auch deutlich macht, dass die Entrückung ein sehr sichtbares und weithin wahrgenommenes Ereignis sein wird – „alle Völker der Erde" werden es sehen.
Paulus hat uns noch mehr über die Entrückung im ersten Brief an die Thessalonicher gelehrt, wo er schreibt: „Denn der Herr selbst wird mit einem lauten Befehl, unter dem Ruf des Erzengels und dem Schall der Posaune Gottes vom Himmel herabkommen. Dann werden zuerst alle Gläubigen, die schon gestorben sind [die Toten in Christus], aus ihren Gräbern auferstehen.Und mit ihnen zusammen werden auch wir Übrigen, die noch auf der Erde leben, auf den Wolken hinaufgehoben werden in die Luft, um dem Herrn zu begegnen und in Ewigkeit bei ihm zu bleiben.“ – 1.Thessalonicher 4,16-17
Fassen wir also all dies zusammen:
1) Niemand kennt den genauen Tag oder die genaue Stunde, zu der Jesus wiederkommen wird.
2) Es scheint jedoch, dass der Zeitpunkt seiner Wiederkunft in der Zukunft berechnet werden kann, wenn die Ereignisse, die dazu führen, beginnen, stattzufinden, da seine Wiederkunft 1.260 Tage nach dem Bruch des „heiligen Bundes" stattfindet.
3) Dieser Zeitraum von 1.260 Tagen ist eine Zeit, in der der Antichrist an der Macht sein wird, eine Zeit, die als die große Trübsal oder Bedrängnis, oder Schreckenszeit bezeichnet wird.
4) Und die gute Nachricht ist, dass unmittelbar danach Jesus wiederkommt und die ganze Welt seine Wiederkunft erleben wird und alle Gläubigen entrückt (in den Himmel aufgenommen) werden – sowohl diejenigen, die bereits gestorben sind, als auch die Lebenden.
Die Bibel hat also einige konkrete Ereignisse aufgezählt, die stattfinden müssen, bevor der Countdown zur Entrückung beginnt. Wir wissen nicht, wann Jesus wiederkommt und ob es noch zu unseren Lebzeiten geschieht. Deshalb ist es am weisesten, den Rat Jesu am Ende von Matthäus 24 zu beherzigen, wo er sagt: „Wer ist also ein vertrauenswürdiger und kluger Diener, dem der Herr sein Haus und die Versorgung seiner Familie anvertrauen kann? Wenn der Herr zurückkommt und feststellt, dass der Diener seine Aufgabe zu seiner Zufriedenheit erfüllt, ist der Diener glücklich zu schätzen. – Matthäus 24,45-46
Mit anderen Worten: Das Beste, was wir jetzt tun können, ist, unser Bestes zu tun, um Gott und andere zu lieben und seinem großen Auftrag treu zu sein, die gute Nachricht des Evangeliums weiterzugeben, Jünger zu machen und die Menschen zu lehren, die Lehren Jesu zu befolgen. (Sieh Matthäus 28,19-20)
Wir brauchen uns keine Sorgen über das Ende der Welt zu machen. Jesus sagte sogar, dass wir uns nicht einmal um das Morgen sorgen sollen (Matthäus 6,34)! Es gibt hier und jetzt so viel zu tun – und ein Leben, das für Jesus und andere gelebt wird, ist die beste Vorbereitung auf das, was morgen kommen wird. Die gute Nachricht ist, dass Jesus versprochen hat: „Und ich versichere euch: Ich bin immer bei euch bis an der Welt Ende. – Matthäus 28,20
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