Warum Weihnachten feiern?

Dezember 20, 2023

Steve Hearts

[Why Celebrate Christmas?]

Wie so viele Menschen genieße ich jedes Jahr die Weihnachtszeit und freue mich auf sie. Keine andere Jahreszeit erinnert mich mehr an die große Liebe, die Gott zu uns hatte, als er seinen einzigen Sohn sandte, um uns die ewige Erlösung zu schenken.

Im Laufe der Jahre bin ich immer wieder Menschen begegnet, die behaupten, dass es für Gläubige falsch ist, das Weihnachtsfest zu feiern. Natürlich hat jeder Mensch ein Recht auf seine Meinung und Überzeugung, und ob er Weihnachten feiert oder nicht, ist eine persönliche Entscheidung. Im nachfolgendem Artikel möchte ich meine Gründe dafür darlegen, warum ich die Weihnachtszeit wertschätze und hochhalte – zusammen mit der biblischen Grundlage, die meiner Meinung nach dafür spricht.

Wenn wir diese besondere Gelegenheit zum Feiern und Gedenken an die Liebe, die Gott und sein Sohn uns erwiesen haben, verpassen würden, würden wir uns selbst der Möglichkeit berauben, die Freude zu feiern, die sich daraus ergibt, dass wir gerettet sind und Jesus kennen.

Einige der bedeutungsvollsten Gelegenheiten, Menschen zum Herrn zu führen, haben sich mir während der Weihnachtsfeste geboten. Eine meiner frühesten Weihnachtserinnerungen stammt aus dem Jahr, als wir die Feiertage bei meinen Großeltern und meiner Tante verbrachten. Mit der Hilfe und unter der Leitung meiner Eltern haben wir drei Jungen an Heiligabend ein einfaches Weihnachtsprogramm für unsere Verwandten aufgeführt.

In derselben Nacht betete mein Großvater mit mir, um Jesus zu empfangen. Bevor er etwa 15 Jahre später starb, dankte er mir dafür, dass ich ihn zum Herrn geführt hatte, und sagte, dass dieses besondere Weihnachten das bedeutungsvollste war, das er je erlebt hatte.

Ein Argument, das als Grund gegen das Weihnachtsfest angeführt wird, ist, dass es keine biblischen Aufzeichnungen über das Geburtsdatum von Jesus gibt. Das stimmt. Es wird uns nicht genau gesagt, um welche Jahreszeit Jesus geboren wurde. Aber wir können absolut sicher sein, dass er geboren wurde und auf die Erde kam, um uns zu erlösen und uns das Leben zu schenken. Die Bibel sagt uns auch, dass die Geburt Jesu ein Anlass zu großer Freude und Glück war. Die Engel selbst lobten und verherrlichten Gott, und die Hirten durften Zeuge dieser Freude und des Feierns sein und daran teilhaben. (Sieh Lukas 2,8-14.)

Ich kannte einmal einen blinden Mann, der ein Findelkind war und in einem Waisenhaus aufwuchs. Aus diesem Grund konnte man nie genau herausfinden, wann sein Geburtstag war. Also wurde ein bestimmtes Datum als sein Geburtsdatum gewählt, das von den Behörden akzeptiert und in all seinen rechtlichen Papieren verwendet wurde.

„Die Tatsache, dass das Datum nicht exakt ist, spielt für mich keine Rolle“, sagte er mir. „Wichtig ist, dass ich wie jeder andere auch einen Tag habe, auf den ich mich freuen und den ich jedes Jahr feiern kann.“

Warum sollte uns aus dem gleichen Grund die Ungewissheit über das Datum davon abhalten, die unermessliche Freude zu genießen, die die Feier der Geburt Jesu mit sich bringen kann?

„Okay“, mögen einige einwenden. „Aber oft wird bei den traditionellen Weihnachtsfeiern in der heutigen Welt die Geburt Christi nicht geehrt, geschweige denn, dass man ihrer gedenkt.

Auch das ist wahr. Viele lassen beim Feiern die Merkmale des Weihnachtsfestes und selbst die Erwähnung Jesu weg, anstatt ihn zu ehren. Zum Beispiel das Verteilen von Geschenken, was ein Merkmal von Gottes kostbarem Geschenk an uns symbolisieren sollte – das seines Sohnes, der uns liebt und rettet. Der wahre Geist von Weihnachten ist das Geben von uns selbst im Dienst an anderen. Heutzutage gehen viele Menschen verschwenderisch mit ihrem Geld für materielle Dinge um, und vernachlässigen dabei, sich um diejenigen zu kümmern, die wirklich arm und bedürftig sind.

In dem Lied „The Christmas Shoes“ („Die Weihnachtsschuhe“) von New Song erzählt ein Mann, dass er kurz vor Weihnachten in einem Geschäft seine letzten Einkäufe erledigte und dann in einer langen Schlange an der Kasse stand. Vor ihm stand ein kleiner Junge in abgetragener und zerschlissener Kleidung mit einem besorgten Gesichtsausdruck. Er hielt ein Paar Schuhe in seiner Hand. Der Junge gab dem Kassierer die Pfennige, die er hatte, und dieser sagte ihm, dass das nicht genug sei. Er wandte sich an mich und sagte ihm, er wolle die Schuhe für seine Mutter kaufen, die bald Jesus begegnen würde.

Daraufhin sah er den Mann flehend an und fragte ihn, was er tun sollte. Der Mann half dem Jungen daraufhin, die Schuhe zu kaufen.

Er drückte es in dem Lied so aus:
Ich wusste, ich hatte einen Blick auf die Liebe des Himmels erhascht
Als er mir dankte und hinauslief wusste ich
Gott hat diesen kleinen Jungen geschickt, um mich daran zu erinnern
Worum es an Weihnachten geht

Eine weitere Streitfrage, die aufgeworfen wird, betrifft die Tradition des Weihnachtsbaums. Manche Menschen glauben, dass der Weihnachtsbaum götzendienerisch ist, zurückzuführen auf den Baumkult, der Anbetung von Bäumen und Hainen, und berufen sich dabei auf diese Worte aus dem Buch Jeremia: „Denn der Gottesdienst der Völker ist dumm: Ein geschnitztes Götzenbild bleibt doch ein Stück Holz, das man im Wald geschlagen hat. Es ist nicht mehr als ein kunstvolles Werk: Mit Gold und Silber hat es der Künstler schön verziert, mit Nägeln befestigt man es, damit es nicht umfällt. Und dann stehen diese Götter da wie Vogelscheuchen in einem Gurkenfeld. Sie können nicht reden und sind auch nicht in der Lage sich zu bewegen – sie müssen getragen werden! Vor solchen Götzen braucht ihr keine Ehrfurcht zu haben. Sie können euch weder schaden noch nützen.“ – Jeremia 10,3-5

Die Erwähnung von „Götzen“ in diesen Schriften bezieht sich auf die direkte Anbetung von Bäumen. Die Weihnachtsbaumtradition beinhaltet jedoch nicht, dass wir Weihnachtsbäume verehren, fürchten oder zu ihnen beten. Wir dürfen uns an Gottes Schöpfung und ihrer Schönheit erfreuen. In Offenbarung 4,11 heißt es: „Du bist würdig, unser Herr und Gott, Herrlichkeit und Ehre und Macht entgegenzunehmen. Denn du hast alle Dinge geschaffen; weil du es wolltest, sind sie da und wurden sie geschaffen.“

Der Weihnachtsbaum kann auch die Mission symbolisieren, die wir als Gläubige haben, nämlich das Licht Jesu in eine dunkle und einsame Welt zu bringen. Als Kind habe ich dieses kleine Lied immer wieder vorgetragen:

Ich wär so gern ein Weihnachtsbaum
Mit vielen bunten Lichtern dran.
Ich würde meine Sterne so hell leuchten lassen,
um der Welt von der Liebe Jesu zu erzählen.

Würden wir die Weihnachtszeit umgehen, würde das bedeuten, dass wir keine Weihnachtslieder mehr singen würden, die so viel Freude ausdrücken und das Wunder des Geschenks Gottes an die ganze Menschheit durch Jesus feiern. Zugegeben, viele Lieder für die Weihnachtszeit würdigen Christus nicht. Doch gibt es so viele schöne Weihnachtslieder, die über die Jahrhunderte weitergegeben wurden, vielgeliebt werden und das Leben von Millionen von Menschen berührt haben.

Eines davon ist „O Heilige Nacht“. Als meine Mutter in den letzten Wochen ihres Lebens im Krankenhaus lag, war ich gerade da, als eine Gruppe von Sternsingern aus unserer Kirche sie besuchte. Sie fragten sie, welches Lied sie singen sollten, und sie wünschte sich „O Heilige Nacht“. Sie bestand auch darauf, dass ich mit ihnen singe. Darüber waren sie froh, denn dieses Lied stand nicht auf ihrer Liste der eingeübten Lieder.

Sie reichten mir die Gitarre und ich spielte das Lied. In Anbetracht der Tatsache, dass es nicht geprobt worden war, gelang es wunderbar – mit Harmonien, die wunderschön zusammenpassten. Einer der Krankenhausmitarbeiter sagte: „Das klang wahrlich engelsgleich“.

Obwohl Mama zu schwach war, um viel zu sprechen, wurde mir, da ich blind bin, später gesagt, dass sie während des ganzen Liedes strahlend lächelte. Seitdem hat dieses Lied immer eine besondere Bedeutung für mich gehabt. Ich denke auch, dass es am besten beschreibt, was die Hirten gefühlt haben müssen, als sie die Stimmen der Engel hörten. Wahrscheinlich sind sie tatsächlich „auf die Knie gefallen“.

In der heutigen Welt sind die Weihnachtsfeiern oft extravagant, doch oberflächlich und sinnentleert. Aber ich kann mich noch an das Jahr erinnern, als ich vier Jahre alt war und unsere Familie als Missionare in Indien lebte. Da es dort nur wenige Christen gab, war der Geist der Weihnacht nicht überall zu spüren, wo wir hinkamen. Doch das hielt uns und unser Team von Missionsfamilien nicht davon ab, die Weihnachtszeit selbst zu genießen und mit anderen zu teilen. Unsere Feier waren alles andere als extravagant, ich bin mir nicht einmal sicher, ob wir einen Baum hatten. Wenn Dekorationen verwendet wurden, waren sie sicherlich einfach.

Was auch immer dem Fest an Materiellem gefehlt haben mag, die Freude und die Bedeutung, die wir empfanden, machten das mehr als wett. Ich erinnere mich, wie wir gemeinsam Weihnachtslieder sangen, um die Geburt unseres Erlösers zu feiern, und wie ich von der wahren Bedeutung und dem Wesen der Jahreszeit erfüllt war.

Wenn ich an dieses einfache und doch freudige Weihnachtsfest zurückdenke, kann ich nicht umhin, mir vorzustellen, wie sich die Hirten gefühlt haben müssen, als sie, wie von den Engeln angekündigt, Maria, Josef und das neugeborene Jesuskind im Stall fanden. Maria und Josef schmückten den Stall nicht und stellten auch keinen Baum auf, um sich auf die Ankunft Jesu vorzubereiten. Auch ein großes Fest gab es an diesem Tag nicht. Dennoch muss die Freude, die sie über all die wunderbaren Dinge, die geschehen waren, empfanden, beispiellos gewesen sein.

Keine noch so gut vorbereitete oder extravagante Weihnachtsfeier könnte heute auch nur annähernd mit der Aufregung und Freude mithalten, die an jenem Tag vor 2.000 Jahren in Bethlehem zu spüren war. Wenn die Umstände es zulassen, können wir dennoch die Weihnachtszeit feiern und ein freudiges Ereignis daraus machen. Gott bittet uns nur darum, dass wir dies zu seiner Ehre tun. „Was immer ihr … tut, das tut zur Ehre Gottes!“ – 1. Korinther 10,31

Beim letzten Abendmahl, als Jesus mit seinen Jüngern das Abendmahl feierte, sagte er zu ihnen: „Tut das zur Erinnerung an mich (zu meinem Gedächtnis).“ – 1. Korinther 11,24 Das lässt sich auch auf Weihnachten, das Fest seiner Geburt, anwenden.

Der Herr liebt es, wenn wir uns zu seinen Ehren freuen und feiern, indem wir uns an die wahre Bedeutung von Weihnachten erinnern und anderen helfen, dasselbe zu tun. Paulus sagt: „Freut euch im Herrn. Ich betone es noch einmal: Freut euch!“ – Philipper 4,4 Ich glaube, dass der Herr möchte, dass wir Gottes größtes Geschenk an die Menschheit feiern, das bei seiner Geburt zustande kam – vor allem, wenn es zu seiner Ehre geschieht, wie es sein sollte.

Übersetzt aus einem „Just1Thing-Podcast“, einer christlichen Informationsquelle zur Charakterbildung für junge Menschen.

 

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