Gottes Wirken durch Brechen

September 22, 2023

Schätze

[God’s Makings Through Breakings]

Für diejenigen von uns, die Jesus kennen und lieben, ist unsere ganze Erfahrung in diesem Leben wie eine große Schulausbildung. Der Herr ist unser Lehrer, der jeden von uns über sich selbst und seine Liebe, seine Erlösung und seinen Dienst lehren will und uns helfen will, im Glauben und in seinem Wort zu wachsen und in sein Ebenbild verwandelt zu werden (2. Korinther 3,18).

Gott weiß, dass niemand von uns jemals in der Lage sein wird, seinen Willen ohne ihn aus eigener Kraft wirklich zu erfüllen. In der Tat sagte Jesus: „Ohne mich könnt ihr nichts tun" – Johannes 15,5 Aber die Bibel sagt auch, dass wir „alles durch Christus vollbringen können." – nach Philipper 4,13 Wenn wir unser Herz und unser Leben dem Herrn übergeben und bereit sind, das zu werden, was Gott von uns will - nicht das, was wir sind, sondern das, was Gott von uns will - dann kann er uns zu seiner Ehre gebrauchen!

Natürlich lernen wir nicht von heute auf morgen, den Herrn an erster Stelle in unserem Leben zu setzen und uns ihm gänzlich zu unterwerfen. Es braucht Zeit, es braucht gebrochen werden (unseren Willen), und es braucht Lektionen und Erfahrungen, die uns näher zu ihm bringen.

Die Liste all der Menschen in der Bibel, die Gott demütigen musste, bevor er sie gebrauchen konnte, all der Führungspersönlichkeiten, die Gott in die Tiefe stürzen musste, bevor er sie in großem Maße gebrauchen konnte, ist schier endlos – damit sie sich nicht selbst loben und Gott nicht die Ehre geben.

Nehmen wir zum Beispiel das Leben von Joseph. Von Jakobs 12 Söhnen war er der Liebling seines Vaters. Seine älteren Brüder wurden schließlich so eifersüchtig auf ihn, dass sie ihn fast umbrachten, ihn in eine Grube warfen und dann in die Sklaverei verkauften! Aber genau das nutzte der Herr, um ihn zu demütigen und ihn darauf vorzubereiten, Gottes Bestimmung für ihn zu erfüllen. Josef musste erleben, dass er zum Sklaven und Gefangenen gemacht und als Verbrecher verurteilt wurde, bevor Gott ihn zum Retter seines Volkes in einer Zeit der Hungersnot erheben konnte (1. Mose 37-41).

Ein anderes Beispiel ist Mose. 40 Jahre lang wurde er am Hofe des Pharaos geschult und stieg zum zweitmächtigsten Mann im mächtigen Weltreich des alten Ägypten auf. In der Bibel heißt es: „Mose wurde in allem Wissen der Ägypter unterrichtet und wuchs zu einem wortgewandten, tatkräftigen Mann heran." – Apostelgeschichte 7,22, aber Gott konnte ihn so noch nicht gebrauchen, um sein Volk in die Freiheit zu führen, denn er war voll von den Weisen und Wegen der Welt und nicht von Gottes Wegen. Mose musste erst gebrochen werden. Gott erlaubte ihm, vor dem Pharao fliehen zu müssen, und er musste 40 Jahre lang in der Wildnis Schafe hüten, bevor er demütig genug war, dass Gott ihn für die große Aufgabe gebrauchen konnte, für die er ihn bestimmt und vorgesehen hatte! (Sieh 2.Mose 2-3.)

Und denk an König David, den größten König, den Israel je hatte. Als er sich in Batseba verliebte, ihren Mann absichtlich in eine Schlacht schickte, die nicht zu gewinnen war und dann auch noch versuchte, zu lügen und das ganze Verbrechen zu vertuschen, musste Gott ihn entlarven, demütigen und streng züchtigen. Außerdem wurde er danach von seinem eigenen verräterischen Sohn Absalom vom Thron gestoßen. (Sieh 2.Samuel 11,12 und 15).

Aber war Davids Fall wirklich ein Fall nach unten oder ein Fall nach oben? Gottes Weg nach oben führt manchmal ersteinmal nach unten – meistens sogar! David wurde gedemütigt, und das ganze Königreich wurde gedemütigt, und alle wurden daran erinnert, dass es nur der Herr war, der sie groß gemacht hatte. Aus dieser Zerreißprobe in Davids Leben entstand der süße Honig der Psalmen und der Duft seines Lobes an den Herrn für seine Barmherzigkeit.

Der mutige und mächtige Prophet Elia konnte Feuer vom Himmel rufen, um die falschen Propheten des Baal bloß zu stellen und die Macht Gottes zu demonstrieren (1.Könige 18). Aber danach geriet er in Panik und lief vor einer Frau davon, der bösen Königin Isebel! Als er sich in der Wüste versteckte, war er so entmutigt, dass er sich wünschte, er könnte sterben. Aber dort, in seiner Verzweiflung, wurde dieser Prophet von Feuer und Donner zu einem sanftmütigen Mann, der lernte, auf die stille, sanfte Stimme Gottes zu hören (1.Könige 19,11-12). Und er wurde ein viel besseres, demütigeres Werkzeug in den Händen des Herrn - ein Prophet, der furchtlos zurückkehrte und nicht nur der Königin, sondern auch dem König und all seinen Soldaten gegenübertrat.

Der Apostel Petrus ist ein weiteres Beispiel dafür, wie Gott durch Brechen etwas bewirkt. Er schwor Jesus: „Herr, ich bin bereit, mit dir ins Gefängnis zu gehen und sogar mit dir zu sterben." – Lukas 22,33 Doch nur wenige Stunden später, als Jesus von den Tempelwächtern ergriffen und vor das jüdisch-religiöse Gericht geschleppt wurde, erkannten einige Leute außerhalb des Gebäudes Petrus und wiesen ihn als einen Freund Jesu aus. Petrus leugnete vehement, den Herrn überhaupt zu kennen, fluchte und schwor, dass er keine Ahnung habe, wovon sie redeten (Markus 14,66-71).

Nachdem er den Herrn zum dritten Mal verleugnete, drehte sich Jesus, der von seinen Geiselnehmern in einen anderen Teil des Gebäudes geführt wurde, um und blickte Petrus an. Und wie die Bibel uns sagt: „Petrus ging hinaus und weinte bitterlich." – Lukas 22,62 War das das Ende von Petrus' Dienst für den Herrn? Nein! Kurz nach dieser demütigenden Niederlage, diesem großen Versagen, benutzte der Herr Petrus, um der Leiter der Urgemeinde zu werden.

Oder betrachte den Apostel Paulus. Er war ein leidenschaftlich eifriger jüdischer Pharisäer und hatte es persönlich auf sich genommen, der schnell wachsenden Sekte der Anhänger von Jesus von Nazareth ein Ende zu setzen. Als er zu Pferd nach Damaskus reiste, wo er so viele Christen wie möglich gefangen nehmen und hinrichten wollte, musste Gott ihn buchstäblich von seinem hohen Ross stoßen und ihn mit dem hellen Licht seiner Gegenwart blenden! Zitternd, hilflos und blind musste er an der Hand in die Stadt geführt werden, wo er, von den Geschehnis noch total überwältigt, drei Tage lang weder essen noch trinken konnte! Dann kam ein Jünger des Herrn, um ihm die Botschaft Gottes zu verkünden und für seine Augen zu beten, und Saulus bekehrte sich und wurde zum großen Apostel Paulus. Doch Gott musste ihn erst demütigen und brechen und ihn zu einem neuen Menschen machen, bevor er ihn gebrauchen konnte. (Sieh Apostelgeschichte 9.)

Auch wenn du nicht immer verstehst, warum du durch Tests, Prüfungen, Entbehrungen und gebrochen werden gehst, denk daran: Gott weiß, was er tut. Er kennt alle Absichten und Gründe, die hinter jeder Prüfung, jedem Versuch und jeder Schwierigkeit steckt, die wir durchmachen. Er verspricht, dass „für die, die Gott lieben und nach seinem Willen zu ihm gehören, alles zum Guten führt" Römer 8,28. Er wird nicht zulassen, dass dir, seinem Kind, etwas zustößt, es sei denn, es wird auf die eine oder andere Weise zu deinem Besten wirken. Natürlich haben wir oft das Gefühl, dass uns viele Dinge widerfahren, die nicht besonders gut aussehen. Aber früher oder später (ob in diesem oder im nächsten Leben) wirst du herausfinden, dass sie irgendwie zu deinem Besten zusammengewirkt haben.

Du wirst feststellen, dass Gott einige seiner größten Siege aus scheinbaren Niederlagen erringt - Siege in der Unterwerfung, das Brechen des Willens, der Demut und der völligen Abhängigkeit von ihm, die du haben musst, wenn du all das werden willst, was Gott aus dir machen will. Nimm dir diese Beispiele aus der Bibel zu Herzen und lass dich nicht entmutigen, wenn alles schief zu gehen scheint und deine Hoffnungen enttäuscht werden.

Jeder, der jemals vom Herrn gebraucht wurde, musste zuerst gebrochen, gedemütigt und praktisch an den Rand seiner selbst gebracht werden. Andernfalls wären diese zu selbstsicher in ihrer eigenen Weisheit und ihren natürlichen Fähigkeiten gewesen und wären versucht gewesen, die Ehre für sich zu beanspruchen, wenn Gott sie gebraucht hätte. Deshalb hat er sich entschieden, die Schwachen und Törichten zu benützen, „damit kein Mensch sich je vor Gott rühmen kann." – 1. Korinther 1,25-29

Gott sieht die Dinge nicht immer so, wie wir sie sehen. Denn: „Meine Gedanken sind nicht eure Gedanken“, sagt der HERR, „und meine Wege sind nicht eure Wege. Denn so viel der Himmel höher ist als die Erde, so viel höher stehen meine Wege über euren Wegen und meine Gedanken über euren Gedanken." – Jesaja 55,8-9, und er beurteilt oder belohnt uns nicht nach unserem Erfolg oder Misserfolg, sondern nach unserer Treue. Im Himmel wird er eines Tages zu denen, die ihm treu waren, sagen: „Gut gemacht, mein guter und treuer Diener." – Matthäus 25,21 Er wird nicht: „Versager" oder „erfolgreicher Diener" sagen, sondern „treuer Diener".

Bleib also vor allem Jesus treu! Und denk daran, dass deine scheinbaren Niederlagen zu Siegen für den Herrn werden können, wenn du dich demütigst und die Lektionen lernst, die er dich lehren will, so wie es diese Männer in der Bibel taten. „All diese Ereignisse, die ihnen widerfuhren, dienen uns als Beispiel. Sie wurden für uns, die wir am Ende der Zeiten leben, als Warnung aufgeschrieben." – 1. Korinther 10,11

 

Aus einem Artikel aus Treasures – Schätze, veröffentlicht von The Family International im Jahr 1987. Überarbeitet und neu aufgelegt im August 2023.

 

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