Lebensumstände oder Charakter?

Mai 9, 2023

von Tommy

[Life circumstances or character?]

Ich habe entdeckt, dass Gott mehr daran interessiert ist, mein Herz, als meine Umstände zu ändern.

Ich weiß noch, wie ich auf meinem Bett lag und um Heilung betete. Es gab zweierlei, wofür ich Heilung brauchte: meine kürzlich diagnostizierte Parkinson-Krankheit und die schrecklichen Kopfschmerzen, die ich hatte, weil ich mit dem Kaffeetrinken aufgehört hatte, was Teil meiner Ernährungsumstellung war.

Während ich verzweifelt betete, spürte ich, wie die Kopfschmerzen verschwanden, aber nicht die Parkinson-Krankheit. Ich stand auf, um das zu überprüfen. Und es war so. Mein Kopf war sofort wieder in Ordnung, aber meine mangelnde Koordination machte mir immer noch zu schaffen.

Ich war überrascht, aber wie kann ich sagen, dass es für Gott einfacher war, Kopfschmerzen zu heilen als Parkinson, auch wenn es vielleicht so aussah. Es wäre absurd zu behaupten, dass Gott mehr Zeit braucht, um Parkinson zu heilen, nur weil es sich um ein ernsteres Leiden handelte als gewöhnliche Kopfschmerzen.

Als ich heute etwas in der Küche machte, kam mir etwas in den Sinn. Wenn ich vor 12 Jahren so große Schwierigkeiten im Alltag gehabt hätte wie jetzt, hätte ich das nicht gepackt. Die Schlussfolgerung, die ich aus dieser Situation gezogen habe, ist, dass meine Umstände mich verändert haben. Zwölf Jahre, in denen ich mit einer fortschreitenden Krankheit zu kämpfen hatte, haben mich geduldiger, verständnisvoller und toleranter gemacht.

Das erinnerte mich an Hiob in der Bibel. Es gibt verschiedene Spekulationen, aber die Bibel sagt uns nicht, wie lange sein Leidensweg dauerte. Eines wissen wir jedoch, dass Hiob am Ende seiner Prüfungen ein anderer Mensch war als zu Beginn.

Wenn Gott mich zur gleichen Zeit von Parkinson geheilt hätte, als er mir die Kopfschmerzen vom Kaffeeentzug nahm, wäre es sehr unwahrscheinlich, dass ich alles gelernt hätte, was ich lernen musste. Der Herr hat die Umstände geschaffen, die ich brauche, damit ich mich unter ihnen verändern kann.

Das hat mir damals nicht gepasst, und es passt mir auch heute noch nicht. Aber er ist Gott, und ich bin es nicht.

12 Jahren seit meiner Parkinson Diagnose ist eine lange Zeit für mich, aber nicht für Ihn. Er ist ewig, und mein irdischer Körper ist es nicht.

Er hat mir gesagt: „Ich werde deine Gesundheit wiederherstellen." (Sieh Jeremia 30,17) Er hat mir nicht gesagt, wann, sondern nur, dass er es tun wird.

Ich erinnere mich an die Zeit, als mein Sohn noch klein war und ins Badezimmer kam, wo ich mich gerade rasierte. Er wollte sich auch rasieren und fragte nach einem Rasiermesser. Als verantwortungsbewusster Vater konnte ich ihm nicht einfach ein Rasiermesser geben und sagen: „Hier, versuch es." Aber ich habe ihm auch nicht einfach „Nein" gesagt. Ich sagte: „Warte, bis du ein bisschen erwachsen bist." Ich erinnere mich, dass das etwa 12 Jahre vor seinem ersten rasieren geschah. Diese Antwort, „warte", war damals schwer für ihn zu akzeptieren und noch schwerer für ihn, sich das vorzustellen. Zwölf Jahre! Damals war er vier.

Der Herr hat mich von den Kopfschmerzen geheilt, aber was Parkinson betrifft, sagte er: „Warte!" Aber er hat mir nicht ohne Grund gesagt, dass ich warten soll. Es gibt etwas, um das er sich mehr kümmert als um meine Umstände. Es geht ihm um mein Herz. Meine Einstellung. Meinem Charakter. Schließlich werde ich nicht meine Umstände mit in den Himmel nehmen, sondern mein Herz, meine Einstellung und meinen Charakter.

Beim Schreiben dieser Zeilen erinnerte ich mich an einen sambischen Freund, der sich zu diesem Zeitproblem äußerte. Er sagte: „Ihr Weißen habt Uhren. Wir Afrikaner haben Zeit." Ich könnte diesen Satz so umschreiben: „Ich habe meinen Charakter und muss mich ändern, aber Gott hat Zeit." Und er kommt nie zu spät.

„Und ihr sollt wissen, liebe Freunde, dass ein Tag für den Herrn wie tausend Jahre ist und tausend Jahre wie ein Tag. Es ist aber nicht so, dass der Herr seine versprochene Wiederkehr hinauszögert, wie manche meinen. Nein, er wartet, weil er Geduld mit uns hat. Denn er möchte nicht, dass auch nur ein Mensch verloren geht, sondern dass alle Buße tun und zu ihm umkehren. – 2.Petrus 3,8-9

 

Kommentar eines Freundes zu diesem Zeugnis: Danke für diesen Beitrag, Tommy. Leiden und das, was Gott damit erreichen will, ist das mysteriöse Geheimnis des Lebens. Aber du bist für uns alle ein Beispiel dafür, wie man durchhält, Geduld hat, die Augen auf ihn richtet und ihm vertraut, egal was passiert. Auch wenn es ein „aber wenn nicht“ ist. Wir beten für dich, Bruder, von ganzem Herzen. Kämpfe weiter!

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