In Gottes Gegenwart zu sein reicht aus

Januar 27, 2023

Von Steve Hanuman

[To Be in God’s Presence Is Enough]

Ich möchte dich gerne an etwas teilhaben lassen, das ich in letzter Zeit durchgemacht habe.

Nach einer Routineuntersuchung wurde bei mir eine aggressive Form von Prostatakrebs diagnostiziert. Nach einer Biopsie wurde der Krebs als Stufe 9 eingestuft, wobei die Werte 9 und 10 am gefährlichsten sind und sich am ehesten ausbreiten können. Außerdem habe ich einen sehr hohen PSA-Wert von fast 20. Das alles führte zu einer plötzlichen Krebsdiagnose der Stufe 3. Zu dem Zeitpunkt, an dem ich diese Zeilen schreibe, weiß ich noch nicht, ob der Krebs auf andere Teile meines Körpers übergegriffen hat.

Was für ein Schock, so plötzlich und unerwartet. Um ehrlich zu sein, musste ich erkennen, seither in der falschen Annahme gelebt zu haben, nämlich noch viel Zeit zu haben, weil ich mich gesund fühlte. Wie man so schön sagt: „Darauf war ich nicht gefasst!"
 Die plötzliche Diagnose veranlasste mich, auf mein Leben zurückzublicken.
Ich fragte mich: Wenn ich bald von dieser Welt scheiden würde, was hat mein Leben dann bedeutet? Hatte es überhaupt eine Bedeutung für andere?
 Es ist ziemlich ernüchternd, plötzlich in dieser Situation zu sein. Ich habe gemerkt, dass es leider ganz natürlich ist, wenn ich mir solche Fragen stelle, dass ich mich frage, wie andere mich sehen. Es ist einfach so tief in uns verwurzelt, dass wir die Anerkennung anderer suchen. Ich weiß, dass es bei mir so ist.

Und wenn die offensichtlichen „Erfolge" in den Augen der Welt ausbleiben, wie zum Beispiel finanzieller Erfolg, sehe ich mich automatisch als „Verlierer" und denke, dass mein Leben eine Verschwendung oder ein Misserfolg war.

Ich sage dir, das ist vielleicht das schlimmste Gefühl, das ein Mensch haben kann: zu wissen, dass du bald sterben wirst und das Gefühl zu haben, dass du nichts Wertvolles oder Bleibendes mit deinem Leben gemacht hast. Das Gefühl, dass dein Leben keine klare „Aussage" macht, ist einfach schrecklich!

Ich ging in einem Zustand der Panik ins Bett, war am Boden zerstört, zutiefst betrübt und fühlte mich völlig allein.

Als ich am nächsten Morgen aufwachte und sofort zu beten begann, wurde mir klar, dass diese Sichtweise auf mein Leben eine zu schwere und unnötige Last darstellt. Nach eingehehendem Gebet wurde mir eines klar: Gott liebt seine Kinder wirklich so, wie wir sind, und Gott liebt uns mehr, als wir uns selbst lieben. Wie Gott uns sieht, ist völlig anders als das, was die Welt über uns denkt und sogar wie wir uns selbst sehen.

Aus der liebevollen Sicht Gottes ist unser Leben so schön und es gibt so viel, wofür wir dankbar sein können, ganz gleich, welche Position wir in dieser Welt einnehmen.
 Aus Gottes Sicht sind wir aus seiner Liebe heraus gemacht und wir werden geliebt, egal was passiert. Es gibt kein „wir sind nicht wichtig" oder „wir haben keinen Einfluss auf die Welt". Aus Gottes liebevoller Sicht ist es unmöglich, dass unser Leben keine Bedeutung hat. Gott hat uns geschaffen, wie könnten wir da nicht wichtig sein? Wir sind ein Wunder Gottes!
 Nach dem Gebet fühlte ich mich erleichtert, diese Last loszulassen und mich einfach dafür zu entscheiden, in der Zeit, die mir in dieser Welt noch bleibt, in Gottes liebevoller Gegenwart zu sein. In seiner Gegenwart zu sein, ist genug. Es ist mehr als genug.

Die Welt, das Internet und die sozialen Medien werden dir das nie sagen. Aber ich stehe ihr gerade gegenüber, mit einem sehr aggressiven Krebs in meinem Körper. Und ich habe diese Wahrheit erkannt. Alles, was wir tun müssen, ist in der Gegenwart von Jesus zu sein und alles ist in Ordnung und unser Leben hat für uns und andere um uns herum für immer einen wahren Sinn.

In der Liebe Christi gibt es kein Scheitern und eigentlich auch keinen Erfolg, so wie wir ihn uns vorstellen. Es gibt nur Christus ... und das hat nichts mit dieser Welt und ihren Lobpreisungen oder Ablehnungen zu tun.

 

„Diese Welt vergeht mit all ihren Verlockungen (und Begierden). Aber wer den Willen Gottes tut, wird in Ewigkeit leben." (1. Johannes 2,17).

„Nur ein Leben und das wird bald vorbei sein. Doch nur das, was für Christus getan wurde, wird bleiben." (C. T. Studd).

Was für ein schönes Gefühl und eine schöne Erkenntnis, wenn man mit einer solchen Situation konfrontiert ist. Wenn ich wirklich in der Gegenwart Christi bin, wird das automatisch eine Wirkung auf die Welt haben.

„Ich bin mit Christus gekreuzigt. Ich lebe, aber nicht mehr ich selbst, sondern Christus lebt in mir." (Galater 2,19.20).

Ich verstehe jetzt, dass ich frei davon sein muss, wie die Welt mein Leben sieht und wie ich mein Leben sehe und was es bedeutet oder nicht bedeutet hat. In gewisser Weise ist das alles Egoismus. Ich verstehe jetzt, dass es nur um Jesus geht und dass ich nur darauf hoffen kann, dass ich unserem Herrn ein treuer Diener war, dass ich ihm durch dick und dünn nahe geblieben bin. Ich kann Frieden haben, weil ich weiß, dass ich wirklich mein Bestes gegeben habe, um ein guter Diener zu sein, Jesus zu lieben und ihm für all meine Segnungen dankbar zu sein.

Natürlich habe ich versagt. Aber ich habe mein Bestes gegeben. Das ist alles, was ich wirklich über mein Leben sagen kann: Ich hoffe, dass ich Jesus dienen kann, und der Rest ist nicht wirklich wichtig.

Lasst uns alle die Last unseres eigenen „Einflusses" loslassen und einfach lieben und dienen und in der Gegenwart Christi sein, dann wird alles gut und unser Leben gesegnet sein. Egal, welche Leistung wir vollbracht haben oder nicht, wir sind gesegnet und haben Frieden in Christus.

Das ist ein schönes und befreiendes Gefühl – die Last von uns genommen.

Egal, was passiert, ich habe herausgefunden, dass der wahre Sinn meines Lebens darin besteht, „den Herrn, deinen Gott, von ganzem Herzen, von ganzer Seele, mit all deinen Gedanken und all deiner Kraft lieben. Das zweite ist ebenso wichtig: Liebe deinen Nächsten wie dich selbst. Kein anderes Gebot ist wichtiger als diese beiden." (Markus 12,30-31). Das ist es, was ich mit der Zeit, die mir noch bleibt, tun will.

Ja, ich habe eine plötzliche Krebsdiagnose erhalten, aber ich habe auch Frieden, dank der erstaunlichen Gnade, Barmherzigkeit und Liebe Christi.

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