Dezember 28, 2021
Peter Amsterdam
Wir alle möchten, mit unserem Leben etwas erreichen, etwas bewirken. Wahrscheinlich hast du, wie ich, Artikel oder Bücher über Zielsetzung, gute Gewohnheiten, Teamarbeit, Zielstrebigkeit usw. gelesen, um zu lernen, wie man das Beste aus der Zeit macht, die Gott einem gegeben hat. Es kann ein großes Abenteuer sein, Pläne zu machen und sich Ziele zu setzen, und dann verzweifelt zu beten und den Herrn zu suchen, wohin Er uns führt und wie Er uns helfen will, Seinen Plan für diese bestimmte Phase unseres Lebens zu verwirklichen. Natürlich bedeutet dieses Abenteuer nicht unbedingt, dass wir uns ein phänomenales, weltveränderndes Ziel setzen. Es könnte z. B. bedeuten ein neues Unternehmen oder eine gemeinnützige Organisation zu gründen, wieder zur Schule zu gehen, eine Missionsarbeit zu beginnen, einen anderen Job zu bekommen, ehrenamtlich in einem Dienst mitzuarbeiten oder anderen in unserer Umgebung zu helfen, indem wir ihnen Rat, Ermutigung, Gebet usw. anbieten.
Manchmal sind wir versucht zu denken, dass wir nur dann etwas bewirken können, wenn wir etwas Herausragendes und Außergewöhnliches tun. Eine solche Denkweise kann zu Entmutigung statt zu Inspiration führen, vor allem, wenn Sie mit anderen Umständen zu tun haben, die Ihre Möglichkeiten im Alltag einschränken. Umstände wie eine Krankheit, finanzielle Engpässe, die Bedürfnisse deiner Großfamilie und Einschränkungen in der Gesellschaft können deine Pläne erheblich beeinträchtigen.
Es ist zwar von Vorteil, sich beeindruckende Ziele zu setzen, aber es ist auch wichtig, sich darauf zu konzentrieren, die Chancen in den kleinen Dingen des Alltags zu sehen, die einen entscheidenden Unterschied machen. Diese Konzentration kann uns helfen, mit einer positiven Einstellung durch den Tag zu gehen, denn wir halten Ausschau danach, was der Herr tun wird, um eine Tür zu öffnen, damit wir ein Segen für andere sein können.
„Wir dürfen bei dem Versuch, darüber nachzudenken, wie wir einen entscheidenden Unterschied machen können, nicht die kleinen täglichen Unterschiede ignorieren, die wir erreichen können und die sich mit der Zeit zu großen Unterschieden summieren, die wir oft nicht vorhersehen können.“ – Marian Wright Edelman1
„Nicht jeder von uns kann Großes vollbringen, aber wir können Kleinigkeiten mit großer Liebe tun.“ – Mutter Teresa
„Je älter ich werde, desto mehr wird mir bewusst, wie sehr kleine Dinge die Welt verändern können.“ – Sandra Cisneros2
Mach den Unterschied aus. Ganz gleich, wie begrenzt deine Lebensumstände sind, es gibt immer etwas, das du tun kannst, um das Leben anderer Menschen zu verändern. Etwas für andere zu tun, selbst etwas Kleines, kann das Sprungbrett zu etwas Größerem sein. Der Artikel „Willi und die Fünf-Minuten-Gefälligkeit“ von Iris Richard (in Kenia) in der Juli-Ausgabe 2021 des Activated-Magazins3 ist ein gutes Beispiel für die Bedeutung von kleinen Taten der Freundlichkeit:
Wir waren gerade dabei, die Verteilung von 50 Zehn-Kilo schweren Care-Paketen an arme Menschen … am Rande eines der größten Slums in Ostafrika abzuschließen.
Ich war froh, mit dem Projekt fertig zu sein und wollte gehen, als meine Kollegin Sally das letzte Paket hochhielt und sagte: „Bevor wir einpacken, lasst uns dieses schnell bei Willi oben auf dem Hügel abliefern. Er ist nicht in der Lage, hier herunterzukommen!“
Ich war müde, verschwitzt und hatte Rückenschmerzen. … Beim Gedanken, diese Aufgabe auf ein anderes Mal zu verschieben, erinnerte ich mich an meinen neuen Vorsatz der „Fünf-Minuten-Gefälligkeiten“, der durch etwas inspiriert wurde, das ich online gelesen hatte:
Willst du die Welt zu einem besseren Ort machen? … Dann folge dem Fünf-Minuten-Gefälligkeits-Konzept, das nicht komplizierter ist, als sein Name andeutet: Nimm dir fünf Minuten deines Tages, um etwas zu tun, das einer anderen Person zugutekommt. … Es kostet dich nicht viel, aber es kann einen großen Unterschied im Leben eines anderen Menschen ausmachen. 4
Iris erzählte weiter, wie sie sich dazu entschloss, den Aufstieg zu machen, um diesem bedürftigen Mann das Care-Paket zu bringen. Er lebte allein in einer Ein-Zimmer-Hütte. Sein Haus war bei einer Überschwemmung zerstört worden, er hatte sein Bein bei einem Unfall mit Fahrerflucht verloren und infolgedessen auch seine Arbeit verloren.
Sie schrieb: Willi nahm unser Care-Paket mit einem breiten Lächeln entgegen. „Gott hat euch geschickt“, sagte er, und eine Träne lief ihm über die Wange. … „Durch Euch habe ich neue Hoffnung und einen neuen Lebenssinn gefunden“, sagte Willi, als ihm gespendete Waren für sein kleines Geschäft am Straßenrand von Gratulanten überbracht wurden!
Dies ist ein Beispiel für einen kleinen Akt der Freundlichkeit, aber man weiß nie, wie solche kleinen Taten ein Leben verändern können.
Ich glaube, Gott will die Menschen ermutigen, aber oft braucht Er uns, um es zu tun. Und wir haben, was andere brauchen. Wir haben Gottes Heiligen Geist und Seine Worte der Liebe! Unser Leben kann aufgrund der Macht unserer Worte einflussreich sein. Unsere Worte müssen nicht tiefgründig oder wortgewaltig sein – nur einfache Worte, die das Bedürfnis eines Menschen nach Liebe, Hoffnung, Bedeutung oder Trost stillen.
Wenn du das Gefühl hast, keine Zeit, keine Energie, kein Fachwissen oder wenig zu geben, dann mach dir keine Sorgen; das geht vielen von uns so. Aber wir alle können durch unsere ermutigenden Worte, durch die unser Leben Einfluss nehmen kann, etwas geben und wir können Gottes Liebe verbreiten, wo immer wir hingehen. In nur fünf Minuten oder weniger können wir an einer Bushaltestelle, in der U-Bahn, im Geschäft, bei der Arbeit, in der Schule, im Internet, beim Spazierengehen und so weiter, etwas bewirken.
Hier sind einige Fragen, die wir uns stellen können: Was kann ich dieser Person sagen, das ihr in irgendeiner Weise hilft, ihre Stimmung hebt, sie aufheitert und ihr das Gefühl gibt, gewürdigt, geschätzt und wertvoll zu sein? Wie kann ich dieser Person das Gefühl geben, gut über sich selbst zu denken, und dass das, was sie tut, zählt? Bitten wir Gott, uns den Glauben zu geben, das zu sagen, was er uns aufs Herz legt. – Maria Fontaine
Vorausbezahlen. Wahrscheinlich hast du schon einmal von der Redewendung „Zahle es voraus“ gehört – der Gedanke dahinter ist, dass du, wenn jemand etwas für dich tut, diese Person nicht direkt bezahlst, sondern die gleiche oder eine ähnliche Freundlichkeit an jemand anderen weitergibst. Dies zu praktizieren kann inspirierend und ein Segen für andere und uns selbst sein. Hier ist ein kleiner Bericht in diesem Sinne, den ein Kollegin geschrieben hat:
Gestern Abend hat der Herr etwas Besonderes für mich getan. Ich ging zum Abendessen in mein kleines italienisches Lieblingsrestaurant. Dort gab es eine wunderschöne Kellnerin. Wir unterhielten uns ein wenig. Ich erfuhr, dass sie erst vor drei Monaten aus Albanien gekommen war. Sie sagte, der Umzug sei „sehr schwierig“ gewesen. Während des Essens kam sie auf mich zu und sagte: „Sie sind sehr mutig. Sie sitzen hier und essen allein.“
Wenig später bat ich um meine Rechnung. Zwei Tische von mir entfernt saß eine nette Familie mit zwei hübschen Kindern. Während meines Essens versuchte ich, sie nicht zu beobachten oder ihr Gespräch zu belauschen, aber das war gar nicht so einfach, da ich ihnen gegenüber saß und die Kinder so entzückend waren.
Die Kellnerin brachte dem Ehemann dieser Familie die Rechnung, als sie auf dem Weg war, mir meine Rechnung zu bringen. Dann kam sie fassungslos zu mir herüber und sagte: „Dieser Mann hat für Ihr Essen bezahlt.“
Ich war überrascht und gerührt. Ich ging zu ihm hin und bedankte mich. Wir unterhielten uns ein oder zwei Minuten lang, und als er ging, sagte er: „Nun, geben Sie es irgendwann weiter.“ Ich sagte: „Ja, ich werde es jetzt gleich an unsere Bedienung weitergeben.“
Als ich ging, suchte ich die albanische Frau, die mich bedient hatte, und sagte zu ihr: „Er sagte, ich solle es weitergeben, und das tue ich jetzt.“ Ich nahm ihre Hand und drückte ihr einen Geldschein in Höhe des Preises für mein Essen in die Hand. Dann umarmte ich sie, küsste sie auf die Wange und sagte: „Gott segne Sie.“ Sie strahlte nur noch! Ich wusste, dass der Herr dies getan hatte, um sie – und mich – zu ermutigen!
Gott kann unsere kleinen Bemühungen nehmen und sie im Leben anderer vervielfachen. Und wenn wir treu sind und kleine Gelegenheiten nutzen, um Zeugnis von Seiner Liebe zu geben, wenn sie sich bieten, dann kann der Herr die Tür für größere Gelegenheiten öffnen. Die Bibel sagt: „Wer im Kleinen treu ist, ist auch im Großen treu.“ (Lukas 16,10)
Jesus: Liebe zeigt sich in Taten; Liebe zeigt sich in nach außen gerichteter Zuwendung. Wenn man bereit ist, etwas von sich selbst zu geben, ein Freund zu sein, ein Gefährte, ein offenes Ohr; wenn man bereit ist, sich Zeit zu nehmen, um mit jemandem zu sprechen, der einsam ist oder die Wahrheit sucht, oder jemandem das Gefühl zu geben, gebraucht zu werden und wichtig zu sein – all das bringt eine gewisse Befriedigung und geistige Belohnung mit sich.
Wenn du auf diese Weise gibst, auch wenn es anfangs ein Opfer deiner Zeit sein mag, wird es nicht lange dauern, bis du die Belohnung siehst, und es wird dir klar werden, auch das Richtige getan zu haben. Du kannst meine Liebe in deinem Herzen spüren, und du hast ein Gefühl der Erfüllung, eine Freude und Befriedigung in dem Wissen, dass du jemandem den Tag verschönert hast, dass du ihm geholfen hast, seine Last zu erleichtern und nicht aufzugeben.
Wenn du diese kleinen Taten der Liebe und Selbstlosigkeit vollbringst, wirst du persönlich mit der Freude und dem Frieden meines Geistes gesegnet. Sie ist nicht flüchtig oder von den Umständen abhängig, sondern sie ist ein Geschenk, das ich dir mache – das Glück, zu wissen, für jemanden in Not ein Segen gewesen zu sein. (Ende der Botschaft von Jesus)
Als Christen ist es unsere Berufung, den Willen Gottes zu tun. Wenn wir versuchen, dem Herrn zu gefallen, sollten wir Tag für Tag im Rahmen unseres Einflusses und unserer Möglichkeiten tun, was wir können. Der Schlüsselsatz hier ist „Tag für Tag.“ Wir sehen vielleicht keine unmittelbaren Ergebnisse, aber wir dürfen uns davon nicht entmutigen lassen. Wir können auf Gottes Verheißung in Galater 6,9 vertrauen: „Lasst uns nicht müde werden, Gutes zu tun; denn wenn wir nicht aufgeben, werden wir zur rechten Zeit ernten.“
Gott ist selbst für unsere kleinsten Aufgaben groß genug. Er ist heilig genug, um auch unsere unbedeutendsten Momente zu heiligen. Er ist groß genug, um auch den kleinen Dingen in unserem Leben Bedeutung zu verleihen und um uns in ihnen kostbare und besondere Freuden zu schenken. In Christus, durch Seinen Geist, gibt es in der Tat „Freude an jedem Ort“ – nicht nur in dem hellen, leuchtenden, öffentlichen Aufblitzen unserer verschiedenen Berufungen, sondern auch in den kleinsten, unbedeutendsten, scheinbar bedeutungslosen Momenten. – David Mathis5
Wir sind gesegnet, den Herrn und Sein Wort zu kennen, und wenn wir jeden Tag tun, was wir können, um unserer Berufung als Seine Nachfolger und Vertreter treu zu bleiben, werden wir einen Sinn in unserem Leben finden. Wir können jeden Tag sinnvoll gestalten, indem wir tun, was wir können, um den Herrn mit ganzem Herzen, ganzem Verstand und ganzer Seele zu lieben und andere so zu lieben, wie wir uns selbst lieben. Und in den Zeiten, in denen wir das Gefühl haben, nicht viel zu bewirken, oder in denen wir nicht viele Früchte unserer Arbeit vorweisen können, können wir sicher sein, dass wir, wenn wir nicht aufgeben, sondern weiterhin unser Bestes tun, um ein Zeuge der Liebe und Wahrheit des Herrn zu sein, eines Tages hören werden, wie Er sagt: „Gut gemacht, mein guter und treuer Knecht, komm in meine Freude.“ (Vgl. Matthäus 25,21.) Dann wird sich alles gelohnt haben!
Hinweis: Jegliche Schriftstelle wurde frei aus dem Englischen ins Deutsche übertragen, es sei denn, sie ist mit einem der Kürzel der Version der verwendeten deutschen Übersetzung markiert
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