Dezember 8, 2021
Wenn du dich dieses Weihnachten einsam fühlst, bist du nicht allein. Melancholische Weihnachtslieder sind beliebt, weil sie bei vielen Menschen, die das anspricht, auf Mitgefühl stoßen.
Für viele wird Weihnachten in diesem Jahr durch den Verlust eines geliebten Menschen oder Gefährten geprägt sein. Das Schmücken des Baumes und all die Weihnachtstraditionen sind einfach nicht dasselbe, wenn man allein ist und alle anderen sich mit ihrer Familie und ihren Freunden vergnügen. Wie es in dem klassischen Lied „Blue Christmas – Die traurige Weihnacht“ heißt: „Es wird nicht dasselbe sein, wenn du nicht hier bei mir bist.“ 1
Aber wie weit ist die Einsamkeit in dieser festlichen Zeit des Jahres verbreitet? Statistiken besagen, fast eine halbe Million älterer Menschen im Vereinigten Königreich werden in der Weihnachtszeit allein sein, und 800 000 sind „chronisch einsam.“ 2
Chronische Einsamkeit ist mehr als nur das Alleinsein. Es bedeutet, dass man sich über einen längeren Zeitraum ohne die Unterstützung durch andere isoliert fühlt. Wir können von Menschen umgeben sein und uns trotzdem einsam fühlen. Diese Isolation kann durch Hemmungen oder mangelnde Kommunikationsfähigkeiten selbst herbeigeführt werden. Manche Menschen verschließen sich aufgrund körperlicher Probleme. In jedem Fall kann diese Zurückgezogenheit und Isolation Gefühle von geringem Selbstwertgefühl, Depressionen oder Stress hervorrufen.
Für viele ist das Fernsehen zur Hauptquelle des Trostes geworden. Ich erinnere mich an das traurige Gefühl, das ich hatte, als ich meine Mutter besuchte, als sie in ihren 80ern war und ich sah, wie viel Zeit sie vor dem Fernseher verbrachte. Er war ihr wichtigster Begleiter geworden, und er lief ununterbrochen. Die Ironie des Ganzen war, dass sie sich ganze Staffeln von Haus- und Gartenrenovierungssendungen ansah – etwas, das sie selbst nie tun konnte.
„All the lonely people, where do they all come from (All die einsamen Leute, wo kommen sie alle her)?“, singt Paul McCartney in seinem Lied „Eleanor Rigby“, 3 das von einer einsamen älteren Frau handelt, die allein starb, ohne dass es jemand bemerkte.
Paul erzählt, dieses Lied sei durch seine Erfahrungen als kleiner Junge inspiriert worden: „Als ich ganz klein war, lebte ich in einer Wohnsiedlung, in der viele alte Damen wohnten. Ich saß gerne mit ihnen zusammen, weil sie so tolle Geschichten über den Zweiten Weltkrieg zu erzählen hatten. Vor allem eine Dame habe ich immer besucht und für sie eingekauft - sie konnte ja nicht mehr raus. Ich hatte also diese Figur einer einsamen alten Dame im Kopf. Im Laufe der Jahre habe ich ein paar andere getroffen, und vielleicht hat mich ihre Einsamkeit dazu gebracht, mich in sie einzufühlen. So begann ich dieses Lied über die einsame alte Dame, die den Reis nach einer Hochzeit in der Kirche aufhebt und deren Träume in ihrem Leben nie wahr werden.“ 4
Etwas, das wir aus McCartneys Erfahrungen lernen können, ist, dass ältere Menschen gerne mit jungen Menschen zusammen sind und ihnen ihre Geschichten erzählen. Die ältere Generation hat so viel, was sie an die nächste Generation weitergeben kann. Auch die jüngere Generation kann von der Weisheit und den Erfahrungen der Älteren profitieren. Ich erinnere mich an den Einfluss, den eine ältere Künstlerin auf mich hatte, wenn ich sie besuchte. Es schien, als könnte ich mit ihr Dinge teilen, die ich mit meinen Freunden oder Eltern nicht teilen konnte. Die jüngere Generation kann so viel von denjenigen profitieren, die den langen Weg des Lebens bereits hinter sich haben.
Als unsere Familie in Japan lebte, bildeten wir eine Gesangsgruppe mit unseren Kindern und ihren Freunden, um in der Weihnachtszeit ein Altenheim zu besuchen. Der Höhepunkt des Programms war, dass sie sich nach dem Auftritt unter die älteren Menschen mischten, mit ihnen sprachen und ihnen eine Umarmung und ein kleines Geschenk gaben. Einige der Senioren äußerten, dass sie sich das ganze Jahr über auf unseren Besuch freuten, da wir jedes Jahr regelmäßig kamen. Offenbar gehörten wir zu den wenigen Besuchern, die einige von ihnen hatten.
Was können wir tun, um die Einsamkeit anderer oder sogar unsere eigene an Weihnachten zu lindern? Hier sind einige Tipps, die ich in einem Artikel gefunden habe, der auch für dich hilfreich sein könnte:
1. Sprich die Menschen in deiner Umgebung an. Vielleicht hast du einen Nachbarn, der keine Familie in der Nähe hat, oder du kennst einen Freund, der dich gerne zu sich einladen würde, wenn er wüsste, dass du dich so allein fühlst. Wage den ersten Schritt, mit anderen zusammen zu sein, indem du auf sie zugehst. Gib dir selbst die Möglichkeit, in dieser Jahreszeit gefahrlos mit Menschen zusammen zu sein und ein Geschenk für andere zu sein.
2. Hilf den Bedürftigen. Es gibt viele Möglichkeiten, den Menschen in deiner Gemeinde in dieser Zeit des Jahres zu helfen. Egal, ob du ehrenamtlich bei einer örtlichen Tafel arbeitest oder Weihnachtskarten verschickst, suche dir eine Aktivität, die dir Spaß macht, und binde dich ein. Engagiere dich für andere und werde ein guter Verwalter der Gaben, die Gott dir gegeben hat. Du wirst überrascht sein, wie viel Gemeinschaft du durch deine Hilfe für andere schaffst.
3. Lasse die Gegenwart Jesu dein Herz erfüllen. Nimm diese Zeit, in der du dich weniger von gesellschaftlichen Aktivitäten ablenken lässt, um deinen Erlöser noch besser kennenzulernen. Lies Sein Wort und suche Ihn im Gebet, um zu sehen, was Er dich in dieser Zeit lehren möchte.
4. Bitte im Gebet für andere. Wenn du von jemandem hörst, der eine schwere Zeit durchmacht, dann halte inne und bete für diese Person genau dann. Und fürchte dich nicht, für dich selbst um Gebet zu bitten.
5. Geh, wenn möglich aus dem Haus. In dieser Zeit gibt es viele verschiedene weihnachtliche Aktivitäten, – zieh mit den Sternsingern mit und besuche wann immer möglich Konzerte, Gottesdienste bei Kerzenschein und Lichterketten. Nimm an den Festlichkeiten teil und bete unseren Erlöser an.
Wie Billy Graham sagte: „Das Wichtigste, was ich euch sagen kann, ist, wir sind niemals allein, wenn wir Christus kennen.“
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