April 13, 2021
Jesus verbrachte unverhältnismäßig viel Zeit mit Menschen, die in den Evangelien als die Armen, die Blinden, die Lahmen, die Aussätzigen, die Hungrigen, die Sünder, die Prostituierten, die Zöllner, die Verfolgten, die Unterdrückten, die Gefangenen, die von unreinen Geistern Besessenen, alle, die sich abmühen und schwer beladen sind, der Pöbel, der nichts vom Gesetz weiß, die Volksmenge, die Kleinen, die Geringsten, die Letzten und die verlorenen Schafe des Hauses Israel beschriebenen.
Kurz gesagt, Jesus gab sich mit Gesindel ab.
Offensichtlich war Seine Liebe zu Versagern und Nobodys keine exklusive Liebe – das würde lediglich ein Klassenvorurteil durch ein anderes ersetzen. Er hatte eine warme und mitfühlende Beziehung zur Mittel- und Oberschicht, nicht wegen ihrer familiären Verbindungen, ihrer finanziellen Macht, ihrer Intelligenz oder ihres Status im Sozialregister, sondern weil auch sie Gottes Kinder waren.
Während der Begriff „arm“ im Evangelium die wirtschaftlich Benachteiligten einschließt und alle Unterdrückten umfasst, die von der Barmherzigkeit anderer abhängig sind, erstreckt er sich auf alle, die sich ganz auf die Barmherzigkeit Gottes verlassen und das Evangelium der Gnade annehmen – die Armen im Geiste. 1 Jesu Vorliebe für kleine Leute und Seine Vorliebe für Gesindel ist eine unwiderlegbare Tatsache der Berichte in den Evangelien ...
In Seiner Antwort auf die Frage der Jünger, wer der Größte im Himmelreich sei, 2 hob Jesus jede Unterscheidung zwischen der Elite und den einfachen Menschen in der christlichen Gemeinschaft auf. Da rief Jesus ein kleines Kind zu sich und stellte es vor sie hin. Dann sagte er: „Ich versichere euch: Wenn ihr nicht umkehrt und werdet wie die Kinder, werdet ihr nie ins Himmelreich kommen. Deshalb: Wer so gering wird wie dieses Kind, der ist der Größte im Himmelreich.“ 3 ...
Für den Jünger Jesu bedeutet „wie ein kleines Kind zu werden“ die Bereitschaft, sich selbst als unbedeutend zu akzeptieren und als unbedeutend angesehen zu werden. Das kleine Kind, das das Bild des Reiches Gottes ist, ist ein Symbol für diejenigen, die die untersten Plätze in der Gesellschaft einnehmen, die Armen und Unterdrückten, die Bettler, die Prostituierten und Zöllner – die Menschen, die Jesus oft die „Kleinen“ oder die „Geringsten“ nannte ...
Jesus lebte rituell Seine Einsicht in Abbas unterschiedslose Liebe aus – eine Liebe, die Seine Sonne auf schlechte wie auf gute Menschen aufgehen und Seinen Regen auf ehrliche und unehrliche Menschen gleichermaßen fallen lässt. 4 Die Einbeziehung von Sündern in die Gemeinschaft der Erlösung, symbolisiert in der Tischgemeinschaft, ist der dramatischste Ausdruck des Evangeliums für das Gesindel und der barmherzigen Liebe des erlösenden Gottes.
Wenn Jesus heute Abend an deinem Esstisch erscheinen würde, mit dem Wissen um alles, was du bist und nicht bist, mit dem totalen Verständnis deiner Lebensgeschichte und jeder Leiche, die in deinem Keller versteckt ist; wenn Er den wirklichen Zustand deiner gegenwärtigen Jüngerschaft darlegen würde, mit dem, was du so im Schilde führst, den gemischten Motiven und den dunklen Wünschen, die in deiner Psyche vergraben sind, würdest du Seine Annahme und Vergebung spüren. – Brennan Manning
Gottes Liebe zu jedem Menschen
Die Liebe Gottes erstreckt sich auf jeden Menschen. Seitdem Er die Menschen geschaffen hat, liebt Er sie. Ganz gleich, wo sie in ihrer Beziehung zu Ihm stehen, Er liebt sie. Sie mögen nicht glauben, dass Er existiert; sie mögen glauben, dass Er existiert, aber Ihn hassen; sie mögen nichts mit Ihm zu tun haben wollen; aber trotzdem liebt Er sie. Seine Liebe, Freundlichkeit und Fürsorge werden ihnen kraft ihrer Zugehörigkeit zur Menschheit zuteil. Die Menschen wurden nach Gottes Ebenbild geschaffen. Er liebt jeden einzelnen von uns, und Seine Liebe zu uns drückt sich in liebevollem Handeln von Seiner Seite aus – Seine Fürsorge und Segnungen, die der Menschheit zuteilwerden.
„Du sorgst für die Erde und bewässerst sie, machst sie üppig und fruchtbar. Gottes Fluss führt Wasser im Überfluss. Du schenkst ihnen Getreide in Hülle und Fülle, denn so hast du es angeordnet. Du tränkst die Ackerfurchen mit Regen und weichst den Erdboden auf. Du schenkst der Erde fruchtbringenden Regen und segnest, was auf ihr wächst. Du krönst das Jahr mit reicher Ernte, die steinigen Wege fließen über vor Fülle. Die Wüste wird zur blühenden Wiese, und von den Bergen hört man Jubel. Die Täler sind voller Schafherden, und die Felder sind üppig mit Korn bedeckt. Deshalb freuen sich alle und singen vor Glück!“ 6
Als Jesus Seine Jünger aufforderte, ihre Feinde zu lieben, sagte Er, dass sie damit die Liebe Gottes nachahmen würden, denn Gott zeigt Liebe und ist freundlich zu allen, auch zu den Undankbaren und Bösen. 7 Er lässt Seine Sonne aufgehen und den Regen auf alle fallen. Gottes Liebe und Seine liebevollen Handlungen erstrecken sich auf alle Menschen, ganz gleich, welchen moralischen Standard sie haben.
„Ihr habt gehört, dass es im Gesetz von Mose heißt: ‚Liebe deinen Nächsten und hasse deinen Feind.‘ Ich aber sage: Liebt eure Feinde! Betet für die, die euch verfolgen! So handelt ihr wie wahre Kinder eures Vaters im Himmel. Denn er lässt die Sonne für Böse und Gute aufgehen und sendet Regen für die Gerechten wie für die Ungerechten.“8
Jesus brachte auch Gottes Liebe zu allen Menschen zum Ausdruck, als Er darauf hinwies, dass, wenn Gott sich um die Vögel des Himmels und das Gras des Feldes kümmert, Er sich gewiss auch um die Menschen kümmern wird, da sie mehr Wert haben als die Vögel. 9 – Peter Amsterdam
Die fundamentale Wahrheit
Die Tatsache, dass Gott Liebe ist, ist die fundamentale Wahrheit über Ihn. Liebe ist Sein Kern, Sein ganzes Wesen. Alles, was Gott tut, reflektiert Seine Liebe und hängt von Ihr ab. Die Liebe definiert Gott jedoch nicht; Gottes Charakter ist das, was die Liebe definiert.
Gott drückt Seine Liebe zur Menschheit auf drei verschiedene Arten aus. Die erste ist Seine allgemeine Liebe, die am besten durch diesen schönen Vers im Johannesevangelium beschrieben wird: „Denn Gott hat die Welt so sehr geliebt, dass er seinen einzigen Sohn hingab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verloren geht, sondern das ewige Leben hat.“ 10 Gott dehnt diese Liebe auf alle Menschen aus und kümmert sich um jeden einzelnen von uns ohne Bevorzugung. Obwohl Er sich danach sehnt, dass alle Menschen zu Ihm kommen, um gerettet zu werden, schenkt Er auch denen Segen und Versorgung, die sich noch nicht zu Ihm bekehrt haben.
Aus Gottes allgemeiner Liebe kommt Seine Bundesliebe, die Er den Menschen gibt, die Er für Seine Zwecke ausgesondert hat. Im Alten Testament war dies die Nation Israel. Er liebte Israel nicht, weil es moralisch besser war oder weil es Sein auserwähltes Volk war, um den Messias in die Welt zu bringen, sondern aus dem einfachen Grund, dass Gott Liebe ist. Diese Bundesliebe für Sein Volk setzt sich im Neuen Testament für Seine Gemeinde fort und wird bis zum Ende dieses Zeitalters andauern, in dem jeder Mensch, der Jesus Christus als seinen Herrn und Retter annimmt, Anteil an der Bundesliebe Gottes hat.
Aus Gottes Bundesliebe kommt Seine zentrierte Liebe, die wir individuell erfahren, wenn wir in eine Beziehung mit Gott eintreten. Unsere persönliche Erfahrung von Gottes Liebe ist davon abhängig, dass wir Seine Liebe erwidern. Der Beweis für unsere persönliche Erfahrung der Liebe Gottes wird in Matthäus 22,37 vermittelt, als Jesus sagte: „Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben mit ganzem Herzen, mit ganzer Seele und mit all deinen Gedanken.“ Das bedeutet, dass alles, was wir tun, alles, worauf wir unsere Zuneigung richten, alles, worauf wir unsere Energie verwenden, und jeder Ehrgeiz, den wir hegen, in irgendeiner Weise sagt: „Ich liebe dich, Gott.“ Es ist eine wechselseitige Beziehung, in der Gottes zentrierte Liebe zu uns zum Mittel Seiner Liebe wird, die durch uns zum Nutzen anderer fließt.
Jesus gab alles auf, um auf die Erde zu kommen, legte Seine himmlische Herrlichkeit nieder, um als Mensch für unsere Sünden zu sterben, damit Er unsere zerbrochene Beziehung zu Gott wiederherstellen konnte. Vor allem anderen sind Gottes gemeinsame Liebe für die Welt und ihre Menschen, Seine Bundesliebe mit den Menschen in Christus und Seine Liebe zu uns als Individuen in höchster Weise im Kreuz Christi ausgedrückt. – Brett McBride
Veröffentlicht auch Anker im April 2021.
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