März 16, 2021
„Mein Wunsch ist es, Christus zu erkennen und die mächtige Kraft, die ihn von den Toten auferweckte, am eigenen Leib zu erfahren. Ich möchte lernen, was es heißt, mit ihm zu leiden, indem ich an seinem Tod teilhabe.“ – Philipper 3,10
Paulus sagt: „Mein Wunsch ist es, Christus zu erkennen“, und was er damit meint, ist, dass er Ihn persönlich kennenlernen möchte; nicht nur intellektuell, sondern durch erfahrungsmäßige Interaktion und Beteiligung mit Ihm. Er meint damit, durch die guten und schlechten Zeiten, die Freuden und die Leiden. Alles, was an Christus wirklich ist, will er miterleben.
In Epheser 1,17 schreibt Paulus: „Ich bitte den Gott unseres Herrn Jesus Christus, den Vater der Herrlichkeit, euch den Geist der Weisheit und Einsicht zu schenken, damit eure Erkenntnis von Gott immer größer wird.“ Das ist an die Gemeinde in Ephesus geschrieben, Menschen, die bereits Christen sind, und Paulus sagt ihnen, dass sie Christus besser kennenlernen müssen. So etwas kann nur durch eine fortlaufende Entwicklung ihres Wissens und ihrer Erfahrung mit Gott geschehen.
Das christliche Leben wird jedoch nicht durch Erfahrungen definiert, denn diese werden einen Tag später zur Geschichte. Es wird nicht durch Gefühle definiert, die uns an einem Tag hoch oben fliegen lassen und am nächsten finden wir uns im Keller wieder, noch wird es durch unsere Aktivitäten definiert. Das christliche Leben wird durch eine sich entwickelnde Beziehung zu Gott definiert. Wir können eine Beziehung zum Christentum und zu unserer Gemeinde haben und uns sehr um die christliche Lehre kümmern. Wir können aus dem Heiligen Geist wiedergeboren sein, aber es versäumen, eine Beziehung zu Christus selbst zu haben.
Es gibt viele Menschen, besonders im Dienst, die eine „Nebeneinander-Beziehung“ mit Christus haben. Sie arbeiten mit Ihm, versuchen, Ihm zu gehorchen, vertrauen Ihm und wollen Seine Gedanken und Seinen Willen kennen. Sie sind auf der Tagesordnung von Christus und möchten Seine Kraft erleben, um Sein Werk vollendet zu sehen. Was sie in der Tat haben, ist eine „Geschäftspartnerschaft“. Es dreht sich alles um ihre Arbeit mit Gott und den eifrigen Wunsch, Seine Absicht zu erfüllen. Das ist wunderbar, aber es fehlt eine gewisse Intimität, in der Gott an den tiefsten Tiefen unseres Herzens teilhaben möchte ...
Wesentlich für das christliche Leben ist es, Zeit allein mit Gott zu verbringen, wo nichts verborgen ist und wir offen und verletzlich sind. Durch diese von Angesicht zu Angesicht Beziehung erhalten wir das Beste, was Gott uns zu gegeben hat ... indem wir Ihn wirklich kennenlernen und erfahren. – Charles Price
Streben nach Gottes Gegenwart
In den tiefen Regionen der menschlichen Seele liegt eine überwältigende Sehnsucht nach dem Schöpfer. Dies zieht sich wie ein roter Faden durch die gesamte Menschheit, die nach dem Ebenbild Gottes geschaffen wurde. Solange diese Sehnsucht nicht vollständig gestillt ist, bleibt die menschliche Seele ruhelos und strebt ständig nach dem, was letztlich unerreichbar ist.
Für jeden einsichtigen Christen ist es leicht zu erkennen, dass Männer und Frauen heute in einem schrecklichen geistlichen und moralischen Chaos stecken. Ein Mensch muss wissen, wo er ist, bevor er begreifen kann, wo er sein muss. Die Lösung liegt jedoch nicht im Bereich des menschlichen Strebens. Das höchste Ideal oder die höchste Errungenschaft des Menschen ist es, aus den geistigen Fesseln auszubrechen und in die Gegenwart Gottes einzutreten, in dem Wissen, dass man ein willkommenes Gebiet betreten hat.
In jeder menschlichen Brust wütet dieser Wunsch und treibt ihn vorwärts. Manch einer verwechselt das Objekt dieses Verlangens und verbringt sein ganzes Leben damit, nach dem Unerreichbaren zu streben. Sehr einfach ausgedrückt: Die große Leidenschaft im Herzen eines jeden Menschen, der nach dem Ebenbild Gottes geschaffen ist, besteht darin, die ehrfurchtgebietende Majestät der Gegenwart Gottes zu erfahren. Die höchste Errungenschaft der Menschheit ist das Eintreten in die überwältigende Gegenwart Gottes. Nichts anderes kann diesen brennenden Durst stillen.
Der Durchschnittsmensch, der nicht in der Lage ist, diese Leidenschaft für die Intimität mit Gott zu verstehen, füllt sein Leben mit Dingen, in der Hoffnung, seine innere Sehnsucht irgendwie zufriedenzustellen. Er jagt dem Äußeren nach, in der Hoffnung, diesen inneren Durst zu stillen, aber ohne Erfolg.
Der heilige Augustinus, der Bischof von Hippo, hat die Essenz dieser Sehnsucht in seinen Bekenntnissen festgehalten: „Du hast uns für Dich geschaffen, und wir sind ruhelos, bis wir ganz in Dir ruhen.“ Das erklärt zu einem großen Teil den Geist der Unruhe, der jede Generation und jede Kultur durchdringt – immer auf der Suche, aber nie zur Erkenntnis der Wahrheit von Gottes Gegenwart kommend.
Johannes der Prophet drückt etwas ganz Ähnliches aus: „Du bist würdig, unser Herr und Gott, Herrlichkeit und Ehre und Macht entgegenzunehmen. Denn du hast alle Dinge geschaffen; weil du es wolltest, sind sie da und wurden sie geschaffen.“ 1 Es ist Gottes großes Wohlgefallen, dass wir vollkommen in Seiner Gegenwart ruhen, Augenblick für Augenblick. Gott schuf den Menschen ausdrücklich zu ... Seinem Wohlgefallen und Seiner Gemeinschaft. Nichts in oder von dieser Welt ist vergleichbar mit dem einfachen Vergnügen, die Gegenwart Gottes zu erleben.
Der Geist der Unruhe, der über das Meer der Menschheit hereinbricht, zeugt von dieser Wahrheit. Unser ganzer Zweck als geschaffene Wesen ist es, unsere Zeit damit zu verbringen, uns an der offenkundigen Gegenwart unseres Schöpfers zu erfreuen ...
Die Intimität mit dem Schöpfer trennt den Menschen von allen anderen seiner Schöpfung. Die große Leidenschaft, die in der Brust jedes menschlichen Wesens, das nach dem Bilde Gottes erschaffen wurde, begraben ist, ist es, diese ehrfurchtgebietende Majestät Seiner Gegenwart zu erfahren ... Wir sind geboren, um in die Umgebung von Gottes Gegenwart aufzusteigen, wo wir hingehören. – A. W. Tozer 2
Wahre Liebe in Seiner Gegenwart finden
Gott schuf den Menschen in erster Linie, um Ihn und andere zu lieben – um Ihn für immer zu lieben und sich an Ihm zu erfreuen, und um zu versuchen, anderen zu helfen, das Gleiche zu tun. Es war Gott, der die Liebe schuf und dem Menschen das Bedürfnis gab, zu lieben und geliebt zu werden, und Er allein kann die tiefste Sehnsucht jeder menschlichen Seele nach vollkommener Liebe und vollkommenem Verständnis stillen.
Obwohl also die zeitlichen Dinge dieser Erde den Körper befriedigen können, können nur Gott und Seine ewige Liebe jemals diese schmerzende geistige Leere im Herzen eines jeden Menschen füllen, die Er für sich allein geschaffen hat! Der menschliche Geist, diese nicht greifbare Persönlichkeit des wirklichen Du, die in diesem Körper wohnt, kann niemals mit etwas anderem als der völligen Vereinigung mit dem großen und liebenden Gott, der ihn erschaffen hat, vollkommen zufrieden sein.
Er ist der eigentliche Geist der Liebe selbst, der wahren Liebe, der immerwährenden Liebe, der echten Liebe, der aufrichtigen Liebe, die niemals endet, von einem Liebenden, der dich niemals verlässt, dem Liebenden aller Liebenden – dem Liebhaber aller Liebhaber, – Gott selbst. Er ist verkörpert in Seinem Sohn Jesus Christus, der aus Liebe kam und in Liebe lebte und aus Liebe starb, damit wir ewig leben und lieben können!
Wenn die Menschen nur das Ausmaß der Liebe des Herrn verstehen könnten – wie wahrhaftig bedingungslos sie ist, wie groß und tief und weit und unendlich sie ist –, würde das so viele ihrer Probleme lösen. Sie würden Freiheit von so vielen ihrer Ängste, Sorgen und Reue finden. Wenn sie das nur verstehen könnten, dann wüssten sie, dass alles gut wird, dass Er alles zum Guten zusammenwirken lässt, weil Er jedes Detail unter Kontrolle hat und Seine Hand auf ihrem Leben vollkommen liebevoll ist. – David Brandt Berg
Das wertvollste Gut
Nur Gott weiß, warum Er so viele der wertvollsten Güter dieser Welt an so schwer zugängliche Orte platziert hat. Wenn es dazu diente, unseren Willen zu testen – um zu sehen, wie weit wir zu gehen und welchen Preis wir zu zahlen bereit sind, um an sie heranzukommen, – dann hat es funktioniert.
Ob wir in den Wüsten des Nahen Ostens oder am Polarkreis nach Öl suchen oder in die unterirdische Dunkelheit und Kälte oder Hitze eintauchen, um nach Gold, Diamanten und anderen Edelmetallen und Edelsteinen zu schürfen, die Entschlossensten unter uns trotzen den härtesten Bedingungen der Welt und riskieren Leib und Leben, um an die Quelle zu gelangen und reich zu werden.
Aber selbst für die wenigen Glücklichen, die Erfolg haben, ist es das wirklich wert? Wie lange wird ihr Reichtum reichen, und wie viel echtes Glück werden sie in der Zwischenzeit finden? Wenn man darüber nachdenkt, sind ihre Triumphe eigentlich Tragödien, wenn das alles ist, was ihnen bleibt.
Ist es nicht wunderbar, dass Gott das Wertvollste im Leben – das Einzige, was wirklich befriedigen und für die Ewigkeit reichen kann – in die Reichweite eines jeden Menschen gelegt hat? Ich spreche natürlich von Seiner Liebe. „Gott ist Liebe“, sagt uns die Bibel. Er ist die Liebe selbst – die Quelle, aus der die Liebe in all ihren anderen wunderbaren Formen fließt. – Keith Phillips
Veröffentlicht auf Anker im März 2021.
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