Januar 25, 2021
In Seiner Bergpredigt spricht Jesus das Thema Angst an, indem Er sagt: „Sorgt euch nicht um euer tägliches Leben – darum, ob ihr genug zu essen, zu trinken und anzuziehen habt. Besteht das Leben nicht aus mehr als nur aus Essen und Kleidung?“ 1
Das Bewusstsein, dass Gott unser Vater ist und Er uns liebt und für unsere täglichen körperlichen Bedürfnisse sorgen wird, sollte zu einem tiefen Vertrauen in Ihn führen – ein Vertrauen, das der Angst oder Sorge um unsere täglichen körperlichen Bedürfnisse entgegenwirkt. Diese Lehre hatte die ersten Jünger stark angesprochen, denn sie waren wie Jesus Wanderprediger und -lehrer und wussten nicht, woher sie ihren täglichen Bedarf nehmen sollten. Obwohl die meisten Christen heute nicht in einer ähnlichen Situation sind, gilt das Prinzip des Vertrauens auf Gottes Fürsorge immer noch.
Das griechische Wort, das mit ängstlich oder Sorge übersetzt wird, bedeutet, von Sorgen geplagt zu werden, ängstlich zu sein, wie es im Matthäus 6,25 heißt: Sorgt euch nicht um euer tägliches Leben. … Sorge ist das Gegenteil von Glauben. Die Botschaft Jesu ist, dem Vater zu vertrauen, zu glauben, dass Er der Schöpfer und Herrscher aller Dinge ist, und darauf zu vertrauen, dass Er für Seine Kinder sorgen wird.
Jesus verwendet einfache Analogien aus der Natur, um zu verdeutlichen, dass wir unser Vertrauen auf Gott setzen sollen und nicht auf Besitz und Einkommensquellen. Er spricht unsere Ängste und Sorgen darüber an, nicht das zu haben, was wir heute und in der Zukunft brauchen.
„Schaut die Vögel an. Sie müssen weder säen noch ernten noch Vorräte ansammeln, denn euer himmlischer Vater sorgt für sie. Und ihr seid ihm doch viel wichtiger als sie. Können all eure Sorgen euer Leben auch nur um einen einzigen Augenblick verlängern? Nein. Und warum sorgt ihr euch um eure Kleider? Schaut die Lilien an und wie sie wachsen. Sie arbeiten nicht und nähen sich keine Kleider. Trotzdem war selbst König Salomo in seiner ganzen Pracht nicht so herrlich gekleidet wie sie. Wenn sich Gott so wunderbar um die Blumen kümmert, die heute aufblühen und schon morgen wieder verwelkt sind, wie viel mehr kümmert er sich dann um euch? Euer Glaube ist so klein!“ 2
Auch wenn die Vögel weder säen noch ernten, heißt das nicht, dass Gott ihnen einfach Nahrung in den Mund fallen lässt; sie geben sich Mühe, sie zu finden. Dennoch versorgt Er sie mit Nahrung. Jesus benutzt dann ein „Weniger-zu-Größer“ Argument, um Seinen Standpunkt zu verdeutlichen: Wenn Gott die Vögel ernährt, wird Er dann nicht auch euch ernähren, die ihr mehr wert seid als die Vögel? Das Verständnis, dass Gottes menschliche Schöpfung für Ihn von größerer Bedeutung ist als die nicht-menschliche Schöpfung, zeigt sich in der Schöpfungsgeschichte, in der der Mensch der letzte und kulminierende Akt der Schöpfung ist und ihm Autorität über die tierischen Schöpfungen gegeben wird. 3 Auch Jesus macht diesen Punkt deutlich: „Fürchtet euch also nicht; ihr seid mehr wert als viele Sperlinge.“ 4
Das zweite Beispiel aus der Natur sind die Lilien auf dem Feld, und hier wird dieselbe Logik des „Kleiner zu Größer“ verwendet: Wenn unser Vater, der Schöpfer aller Schönheit in der Natur, des Universums und all dessen, was es enthält, Blumen, die eine so kurze Lebensdauer haben, so schön gemacht hat, um wie viel mehr wird Er unsere körperlichen Bedürfnisse, wie z. B. Kleidung, erfüllen.
Zwischen den Beispielen der Vögel und der Blumen ist ein Spruch eingefügt, der zeigt, wie nutzlos Sorgen sind. „Wer aber unter euch kann mit Sorgen seiner Lebenslänge eine Elle zusetzen?“ 5 Die Übersetzer sind sich uneinig darüber, ob dies als das Hinzufügen einer Elle (etwa ein halber Meter) zu jemandes Körpergröße oder als das Hinzufügen einer einzigen Stunde zu seiner Lebensspanne wiedergegeben werden sollte, da es berechtigterweise auf beide Arten übersetzt werden kann. Wie auch immer man es versteht, die Antwort auf diese Frage liegt natürlich auf der Hand: Es hat keinen Sinn, sich zu sorgen, da es nichts ändert.
Nachdem Er darauf hingewiesen hat, dass sich sorgen nichts ändert, fragt Jesus: „Wenn sich Gott so wunderbar um die Blumen kümmert, die heute aufblühen und schon morgen wieder verwelkt sind, wie viel mehr kümmert er sich dann um euch? Euer Glaube ist so klein?“ 6
Mehrmals im Matthäus-Evangelium verwendet Jesus den Ausdruck „ihr Kleingläubigen“, wenn Er diejenigen anspricht, die sich fürchten oder ängstlich sind, anstatt Gott zu vertrauen. 7 Glaube, wie er hier verwendet wird, bedeutet die Zuversicht, dass Gott im Namen Seines Volkes handeln kann und wird. Nachdem Er darauf hingewiesen hat, dass der Gott, der die Tiere ernährt und die Erde mit der Schönheit der Natur bekleidet, unser Vater ist, der uns liebt und sich um unsere Bedürfnisse kümmern wird, sagt Jesus erneut: Darum (unter Berücksichtigung dieser Dinge) brauchen wir nicht ängstlich oder besorgt zu sein:
„Darum sollt ihr nicht sorgen und sagen: Was werden wir essen? Was werden wir trinken? Womit werden wir uns kleiden? Nach dem allen trachten die Heiden. Denn euer himmlischer Vater weiß, dass ihr all dessen bedürft.“ 8
Wie schon zweimal zuvor in der Predigt macht Jesus einen Vergleich zwischen dem, was die Ungläubigen tun, und dem, was die Gläubigen tun sollten. Das griechische Wort, das hier mit „trachten“ übersetzt wird, drückt das Konzept des intensiven Suchens oder Verlangens nach einer bestimmten Sache aus. Während andere vielleicht den materiellen Dingen dieser Welt den Vorrang geben, sollten sich Christen auf die Tatsache konzentrieren, dass wir einen liebenden Vater im Himmel haben, der weiß, was wir brauchen, und der diese Bedürfnisse stillen wird, ohne dass wir uns darum sorgen und uns Sorgen machen müssen:
„Macht das Reich Gottes zu eurem wichtigsten Anliegen, lebt in Gottes Gerechtigkeit, und er wird euch all das geben, was ihr brauch. Deshalb sorgt euch nicht um morgen, denn jeder Tag bringt seine eigenen Belastungen. Die Sorgen von heute sind für heute genug.“ 9
Uns wird gesagt, dass wir uns heute nicht um die möglichen Probleme von morgen sorgen sollen, sondern dass wir Gott für die Herausforderungen von heute vertrauen und die von morgen Ihm überlassen sollen. Jeder Tag wird seine „Schwierigkeiten“ haben, aber im Licht dessen, was Jesus hier gelehrt hat, haben wir die Gewissheit, dass Er uns durch Gottes Gnade durch sie hindurchführen wird. Jesus lehrt nicht, dass wir keine Schwierigkeiten haben werden, dass unser Leben immer glatt verlaufen wird, aber Er ruft uns auf, unseren Schwierigkeiten mit Vertrauen in unseren Vater zu begegnen, statt mit Angst.
Gott ist unser Vater und als Gläubige sind wir Seine Kinder. Als Seine Kinder, die Ihn und Seine Gerechtigkeit suchen, können wir darauf vertrauen, dass unser Vater unseren Bedarf an Essen, Trinken und Kleidung decken wird. Er gibt uns oft viel mehr als nur das Nötigste, aber dieser Abschnitt verspricht das Nötigste.
Die meisten von uns sind nicht wohlhabend, aber wir sind aufgerufen, die richtigen Prioritäten in Bezug auf Geld und materielle Dinge zu setzen. Wir sind aufgerufen, für unsere Familien zu sorgen, unser Bestes zu tun, um finanzielle Sicherheit zu haben, um ihre Bedürfnisse zu erfüllen, während wir gleichzeitig darauf achten, dass unsere finanziellen Ziele nicht Vorrang vor unserer Beziehung zu und unserem Dienst für Gott haben. Als Gläubige sind wir dafür verantwortlich, unsere Finanzen zur Ehre Gottes einzusetzen, für unsere Lieben zu sorgen und auch anderen zu helfen; großzügig zu sein, Gott durch unseren Zehnten und unsere Opfergaben etwas zurückzugeben und unsere finanziellen Segnungen mit den Bedürftigen zu teilen.
Wir sind in Seinen Händen. Er liebt uns, ernährt uns, kümmert sich um uns und versorgt uns mit allem, was wir brauchen – manchmal sogar im Überfluss. Egal, in welcher Situation wir uns befinden, wir sind aufgerufen, unser volles Vertrauen in Ihn zu setzen, in dem Wissen, dass Er uns liebt, wir Seine Kinder sind und wir für immer mit Ihm leben werden.
Ursprünglich veröffentlicht im September 2016. Überarbeitet und neu veröffentlicht Januar 2021.
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