Das Gebetsprinzip

November 21, 2016

Peter Amsterdam

[The Prayer Principle]

Einmal, als Jesus Halt gemacht hatte, um zu beten, kam einer seiner Jünger, als er aufgehört hatte, zu ihm, und bat: „Herr, lehre uns beten, so wie Johannes es seine Jünger gelehrt hat.“ – Lukas 11:1 [1]

Gebet war ein ausschlaggebender Faktor im Leben und Wirken Jesu. Unzählige Stellen in den Evangelien beziehen sich auf das Beten Jesu. Er brachte Seinen Jüngern bei zu beten, sie sahen Ihn beten, sie hörten Ihn für sie beten, und Er gab ihnen Ratschläge für das Beten. Vor vielen der größeren Ereignisse, Wunder und Entscheidungen in Jesu Leben und noch bis zu Seinem Tod, verbrachte Jesus Zeit im Gebet. Gebet war ein wesentlicher Bestandteil Seines Wirkens. Das Beten ist ein wichtiger Teil der Jüngerschaft, darauf deutet hin, wie Jesus betet und wie Er auf die Bitte der Jünger eingeht und sie im Beten unterweist.

Sich Zeit zum Beten zu nehmen kam in Jesu Leben regelmäßig vor. Er nahm sich Zeit, abseits der Menge und manchmal Abseits von Seinen Nachfolgern zu beten. [2] Er betete auch im Beisein Seiner Jünger.

Jesu Beispiel des Gebetes zu sehen, hatte einen ganz bestimmten Einfluss auf Seine Jünger, wie aus dem Buch der Apostelgeschichte deutlich hervorgeht, wo oft darüber gesprochen wird, wie sie Beten. Jesus zeigte Seinen Jüngern auch, wie man betet. „So sollt ihr beten: ‘Unser Vater im Himmel, dein Name werde geehrt. Dein Reich komme bald. Dein Wille erfülle sich hier auf der Erde genauso wie im Himmel. Schenk uns heute unser tägliches Brot und vergib uns unsere Schuld, wie auch wir denen vergeben haben, die an uns schuldig geworden sind. Lass nicht zu, dass wir der Versuchung nachgeben, sondern erlöse uns von dem Bösen‘.“ [3]

Auch zeigte Er ihnen, wie man nicht beten sollte: „Und nun zum Beten. Wenn ihr betet, seid nicht wie die Heuchler, die mit Vorliebe in aller Öffentlichkeit an den Straßenecken und in den Synagogen beten, wo jeder sie sehen kann. Ich versichere euch: Das ist der einzige Lohn, den sie jemals erhalten werden. Wenn du betest, geh an einen Ort, wo du allein bist, schließ die Tür hinter dir und bete in der Stille zu deinem Vater. Dann wird dich dein Vater, der alle Geheimnisse kennt, belohnen. Plappert nicht vor euch hin, wenn ihr betet, wie es die Menschen tun, die Gott nicht kennen. Sie glauben, dass ihre Gebete erhört werden, wenn sie die Worte nur oft genug wiederholen. Seid nicht wie sie, denn euer Vater weiß genau, was ihr braucht, noch bevor ihr ihn darum bittet!“ [4]

„Eines Tages zeigte Jesus Seinen Jüngern durch ein Gleichnis, wie wichtig es ist, beständig zu beten und nicht aufzugeben.“ [5]

Er lehrte auch über die Kraft des Gebetes, dass es beantwortet wird und Gebete im Vertrauen und Glauben gebetet werden sollten. Da sagte Jesus zu ihnen: „Ich versichere euch: Wenn ihr fest glaubt und nicht zweifelt, könnt ihr auch solche Dinge tun und noch viel mehr als das. Ihr könnt sogar zu diesem Berg sagen: ‘Hebe dich empor und wirf dich ins Meer’, und es wird geschehen. Wenn ihr glaubt, werdet ihr alles bekommen, worum ihr im Gebet bittet.“ [6]

Er ermahnte Seine Jünger, aufzupassen und zu beten, nicht in Versuchung zu geraten und der Sünde zu verfallen. In anderen Übersetzungen der Bibel wird Seid wachsam als Achtet darauf, passt auf, konzentriert euch darauf, wiedergegeben. Jesus deutete Seinen Jüngern an: „Seid wachsam! Lasst euch nicht von zu viel Essen und Trinken und den Sorgen des Alltags gefangen nehmen, damit euch dieser Tag nicht unvorbereitet trifft, so wie man unverhofft in eine Falle stolpert. Denn dieser Tag wird über alle hereinbrechen, die auf der Erde leben. Seid wachsam! Und betet darum, dass ihr, wenn es möglich ist, diesen Schrecken entkommen und vor dem Menschensohn stehen könnt.“ [7] „Seid wachsam und betet, sonst wird euch die Versuchung überwältigen. Denn der Geist ist zwar willig, aber der Körper ist schwach.“ [8]

Gemäß dem Evangelium des Matthäus betete Jesus auch für andere: „Einige Kinder wurden zu Jesus gebracht. Er sollte ihnen die Hand auflegen und für sie beten. Doch die Jünger fuhren die Leute an, ihn nicht zu stören. Aber Jesus sagte: „Lasst die Kinder zu mir kommen. Haltet sie nicht zurück! Denn das Himmelreich gehört ihnen.“ Und er legte ihnen die Hände auf und segnete sie, bevor er weiterzog.“ [9]

Wie aus den Berichten über Sein Beten vor Seiner Gefangennahme hervorgeht, betete er verzweifel. Im Evangelium des Lukas steht: „Er entfernte sich etwa einen Steinwurf weit, kniete nieder und betete: „Vater, wenn du willst, dann lass diesen Kelch des Leides an mir vorübergehen. Doch ich will deinen Willen tun, nicht meinen.“ Da erschien ein Engel vom Himmel und stärkte ihn. Aber er war von Angst erfüllt und betete noch heftiger und kämpfte so sehr, dass sein Schweiß wie Blut auf die Erde tropfte.“ [10]

Gebet ist wichtig in unserem Leben; es ist Teil unserer Kommunikation mit Gott. Gebet ist eine Möglichkeit mit Gott zu kommunizieren, in Ihm zu „bleiben“. Eine Möglichkeit, sich Seiner Kraft anzuschließen. Eine Möglichkeit, andere zu lieben und ihnen zu helfen, wenn wir für sie beten. Eine Möglichkeit, unser geistiges Leben und unsere geistige Gesundheit zu behüten. Es verändert die Effektivität unseres Predigens und Lehrens, wenn wir für Arbeiter beten und für diejenigen, denen wir beistehen. Wenn wir anderen vergeben und Ihn um Vergebung bitten und wenn wir verzweifelt beten und Seine Hilfe erflehen, dann gibt uns das die Gelegenheit, uns vor Gott zu demütigen.

Als Jünger sind wir angehalten zu beten, und Beten ist in die Bestandteile der Jüngerschaft hineingewebt. Gott zu lieben, für Ihn zu leben, Ihn zu predigen und zu lehren bedingt Gebet. Jünger beten.

 

Ursprünglich erschienen im Dezember 2011. In Auszügen neu herausgegeben im November 2016.

 

1. NL.

2.Lukas 5:15–16; Markus 1:35–37.

3.Matthäus 6:9–13.

4.Matthäus 6:5–8.

5.Lukas 18:1.

6.Matthäus 21:21–22.

7.Lukas 21:34–36.

8.Markus 14:38.

9.Matthäus 19:13–15.

10.Lukas 22:41–44.

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